TAuf ehemaligem Gärtnerei-Gelände entsteht Wohnraum mitten in Harsefeld
Richtfest des Bauvorhabens am Gierenberg. Links das zweigeschossige Haus 2, rechts das Haus 3 mit Staffelgeschoss. Foto: P. Meyer
Auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Allers entsteht ein neues Wohnquartier. Drei Häuser schließen eine Lücke in Harsefelds Zentrum. Dabei gab es an dem Projekt anfänglich Kritik.
Harsefeld. Wo jahrzehntelang Blumen und Sträucher gezogen wurden, wachsen im Harsefelder Zentrum sprichwörtlich neue Wohnungen aus dem Boden. Wo einst die Gärtnerei Allers beheimatet war, entstehen insgesamt 14 moderne Wohneinheiten. Mit dem Vorhaben schließt Lindemann eine Lücke in zentraler Lage und schafft Wohnraum nur wenige Gehminuten von Rathaus, Eissporthalle und Freibad entfernt.
Zum Richtfest am Gierenberg begrüßte Lindemann-Geschäftsführer Friedrich Witt zahlreiche Gäste, darunter Nachbarn, Käuferinnen und Käufer sowie viele der beteiligten Handwerker. Letztere sprachen traditionell den Richtspruch. Ein Ritual, auf das die Lindemann-Gruppe besonderen Wert legt, wie Witt betonte: „Seit 1972 gibt es bei uns für jedes eigene Objekt ein Richtfest. Das ist unverhandelbar und bringt Glück für das Bauvorhaben und die Handwerker.“
Häuser sind energieeffizient und gut eingebettet
Auf dem 2785 Quadratmeter großen Grundstück entstehen drei Gebäude mit jeweils vier beziehungsweise sechs Wohnungen. Die Einheiten umfassen 71 bis 103 Quadratmeter und verfügen über zwei bis drei Zimmer. Terrassen im Erdgeschoss und Balkone in den Obergeschossen sowie große Fensterfronten sorgen für viel Licht.
Für das hintere Haus 3, das als einziges ein Staffelgeschoss hat, ist ein Aufzug vorgesehen. Alle Gebäude entsprechen dem Effizienzhaus-40-Standard und sind mit rotem Klinker verkleidet.

Mittels Drohnentechnik wurde ein dreidimensionales Abbild des Geländes am Gierenberg erzeugt. In dieses wurden Visualisierungen der neuen Mehrfamilienhäuser eingebettet. Foto: LINDEMANN-Gruppe
Auf jedem Dach wird eine 22-kWp-Photovoltaikanlage installiert. „Eine Anlage produziert genug Strom für vier Haushalte im Jahr“, erklärt Bauleiter Patrick Meier-Holst. Beheizt werden die Häuser über Wärmepumpen; elektrische Rollläden gehören in allen Wohnräumen zur Ausstattung. Im Innenbereich werden Fliesen in Bädern und Treppenhäusern sowie Designboden in Holzoptik in den Wohn- und Schlafräumen verlegt. Im Außenbereich entstehen bald noch Pkw- und Fahrradstellplätze.

Vertreter der Lindemann-Gruppe (von links): Lara Ebeling und Mario Thomaschewsky aus dem Vertrieb, Geschäftsführer Friedrich Witt sowie Bauleiter Patrick Meier-Holst vor dem Haus 1 am Gierenberg. Foto: P. Meyer
Der Bau begann im ersten Quartal 2025. Die Nachfrage sei groß, so Witt. Die ersten Wohneinheiten seien bereits verkauft und auch die ersten Mieter schon gefunden. Die vier Wohnungen in Haus 1 stünden aber noch zur Verfügung. Nach und nach werden die Gebäude nun fertiggestellt. Bis Ende Sommer 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Planung war ein langer Weg
Bevor überhaupt gebaut werden konnte, musste das ehemalige Gewerbeareal erst planungsrechtlich neu geordnet werden. „Dafür brauchten wir erst mal einen neuen Bebauungsplan. Das war ein langer Prozess mit vielen beteiligten Behörden“, berichtet Lars Kratzenberg, Geschäftsführer der 2Punkt1 Ingenieurgesellschaft aus Harsefeld.
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Dass der Weg dorthin nicht einfach war, zeigte sich bereits 2020: Damals stießen die ersten Entwürfe mit größeren Gebäudemaßen und weniger Stellplätzen auf Kritik in der Politik. Die Ausmaße passten nach Einschätzung vieler Ausschussmitglieder nicht zur Umgebung.

Diese Visualisierung zeigt, wie die neuen Mehrfamilienhäuser am Gierenberg später aussehen sollen. Foto: LINDEMANN-Gruppe
2Punkt1 legte daraufhin überarbeitete Pläne vor, mit weniger Wohneinheiten in den vorderen Häusern, angepassten Dachformen und ausreichendem Abstand zur Nachbarschaft. „Die Gebäude fügen sich nun sehr gut ein“, sagt Kratzenberg. Auch der Blick zum nahe gelegenen Landschaftsschutzgebiet bleibt erhalten.

Blick ins Innere: Noch sind die Häuser im Rohbau. Foto: P. Meyer
Mit dem Abriss der Gärtnerei, die mittlerweile in der Herrenstraße zu finden ist, startete im Frühjahr schließlich die Bauphase. „Wir glauben, dass wir hier dringend benötigten Wohnraum schaffen und eine städtebauliche Lücke schließen“, sagt Witt.
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