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Gastronomie

T„Alte Luneschleuse“: Besitzer wollen Ausflugslokal in Bremerhaven verkaufen

Mai 2024: Sandra und Eric Pallentin starten mit neuem Konzept in der „Alten Luneschleuse“. Nun erwägen sie, zu verkaufen.

Mai 2024: Sandra und Eric Pallentin starten mit neuem Konzept in der „Alten Luneschleuse“. Nun erwägen sie, zu verkaufen. Foto: rm

Die „Alte Luneschleuse“ wird zum Verkauf angeboten. Das Kultrestaurant hat gerade erst die zweite Saison als Sonntagscafé beendet. Die Besitzer ringen mit unerwarteten Herausforderungen.

Von Maike Wessolowski Sonntag, 26.10.2025, 18:50 Uhr

Bremerhaven. Ein beliebtes Ausflugslokal steht bei Kleinanzeigen zum Verkauf. Einen Nachfolger für die „Alte Luneschleuse“ zu suchen, die seit über 30 Jahren im Familienbesitz ist, fällt den aktuellen Besitzern nicht leicht. Bis Jahresende soll die Entscheidung fallen, wie es weitergeht.

Das Reetdachhaus (300 Quadratmeter mit fünf Zimmern, verteilt auf zwei Wohnungen) liegt auf einem von Wasser umgebenen Grundstück (3.730 Quadratmeter) mit altem Baumbestand, idyllischem Garten und Wasserzugang. Früher haben hier viele Kanuten angelegt.

Fast 700.000 Euro ist der aufgerufene Verkaufspreis für die „Alte Luneschleuse“, die aus dem Jahr 1932 stammt.

Starköchen wie Eckart Witzigmann und Johann Lafer schmeckte der Fisch

Die „Alte Luneschleuse“ ist vielen in Bremerhaven ein Begriff. Bekannt für Fisch- oder Grünkohlgerichte, einst berühmt für Aal-Spezialitäten. 1993 hat das Ehepaar Golasowski das pittoreske Areal mit Reetdachhaus an der Lune gekauft, damals noch in Niedersachsen.

Als der Vater 2010 verstarb, führten es die Töchter mit der Mutter weiter. Starköchen wie Eckart Witzigmann und Johann Lafer schmeckte der Fisch im urigen Restaurant. In der Pandemie suchen sich die Töchter neue Jobs, die Mutter ist da längst im Rentenalter.

Deshalb wollten Tochter Sandra und ihr Mann Eric Pallentin das Areal zum Mehrgenerationenhaus umbauen. Doch der Vertrag sieht vor, dass dort ein Gewerbe, in diesem Fall Gastronomie, betrieben wird.

Seit Mai 2024 ist das Lokal wieder geöffnet – aber nur sonntags

Von 2022 bis 2024 renoviert das Paar vom Reetdach bis zur Elektrik. Eine neue Küche und Spülküche werden eingebaut, die Räume werden neu gestaltet.

Ab Mai 2024 öffnete das Lokal wieder. Allerdings ausschließlich sonntags von 12 bis 18 Uhr als Ausflugslokal mit Selbstbedienung. Außerdem wurden die Räume für Feiern vermietet.

Blick ins Archiv: Eckhart Witzigmann (Mitte) mit Ute Golasowski (rechts) und Tochter Sandra Pallentin (r.) in der „Alten Luneschleuse“ im Jahr 2010.

Blick ins Archiv: Eckhart Witzigmann (Mitte) mit Ute Golasowski (rechts) und Tochter Sandra Pallentin (r.) in der „Alten Luneschleuse“ im Jahr 2010. Foto: pr

Doch nach Ablauf der zweiten Saison kämpft Eric Pallentin mit gesundheitlichen Problemen. Deshalb hat das Paar eine Entscheidung getroffen: „Wir haben den Makler gebeten, zu schauen, ob es zu unseren Konditionen einen Käufer gibt“, erklärt er.

Weitermachen, wenn sich kein Käufer findet

Auf den möglichen neuen Inhaber warten ein Restaurantbereich von rund 130 Quadratmetern, der aktuell 38 Gästen Platz bietet. Dazu kommt eine Terrasse mit 30 weiteren Plätzen.

Idyll sucht neuen Gastwirt: Die Alte Luneschleuse.

Idyll sucht neuen Gastwirt: Die Alte Luneschleuse. Foto: Lothar Scheschonka

Das Paar hat sich Zeit bis zum Jahresende gegeben. Wenn dann kein Käufer gefunden ist, wollen sie erst einmal wie gehabt weitermachen mit der Öffnung am Sonntag in der Saison von März bis September.

Auch wenn viele Bremerhavener das alte Restaurant vermissen, hat die neue „Alte Luneschleuse“ von den Gästen im Netz viele gute Kritiken bekommen.

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