TAus Niederlagen gelernt: Horneburger „Badgirlz“ spielen gar nicht schlecht

Die B-Juniorinnen des VfL Horneburg haben zu Saisonbeginn bereits zwei Spiele gewonnen. Foto: Andreas Schlichtmann (nomo)
Sie nennen sich „Badgirlz“ und haben schon viele Niederlagen einstecken müssen. Doch diese Erfahrung scheint der B-Jugend des VfL Horneburg jetzt zu nutzen.
Horneburg. In der Saison 2022/23 haben die Horneburgerinnen in der C-Jugend-Oberliga jedes Spiel verloren. 18 Niederlagen, 0:36 Punkte. „Das war ein hartes Jahr“, sagt Trainer Boris Möller. Doch die „Badgirlz“, wie sich das Team in Anlehnung an die „Bad Boys“, die erfolgreichen deutschen Handballer bei der EM 2016 nennt, haben den Spaß nicht verloren.
Für die Saison 2023/24 sicherte sich Horneburg erneut einen Platz in der C-Jugend-Oberliga, beendete seine Negativserie und feierte am zweiten Spieltag den ersten Sieg seit einem Jahr. Am Ende stand mit 8:28 Punkten der achte von zehn Plätzen.
Nur BSV und Fredenbeck/Stade spielen höher
Und in dieser Saison? Durch Platz acht startet Möllers Team, das altersbedingt in die B-Jugend aufgestiegen ist, in der neuen Regionalliga, der höchsten Spielklasse im Handballverband Niedersachsen-Bremen. Bei den B-Juniorinnen aus dem Landkreis Stade spielen derzeit nur die Bundesligisten Buxtehuder SV und JSG Fredenbeck/Stade höher.
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An den ersten drei Spieltagen konnte Horneburg bereits die HSG Varel und die JSG Weserbergland deutlich schlagen und steht auf Platz drei. „Mit so einem guten Start habe ich nicht gerechnet“, sagt Möller. Gegen Varel hatte Horneburg in der vergangenen Saison noch dreimal klar verloren.
„Die Mädels haben einen irren Sprung gemacht“
Möller, der die Mannschaft seit der D-Jugend trainiert, ist von deren Entwicklung beeindruckt. „Die Mädels haben einen irren Sprung gemacht“, sagt er. Körperlich, technisch, taktisch. Und vor allem mental.
Vor zwei Jahren, als seine Mannschaft neu in der C-Jugend war, habe sie auf dem Spielfeld ängstlich agiert und in der Abwehr gegen körperlich überlegene Gegnerinnen kaum Präsenz gezeigt, sagt Möller.
Horneburgerinnen haben die Angst abgelegt
Doch die Jahre in der Oberliga waren offenbar eine gute Schule. „Wir konnten auf diesem Niveau viel Erfahrung sammeln und haben die Angst abgelegt“, sagt Möller. Für den Fall, dass eine Gegenspielerin einen Kopf größer ist, habe das Team Lösungen in der Abwehr entwickelt.
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Auch Schwächephasen stecke die Mannschaft nun viel besser weg, sagt Möller. „Früher gab es Phasen, da haben wir den Kopf hängen lassen und in einer Viertelstunde acht Tore kassiert. Jetzt sind wir viel konstanter.“
Mannschaft hält dem VfL die Treue
Was sicherlich auch zur Entwicklung beigetragen hat: Möller macht gerade seine Trainer-B-Lizenz, „was mich fachlich enorm nach vorne bringt“, sagt er, davon dürfte die Mannschaft in vielen Bereichen profitieren.
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Zumde ist der Zusammenhalt laut Möller ein wichtiger Faktor. Auch wenn es die üblichen Anfragen von anderen Vereinen gebe, so Möller, blieben die Spielerinnen dem VfL treu. Im Sommer kamen drei Neue aus unteren Ligen hinzu.
Spielerinnen haben hohes Ziel
Die Ansprüche der Mannschaft sind inzwischen gestiegen. Während Möller Platz sechs als Ziel ausgegeben hat, wollen die Spielerinnen mehr - sie wollen mindestens Vierte werden. Damit würde sich Horneburg direkt einen Startplatz in der Regionalliga für die Saison 2025/26 sichern.