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Bundestagswahl

TAnzügliche Kommentare gepostet – Empörungswelle sorgt für Rücktritt

Bernd Vogel entschuldigt sich via X-Post. Für ihn sei die Sache damit erledigt.

Bernd Vogel entschuldigt sich via X-Post. Für ihn sei die Sache damit erledigt. Foto: privat/Screenshot

Bernd Vogel aus Loxstedt war schon in fast jeder Partei. Zuletzt wollte er für Bündnis Deutschland für den Bundestag kandidieren. Doch dann schrieb er im Internet über leicht bekleidete Frauen. Die Wortwahl hatte Folgen.

Von Jan Iven Mittwoch, 08.01.2025, 05:45 Uhr

Loxstedt. Der Loxstedter Bernd Vogel verzichtet auf seine Kandidatur für die Partei Bündnis Deutschland für die Bundestagswahl am 23. Februar. Der 75-Jährige reagiert damit auf seine eigenen anzüglichen Kommentare, die er öffentlich im Internet beim Kurznachrichtendienst X unter die Fotos von Pornodarstellerinnen und Models geschrieben hatte.

Bündnis Deutschland distanziert sich von den Aussagen

„Das ist eine blöde Geschichte. Ich hatte da vielleicht ein, zwei Gläser Wein getrunken. Ich habe mich aber entschuldigt und verzichte auf meine Kandidatur. Damit ist die Sache erledigt“, sagte Vogel der „Nordsee-Zeitung“.

Der pensionierte Lehrer hatte im Internet unter seinem Klarnamen unter anderem die Profile von Pornodarstellerinnen kommentiert. „In dem Augenblick war mir wohl nicht so richtig bewusst, dass das öffentlich einsehbar ist“, sagte er. Sein Kommentar: „I like your titts“ gehörte da noch zu den harmloseren Sprüchen. Die Wortwahl von Vogel sorgte im Internet teilweise für Empörung, allerdings auch für Belustigung.

Bernd Vogel kündigte an, dass er sein Verhalten im Internet genauer hinterfragen werde. „Ich werde nur noch positive Dinge schreiben“, sagte er dem Bericht der „Nordsee-Zeitung“ zufolge. Komplett auf soziale Medien möchte er allerdings nicht verzichten. Er bleibe auch weiterhin Mitglied von Bündnis Deutschland, auch wenn er aus Altersgründen nicht mehr so stark in der Politik engagiert sei wie früher. Der Politiker hat bei X mehr als 1200 Follower.

Ehemaliger Lehrer will Schaden von der Partei abwenden

Mit Verzicht auf seine Kandidatur will Vogel nach eigenen Angaben Schaden von der Partei abwenden. Bündnis Deutschland distanzierte sich von den Aussagen von Bernd Vogel. „In dieser Partei ist kein Platz für Sexismus und Rassismus“, teilte der Landesvorsitzende Ingo Dorendorf mit. In einer Erklärung der Partei heißt es: „Der Landesvorstand von Bündnis Deutschland Niedersachsen verurteilt entschieden das vermutlich auffällig gewordene sexistische und unsittliche Verhalten durch ein Mitglied, das durch dessen Beiträge in den sozialen Medien bekannt wurde. Solche Handlungen stehen in diametralem Widerspruch zu den Werten unserer Partei und werden nicht toleriert.“

Bernd Vogel war im September beim Parteitag von Bündnis Deutschland Niedersachsen in Verden auf Listenplatz 10 für die kommende Bundestagswahl gewählt worden. „Das hatte aber sowieso nur symbolischen Charakter“, sagte er. Die Partei hat keine Aussicht auf einen Sitz im Bundestag.

Bernd Vogel hat als Lehrer am Kreisgymnasium in Bremerhaven gearbeitet und war bereits Mitglied bei den Grünen, SPD, FDP, AfD und Alfa, bevor er zu Bündnis Deutschland kam.

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