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TAlles neu bei D/A: So will der Regionalligist mehr Menschen ins Kehdinger Stadion locken

Die Tennishalle wird zur Soccerhalle. D/A lässt Kunstrasen verlegen. Ende August soll der neue Trainingstempel fertig sein.

Die Tennishalle wird zur Soccerhalle. D/A lässt Kunstrasen verlegen. Ende August soll der neue Trainingstempel fertig sein. Foto: Berlin

Alles leuchtet in den Vereinsfarben. Blau und Rot. Gegner und Fans sollen beeindruckt sein, wenn sie auf das Kehdinger Stadion zukommen. D/A und die Kommune haben viel investiert in die Arena. Beim Fußball-Regionalligisten tut sich infrastrukturell eine Menge.

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Von Daniel Berlin
Sonntag, 02.06.2024, 17:01 Uhr

Drochtersen. Der Fußball ruht in den nächsten Wochen im Kehdinger Stadion. Dennoch herrscht Leben auf der Anlage. Handwerker bauen das neue Vereinsheim neben der Haupttribüne. Zum Puma-Cup am 13. Juli, wenn der Regionalligist SV Drochtersen/Assel gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig und den Ligarivalen aus Lohne antritt, will der Verein das von der Kommune mitfinanzierte Haus einweihen.

Die Handwerker bauen Umkleidekabinen, Räume für den Trainerstab und den Physiotherapeuten, Besprechungszimmer für die Videoanalyse und für Schulungen. Bei Heimspielen der SV D/A sollen zahlungskräftige VIPs auf 52 blau-roten Sesseln auf dem Balkon des Vereinsheims die gute Sicht auf den Platz genießen. Das Kehdinger Stadion wird moderner.

Rasenplatz in Assel wird saniert

Im Nachbarort Assel soll bis Sommer 2025 der Naturrasenplatz mit Hilfe von Fördermitteln saniert werden. Das entzerrt das Training. D/A-Präsident Rigo Gooßen und Sportdirektor Sören Behrmann geben sich ganz euphorisch, wenn sie von all dem reden. Das neue Vereinsheim ist nicht die einzige Baustelle.

Das neue Vereinsheim im Kehdinger Stadion soll im Rahmen des Puma-Cups am 13. Juli eingeweiht werden.

Das neue Vereinsheim im Kehdinger Stadion soll im Rahmen des Puma-Cups am 13. Juli eingeweiht werden. Foto: Berlin

Einen Steinwurf entfernt steht die alte Tennishalle. Angrenzend an den Kunstrasenplatz. Die Außenwände strahlen schon länger in den Vereinsfarben Blau und Rot. Der Schriftzug „Wir sind D/A“ prangt an der langen Seite. Innen verlegen Experten demnächst den bereits bestellten Kunstrasenbelag. Platz ist für die Ausrüstung eines Physiotherapeuten und Geräte für das Athletiktraining.

Ein Wirt wird weiterhin die Gastronomie betreiben. Die Sportler erhalten einen eigenen Eingang und separate Umkleidekabinen.

Kindergeburtstag in der „D/Arena“

Das Fußballfeld unterm Dach ist 40 mal 25 Meter groß. Vornehmlich sollen Drochterser Fußballer die Halle ab Ende August zum Trainieren benutzen. Der Verein vermietet die „D/Arena“ zudem für Kindergeburtstage. D/A spielt mit seinem Namen. Der Verein mit den beiden Buchstaben ist längst zur Marke geworden.

In den Vereinsfarben Blau und Rot hat D/A die Mauer am Kehdinger Stadion gestrichen.

In den Vereinsfarben Blau und Rot hat D/A die Mauer am Kehdinger Stadion gestrichen. Foto: Berlin

„D/Arena“, „Wir sind D/A“. Demnächst auch „D/Aheim“? Die „Drosseln“, wie „BILD“ den Club einst genannt hat, sind auf der Suche nach einem Namen für das neue Vereinsheim. Bei Instagram haben die Verantwortlichen zuletzt einen Aufruf gestartet. Mit beeindruckender Resonanz. Blau-Rotes Eck, Kehdinger Stübchen, Elbschuppen, Drosselgasse und eben auch „D/Aheim“ kamen als Vorschläge, die noch nicht final ausgewertet sind. D/A hat seine Fans und die Wohlgesonnenen zuletzt viel gefragt, was der Verein verbessern kann.

Bald auch Pommes im Angebot?

Von der Stadion-Show über die spektakulärere Einstimmung auf ein Spiel bis zur Petitesse war alles dabei. „Seit 1977 gibt es im Stadion die Bratwurst. Aber Jugendliche wünschen sich Pommes“, sagt Präsident Rigo Gooßen. Der Verein wolle „es allen angenehmer machen“. Was genau dabei herauskommt, ergibt sich in den nächsten Wochen. Festgelegt hat sich D/A schon jetzt auf eine Zuschauerkampagne.

D/A-Präsident Rigo Gooßen möchte den Zuschauerschnitt im Kehdinger Stadion erhöhen. 1000 Fans sollten es schon werden.

D/A-Präsident Rigo Gooßen möchte den Zuschauerschnitt im Kehdinger Stadion erhöhen. 1000 Fans sollten es schon werden. Foto: Struwe

Die Regionalligasaison hatte die Mannschaft auf Platz vier beendet. Bei den Zuschauerzahlen belegt D/A mit knapp 700 Menschen im Schnitt Rang acht. Zahlen wie beim SV Meppen mit mehr als 6000 Fans pro Spiel sind kaum erreichbar. Aber über 1000 sollten es schon sein.

Jugendliche Fans ins Stadion locken

Das alte Vereinsheim dient später als Lager. Eine weitere Idee: Vielleicht entsteht in dem Holzhaus ein D/A-Museum.

Das alte Vereinsheim dient später als Lager. Eine weitere Idee: Vielleicht entsteht in dem Holzhaus ein D/A-Museum. Foto: Berlin

„Jeder bringt einen mit“, sagt Rigo Gooßen. Am besten gleich im neuen D/A-Hoodie, mit blau-rotem Anglerhut und in Socken mit Logo aus dem bald aufgestockten Fanshop. Der Arbeitstitel jedenfalls bringt die Kampagne auf den Punkt. Der Verein sei gerade noch dabei, die Aktion auszuschmücken. Belohnungen hat D/A ausgelobt. Ziemlich weit gediehen sind die Ideen, wie der Verein mehr Jugendliche ins Kehdinger Stadion locken will. Die jungen Zuschauer könnten Stempel sammeln. Die treuesten Fans erhalten dann Trikots oder Bälle als Geschenk. Das ist aber nicht der einzige Weg, um neue Zielgruppen zu erschließen.

Regionalligaspieler übernehmen Sportunterricht

„Es ist wie ein großes Puzzle“, sagt Rigo Gooßen. Vielleicht binde der Verein die Schulen ein. Vielleicht übernehmen Spieler Patenschaften in den Klassen, trainieren die Kinder im Sportunterricht. Ein Ex-Profi wie Matti Steinmann oder ein Drochterser Urgestein und Mannschaftskapitän wie Nico von der Reith könnten allein schon mit ihren Namen eine engere Bindung schaffen.

„Nicht ganz unwichtig ist, dass wir sportlich gut unterwegs sind“, sagt Sportdirektor Sören Behrmann. Die Kaderplanung sei schon ziemlich weit. D/A benötigt noch Offensivkräfte nach dem Abgang von Felix Schmiederer und Alexander Neumann. Behrmann ist dran. Diese Tage bieten kaum Zeit zum Verschnaufen.

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