TAltes Land: Neues Luxusresort auf Hahnöfersand kommt doch nicht

Die Justizvollzugsanstalt auf Hahnöfersand wird abgerissen. Ein Luxusresort wird an dieser Stelle aber nicht gebaut - es war ein Aprilscherz der TAGEBLATT-Redaktion. Foto: Martin Elsen
Luxus-Ferienhäuser am Elbdeich? In Twielenfleth ist so etwas geplant. Aber ein Resort auf Hahnöfersand? Das war ausgedacht. Manche Leser hielten zwei andere Artikel für den Aprilscherz.
Landkreis. „Danke für die lustige Idee... Und einen schönen 1. April noch.“ Das schrieb TAGEBLATT-Leserin Angelika Staib der Redaktion. Und tatsächlich war der Artikel zum geplanten Luxusresort auf Hahnöfersand unser Aprilscherz in diesem Jahr - das Projekt wird es nicht geben. Die Hanseatische Projekt- und Immobiliengesellschaft (HPI) als Investor ist ebenfalls erfunden. Und Jorks Bürgermeister Matthias Riel erfuhr aus der Zeitung, dass er das Luxusresort als „eine Win-win-Situation für Küsten- und Naturschutz sowie Tourismus“ bezeichnet hatte.
Riel nahm die Steilvorlage am Dienstag in der Runde der Bürgermeister im Landkreis Stade auf. Er werde am Abend bereits im Hamburger Rathaus erwartet. Ernst nahmen offenbar einige Bürger in der Samtgemeinde Lühe die Ankündigung, dass mit dem Projekt auf Hahnöfersand der Hotelneubau in Twielenfleth gestorben sei. Sie riefen im Rathaus in Steinkirchen an und fragten bei Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke nach, ob die Hotel-Pläne von Upstalsboom tatsächlich beerdigt seien.
Mit Blick auf das neue, fiktive Projekt folgten viele Leser dem Aufruf der Redaktion, Namensvorschläge für das Luxusresort zu machen, um ein All-inclusive-Wochenende auf Hahnöfersand zu gewinnen. An dieser Stelle einige kreative Ideen:
- Die Wellness-Zellen
- Prison Paradise
- Wellnessanstalt Hahnöfersand
- First-Knast-Hotel
Eine Familie aus dem Alten Land hat das Projekt gleich weitergedacht und drei Vorschläge für das Restaurant eingereicht:
- The Kittchen Kitchen
- Zur Löffelente
- Kerker-Küche
TAGEBLATT-Leser halten neues Tempolimit für eine Ente
Ein anderer Artikel hätte auch glatt als Aprilscherz durchgehen können - und einige Leser sowie Facebook-Nutzer hielten ihn auch für einen solchen. „Marode Fahrbahn: Auf dieser Landesstraße in Stade gilt jetzt Tempo 10“ lautete die Überschrift bei TAGEBLATT online. Und diese Maßnahme hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auch tatsächlich ergriffen. Man beachte: In der Buxtehuder Altstadt, wo 20 km/h erlaubt sind, geht es auf Kopfsteinpflaster also schneller voran als auf einer Landesstraße.
Zur dortigen Situation erklärte Friederike Wöbse, Leiterin der Straßenbaubehörde, auf TAGEBLATT-Nachfrage: Es habe sich ein Hohlraum unter dem Bahnübergang gebildet, wodurch es zu vertikalen Bewegungen des Bahnübergangs beim Überfahren kommen könne. „Dadurch kann der Asphalt in diesem Bereich nicht mehr halten.“
Der Bahnübergang ist dabei nur die Spitze des Eisbergs: Zwischen der Brücke über die Schwinge und dem Kreisel Buxtehuder Straße/Altländer Straße ist die Landesstraße 111 in einem katastrophalen Zustand. Sie ist übersät mit Schlaglöchern, Rissen im Asphalt und Absackungen im Randbereich.
Eine Sanierung der Straße wird es vorerst nicht geben, an den Gleisen hingegen schon, die Reparatur ist laut der Bahn bereits beauftragt. Aber: „Wir können heute noch keinen konkreten Termin für die Schadensbehebung benennen“, so eine Bahnsprecherin.
Leser halten Musik-Markt-Artikel für einen Scherz
Nicht nur Tempo 10 haben die Leser für einen Aprilscherz gehalten, der keiner war. Der Artikel „Musik Markt Buxtehude: Bei Peter Schmidt stehen die Zeichen auf Abschied“ war in den Augen einer Leserin „ein doch wohl gut gelungener Aprilscherz....“. Aber es ist tatsächlich so, dass der 75-Jährige sein Geschäft in Zukunft nur noch sonnabends öffnet. Und auch nur so lange, bis er einen Käufer für die Ladenfläche gefunden hat.
Zurück nach Hahnöfersand: Aprilscherze sind beim TAGEBLATT eine gute Tradition. Im vergangenen Jahr sollte der Christkindmarkt in Himmelpforten von einem Osterfest verdrängt werden, was natürlich nicht der Fall war.
Und vor zwei Jahren hatte die Redaktion ihre Leser auf maritime Weise in den April geschickt: „Aida legt LNG-Stopp in Stade ein – Kreuzfahrt-Tickets zu gewinnen“ lautete die Überschrift des Artikels. Und mit Blick auf das Terminal hieß es, dass das Festmachen des Kreuzfahrtriesen dort möglich geworden sei, „wo anschließend regelmäßig die etwa 300 Meter langen LNG-Spezialschiffe anlegen werden“.
Vielleicht wäre Kreuzfahrt-Tourismus auf Bützflethersand doch die bessere Idee gewesen.

Am Bahnübergang auf der Buxtehuder Straße in Stade gilt seit kurzem Tempo 10. Foto: Vonderbank

Peter Schmidt will die Geschäftswelt langsam hinter sich lassen. Foto: Weselmann