TApokalypse in Dollern: Wenn ein Reporter unter Feuer ist
Das Großfeuer in Dollern in der Nacht zu Donnerstag. Foto: Vasel
Der große Brand in Dollern war nichts für leicht Besaitete. Unser Redakteur Björn Vasel ist als Blaulicht-Reporter sehr erfahren. Dieser Einsatz brachte aber auch ihn an seine Grenzen.
Stade. Nur wer dicht dran ist an den Menschen, an den Tatorten und an den Themen, kann lebendige Reportagen schreiben. Björn Vasel hat das beherzigt. Als in der Nacht zu Donnerstag der Alarm für die Feuerwehren zum Großfeuer anwuchs, war ihm klar, auch ausrücken zu müssen. Da konnte er noch nicht ahnen, was auf ihn wartete.
Tageblatt-Reporter berichtet von der Apokalypse
Im Ortskern von Dollern brannten drei Häuser lichterloh. Zwei davon waren mit Reet gedeckt. „Den Einsatzkräften bietet sich ein Bild wie aus der Apokalypse“, schrieb Kollege Vasel. Und weiter: „Die Hitze ist enorm, Funken und Asche fliegen durch die Luft.“ Mittendrin: der TAGEBLATT-Reporter.
Er beobachtete den mutigen Einsatz der freiwilligen Feuerwehrleute, saugte die Eindrücke ein, konzentrierte sich, machte Fotos und Notizen. Bis ihm von hinten auf Rücken, Schultern und auf den Kopf geklopft wurde. Vasel dachte an eine Begrüßung durch eine der vielen Einsatzkräfte, die er kennt. Er täuschte sich.
Glut von den Reetdächern hatte sich auch auf seiner Jacke und sogar auf seinen Haaren niedergelassen. Der Redakteur war buchstäblich unter Feuer. Ein Feuerwehrmann rettet ihn vor Schlimmerem. Danke dafür. Vasel setzte seinen Job unbeirrt fort. Was blieb ihm auch anderes übrig?
Eingekesselt mitten im Feuerwehreinsatz
Vasel war deutlich vor den nachgeorderten Feuerwehren vor Ort. Aus dem Gewirr von ausgerollten Wasserschläuchen, umherlaufenden Einsatzkräften, Blaulichtgewitter und abgestellten Fahrzeugen gab es kein Entrinnen. Vasel war zum Verbleiben verdammt und nutzte die Zeit.
TAGEBLATT-Zugabe
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Bereits am frühen Morgen hatte er mithilfe der Online-Kollegin den ersten Bericht auf tagebatt.de abgesetzt. Später eilte Reporterin Anping Richter zum Einsatzort. Die Redaktion wollte der großen Lage gerecht werden und produzierte noch am Donnerstag fünf stabile Artikel rund ums Feuergeschehen. Vasel arbeitet durch, hatte abends um 20 Uhr alle Berichte fertig - und stand am Freitag um 10 Uhr wieder auf der Matte, um die Nachfolge-Story zu recherchieren und zu schreiben. Chapeau!
Was uns besonders freut: Fürs Reporter-Duo gab es Lob der Dollerner, ob ihrer Zurückhaltung während der Recherchen vor Ort - im Gegensatz zu den „Kollegen“ vom Privat-TV und der Boulevard-Journaille aus Hamburg. Die brauchen sich so schell im Ort nicht wieder sehen zu lassen.
Lars Strüning

Das Großfeuer in Dollern in der Nacht zu Donnerstag. Foto: Vasel