TAutoaufbrüche: Fallzahlen in Bremerhaven steigen rapide an

Die Fallzahlen sind in Bremerhaven drastisch gestiegen: Immer öfter werden Autos aufgebrochen, um Wertgegenstände zu stehlen. (Symbolbild) Foto: Axel Heimken
Nur mal kurz den Wagen im Parkhaus abgestellt. Und dann das böse Erwachen: Immer öfter brechen Diebe in Bremerhaven Autos auf. Die Fallzahlen sind drastisch gestiegen.
Bremerhaven. Die Langfinger klauen alles aus den geparkten Fahrzeugen, was ihnen in die Hände fällt. Eine stichprobenartige Überprüfung der Polizeilichen Kriminalstatistik listet Handtaschen, Rucksäcke, Koffer, Bargeld, Kleidungsstücke, Sonnenbrillen, Notebooks, Dashcams und Ladekabel auf.
Sogar fest installierte Navigationsgeräte wurden ausgebaut. Für die Besitzer bedeutet das alles maximalen Ärger mit Anzeigen und ausgiebigen Klärungsbedarf mit den Versicherungen. Um so ärgerlicher ist es, dass in Bremerhaven die Zahl der Diebstähle aus Kraftfahrzeugen auch noch massiv gestiegen ist.
Fallzahlen steigen 2024 stark an
Wie sicher ist das Parken im Land Bremen? Mit dieser Frage ist die FDP-Bürgerschaftsfraktion an den Senat herangetreten. Am kommenden Dienstag wird die Landesregierung die Zahlen vorstellen. Im vergangenen Jahr schlugen die Diebe in Bremerhaven verstärkt zu. 527 Fälle werden aufgelistet, das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein sagenhaftes Wachstum von fast 51 Prozent. Dazu zählt auch der Diebstahl des gesamten Fahrzeugs. Bei der Masse der Fälle geht es aber um Einbrüche und Diebstahl aus einem Auto.
Trotz dieses enormen Zuwachses bei den Fallzahlen können sich die Bremerhavener ein wenig damit trösten, dass es in der Schwesterstadt noch schlimmer zugeht. 6695 Fälle wurden im vergangenen in der Stadt Bremen von der Polizei aufgenommen. Das ist fast das 13-fache der Bremerhavener Fallzahlen.
Allerdings dürften sich unter den Opfern in Bremer Parkhäusern auch Bremerhavener und Bewohner aus dem Landkreis befinden, die den Bremer Flughafen genutzt hatten oder in der Bremer Innenstadt etwas zu erledigen hatten. Denn landesweit gehören zu den Hotspots bei den Diebstählen ausschließlich Bremer Parkhäuser in der Innenstadt. Im vergangenen Jahr schaffte es zudem das Parkhaus am Flugplatz auf Platz drei.
Schäden in Millionenhöhe
Wie hoch die Aufklärungsquote ist, kann der Senat nicht genau sagen. Aber viele Täter werden wohl nicht geschnappt. Den Schaden, den die Diebe anrichten, ist jedenfalls immens. Laut Senatsantwort belief sich die von der Polizei geschätzte Summe auf gut 1,1 Millionen Euro. Das ist viel Geld. Allerdings nur ein Bruchteil der Schadenssumme, die die Fahrraddiebe verursachen.
Die Zahlen der Fahrraddiebstähle hat die FDP ebenfalls abgefragt. Das Verhältnis der Fallzahlen zwischen Bremerhaven (552) und Bremen (6270) ist ähnlich wie bei den Autoaufbrüchen. Die von der Polizei geschätzte Schadenssumme liegt bei den Fahrrädern allerdings bei 18,6 Millionen Euro, wobei der Anteil davon in Bremerhaven etwa 1,2 Millionen Euro betrug.
Dass die Summen so hoch sind, dürfte auch mit den hochwertigen E-Bikes zusammenhängen, die immer öfter ins Visier der Diebe geraten. Ihr Anteil bei den gestohlenen Rädern war im vergangenen Jahr landesweit auf 1332 gestiegen. Laut Senatsantwort ist dafür der hohe Wiederverkaufswert verantwortlich.
Täter aus dem Drogenmilieu
Das erklärt sich auch aus den Täterprofilen. Wer ein Auto aufbricht oder ein Fahrrad stiehlt, will sein Diebesgut schnell zu Geld machen, um sich Drogen zu kaufen. Zumeist handele es sich um Männer. Allerdings seien wegen der geringen Aufklärungsquote kaum gesicherte Rückschlüsse auf den Täterkreis möglich, heißt es im Senatspapier.
Den Polizeibehörden in Bremerhaven und Bremen bleiben meist nicht mehr als Aufklärungsarbeit und Appelle. Zum Beispiel der, keine Wertgegenstände im Auto zu belassen.