Zähl Pixel
Radweg eingeweiht

TAn Raserstrecke: Endlich sicher von Dorf zu Dorf radeln

Die Bürgermeister Jörk Philippsen, Susanne de Bruijn, Knut Willenbockel und Ute Kück radeln mit Bürgern und Politikern den neuen Radweg zwischen Horneburg und Issendorf ab.

Die Bürgermeister Jörk Philippsen, Susanne de Bruijn, Knut Willenbockel und Ute Kück radeln mit Bürgern und Politikern den neuen Radweg zwischen Horneburg und Issendorf ab. Foto: Vasel

Es ist ein Meilenstein für Radfahrer: Die L123 zwischen Horneburg und Issendorf ist viel befahren, zudem wird hier nicht selten gerast. Jetzt müssen Radler nicht mehr auf die Straße.

author
Von Björn Vasel
Dienstag, 12.11.2024, 09:35 Uhr

Horneburg. Knapp 50 Fahrradfahrer weihten den 3,3 Kilometer langen Radweg mit einer Tour vom Kinder- und Jugendzentrum Speedy in Horneburg zum Dorfgemeinschaftshaus in Issendorf ein. Auf Höhe des Wirtschaftsweges von Gut Horst stoppten die Politiker und Bürger an der Landesstraße 123.

Die Bürgermeister der Flecken Horneburg und Harsefeld, Jörk Philippsen und Susanne de Bruijn, sowie die Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel (Horneburg) und Ute Kück (Harsefeld) durchschnitten das rote Band.

Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz

„Jetzt sind große und kleine Radtouren auf einem sicheren Radweg möglich“, sagte de Bruijn. Viele Issendorfer seien bis zur Freigabe des Wegs lieber ins Auto gestiegen, um unter anderem nach Horneburg zum Einkaufen, zur Bahn, zum Sport oder zum Arzt zu fahren.

Die unbeleuchtete, vielbefahrene Landesstraße war ihnen zu unsicher. Politiker verwiesen auf den Unfalltod eines Rennradfahrers, der im August 2019 auf der L123 an einem Waldstück von einem Pkw erfasst worden war. Auch die Route über das Gut Daudieck war aufgrund der Sandwege keine Alternative - insbesondere für Mütter oder Väter mit Kindern oder für Jugendliche.

Der neue asphaltierte Fahrradweg ist 2,50 Meter breit. Auch Fußgänger und Pkw- und Lkw-Fahrer profitieren von der neuen Verbindung - durch die räumliche Trennung. 1,45 Kilometer lang ist der Harsefelder Abschnitt, der Horneburger Abschnitt ist 400 Meter länger. Der neue Fahrradweg beginnt in der Senke an der Kreuzung von Issendorfer Straße (L123) und Kreisstraße 44, einige Bäume werfen Schatten.

Philippsen und de Bruijn dankten bei einer Feier im Dorfgemeinschaftshaus den Landeigentümern; der Schützenverein Issendorf übernahm die Bewirtung und öffnete den Schießstand. Ohne Flächentausch wäre der Fahrradweg nicht zu realisieren gewesen, so Philippsen.

Das rote Band wird zerschnitten.

Das rote Band wird zerschnitten. Foto: Vasel

Landeigentümer machen den Weg für den Bau frei

Die Flecken-Bürgermeisterin von Harsefeld verwies auf die lange Vorgeschichte. Kück und ihr Horneburger Kollege Willenbockel hatten den Bau im Jahr 2020 kurz nach ihrem Amtsantritt in einem Telefonat zur Chefsache erklärt - mit einer breiten Unterstützung in den Räten. Doch erst 2022 gab es den Stempel - für Finanzierung und Planung. Land und Flecken mussten eine Vereinbarung schließen. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr - sprich das Land Niedersachsen - wird Baulastträger. Damit gehen werden Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft nicht mehr zulasten der Kommunen.

Land Niedersachsen übernimmt die Unterhaltung des Fahrradwegs

Der neue Radweg habe rund 1,1 Millionen Euro gekostet. Die Landesbehörde für Straßenbau in Stade half den Flecken Horneburg und Harsefeld, sich Fördermittel zu sichern. Das Bundesverkehrsministerium hat sich mit 75 Prozent beteiligt. Der erste Spatenstich fand am 26. April 2024 statt, offiziell abgenommen wurde der Weg am 25. September. Bereits im Sommer nutzten ihn die ersten Radler.

Mit ihrer Investition hätten die Kommunen nicht nur einen Beitrag zu Verkehrssicherheit sowie Umwelt- und Gesundheitsschutz geleistet. Touristen und Ausflügler werden in der Zukunft die Stader Geest schneller, leichter und sicherer mit dem Rad erkunden können. Damit sich in absehbarer Zeit keine Risse bilden, wurde der Boden knapp 50 Zentimeter tief abgetragen. Auf die Frostschutz- und Schotterschicht kamen zum Abschluss zwei Lagen Asphalt - insgesamt knapp zehn Zentimeter dick. Insgesamt gibt es im Kreis Stade mehr als 1000 Kilometer ausgeschilderte Fahrradwege.

Weitere Artikel