TAlles Käse? Milrams neues Verpackungsdesign löst Shitstorm aus

Diese Designs sorgen für Unruhe im Internet - die DMK Group spricht von einem Zeichen für Vielfalt, nicht von Politik. Foto: DMK
Das neue Verpackungsdesign von Milrams Käsesorten spaltet das Netz: Die Molkerei mit Sitz in Zeven setzt auf Vielfalt und Gemeinschaft, erntet aber nicht nur Applaus.
Das Deutsche Milchkontor (DMK) sorgt für Gesprächsstoff und der schlägt hohe Wellen: Unterschiedliche Hautfarben, ein Mix aus Jung und Alt sowie lebendige Farben prägen das neue Verpackungsdesign der Käsesorten „Benjamin“, „Müritzer“ und „Sylter“ von Milram - und sorgen damit nicht nur für Aufmerksamkeit im Kühlregal, sondern auch für gesellschaftlichen Diskurs.
Auf den Verpackungen sind Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben abgebildet. Manche Motive zeigen verliebte Blicke, andere fröhliche Gesichter oder Alltagsszenen rund um den Käsegenuss.
Kreative aus Berlin, Köln und Lissabon gestalten Milram-Käse
Die Gestaltung der neuen Designs wurde von den Kunstschaffenden Josephine Rais (Berlin), Danii Pollehn (Lissabon) und Moritz Adam Schmitt (Köln) übernommen. Die Designer sind keine Unbekannten - sie haben bereits mit großen Marken wie Adidas und Rittersport zusammengearbeitet. Milram beschreibt das neue Design als echten „Hingucker und ein Statement für unseren Markenwert Gemeinschaft“. Im Handel soll die Limited Edition bis Oktober erhältlich und laut Unternehmensmitteilung „ein echter Blickfang im Kühlregal“ sein.
Social-Media-Kampagne: Milram zielt auf junge Käuferschicht
Begleitet wurde die Neueinführung mit einer Social-Media-Kampagne, die insbesondere junge Menschen ins Auge der Verkaufsstrategie nimmt und mit einem innovativen Auftritt zum Kauf anregen soll. Laut DMK Group habe sich bisher keine andere Käsemarke an ein neues Verpackungskonzept gewagt - ein Aspekt, der Milram in den Mittelpunkt politischer Diskussionen rückt. Außerdem setzt man auf Kooperationen mit bekannten Influencern, um insbesondere auf Kanälen wie Instagram oder Tiktok potenzielle Käuferinnen und Käufer zu erreichen.
„Zu woke“ oder „ein starkes Zeichen“ – heftige Kritik im Netz
Das neue Design löst vor allem in den sozialen Netzwerken eine Welle kontroverser Reaktionen aus. Während einige die Entscheidung für das neue Produktdesign ausdrücklich begrüßen - so schreibt ein User: „Ein richtiges Zeichen in einer rauen Zeit - danke, Milram, für euer Statement!“ - äußern andere deutliche Kritik. Auf Facebook etwa wird das Design als „zu woke“ oder gar „zu links“ bezeichnet.
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Noch extremer heißt es: „Wenn sie den Käse afrikanisch bewerben, sollen sie ihn auch gefälligst im Urwald verkaufen.“ Die niedersächsische AfD-Landtagsabgeordnete Vanessa Behrendt meldet sich auf der Plattform X zu Wort: „Nö danke, Milram. Ich kaufe euren Käse gerne wieder, sobald ihr wieder klar kommt.“
DMK Group Zeven: „Für Gemeinschaft, nicht für Politik“
Die DMK Group betont, dass sie sich für „Gemeinschaft und Genuss - bunt illustriert, vielfältig, modern“ ausspricht. Gleichzeitig distanziert sich das Zevener Unternehmen klar von diskriminierenden und rassistischen Äußerungen und macht deutlich, dass solche Kommentare keine Form der konstruktiven Kritik darstellen. Die eigentliche Intention der DMK-Marke Milram sei es, die Vielfalt der Menschen unpolitisch abzubilden - und nicht eine politische Debatte anzuheizen.
Hintergrund: Milram ist Teil der DMK Group mit Sitz in Zeven
Die DMK Group ist die größte Molkereigenossenschaft Deutschlands mit Unternehmenssitz in Zeven und Verwaltung in Bremen. Mit 20 Standorten hat sich das Unternehmen in Deutschland, den Niederlanden und weiteren Ländern niedergelassen. Das Unternehmen zählt zu den fünf führenden Lebensmittellieferanten Europas. Zu ihrem Portfolio gehören Marken wie Milram, Oldenburger, Uniekaas, Alete und Humana.