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Bauarbeiten

TB73-Sanierung in Düdenbüttel: Das müssen Autofahrer wissen

Der Straßenraum der B73 wird neu aufgeteilt. Die breiten Mehrwegstreifen zu beiden Seiten wird es nicht mehr geben.

Der Straßenraum der B73 wird neu aufgeteilt. Die breiten Mehrwegstreifen zu beiden Seiten wird es nicht mehr geben. Foto: Klempow

Sie wirkt breit und gerade. Das soll sich ändern. Die B73 in Düdenbüttel wird saniert und neu aufgeteilt. Für Gesprächsstoff sorgten zwei Neuerungen an der Bundesstraße.

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Von Grit Klempow
Sonntag, 06.10.2024, 12:35 Uhr

Düdenbüttel. Meter lange Pläne hatte das Hammaher Ingenieur- und Vermessungsbüro Contur für den Informationsmarkt im Gemeindezentrum Düdenbüttel vorbereitet. An mehreren Tischen warfen viele Interessierte sehr genaue Blicke, auf das, was die Niedersächsische Straßenbaubehörde zwar nicht vor der sprichwörtlichen Haustür, in einigen Fällen aber durchaus vor der Auffahrt plant.

Die Fahrbahn wird neu aufgeteilt

Mit der Gemeinde und den Gewerbetreibenden hatte die Behörde sich zur Sanierung der Ortsdurchfahrt Düdenbüttel bereits abgestimmt. Der Plan steht. Der Straßenraum wird neu aufgeteilt. Die breiten Mehrwegstreifen zu beiden Seiten wird es nicht mehr geben.

„Die nehmen wir weg“, sagt Falk Salomon, stellvertretender Leiter der Straßenbaubehörde aus Stade. Stattdessen bekommen die Radfahrer in beide Richtungen einen eigenen Fahrstreifen, der mit einer dicken weißen Linie vom motorisierten Verkehr getrennt wird. So ist es auch in Himmelpforten vorgesehen, überall dort, wo die Ortsdurchfahrt breit genug ist.

Die Pläne für die Sanierung und den Umbau der B73 als Ortsdurchfahrt stellten Straßenbaubehörde und Gemeinde in Düdenbüttel vor.

Die Pläne für die Sanierung und den Umbau der B73 als Ortsdurchfahrt stellten Straßenbaubehörde und Gemeinde in Düdenbüttel vor. Foto: Klempow

Parkende Autos auf dem Randstreifen

Das sorgte bei einigen für Skepsis in Sachen Sicherheit. Zurzeit wirke der Mehrzweckstreifen zwischen Rad-und Fußweg wie ein Puffer zu den Lkw auf der Bundesstraße. Aber: Fußgänger und Radfahrer müssen sich ihren Weg teilen, parkende Autos erschweren die Übersicht. Außerdem: E-Bikes sind schnell und leise - auch das ist nicht ungefährlich, wenn sich Fußgänger und Radfahrer einen Weg teilen.

Jörn Martens sammelte als stellvertretender Bürgermeister die Anmerkungen für die Gemeinde. Wichtig ist für ihn dabei der Hinweis, dass Kinder bis zwölf Jahre auch nach der Sanierung noch immer mit ihrem Fahrrad den Fußweg mit Hochbord benutzen dürfen und nicht auf einer Höhe mit dem Autoverkehr radeln müssen.

Das Angebot, sich ein Bild von den Sanierungsplänen zu machen, nahmen viele Düdenbütteler an. Auch Martin Wist vom Bauamt der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten (rechts) erklärte Details.

Das Angebot, sich ein Bild von den Sanierungsplänen zu machen, nahmen viele Düdenbütteler an. Auch Martin Wist vom Bauamt der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten (rechts) erklärte Details. Foto: Klempow

Straße wirkt schmaler

Mit der neuen Aufteilung und den mehr als zwei Meter breiten Radwegen reicht der Platz nicht mehr für Parkplätze zu beiden Seiten. „Wir planen die Parkstreifen immer abwechselnd auf jeweils einer Seite“, sagt Salomon. In Abstimmung mit der Gemeinde sollen die Parkplätze vor allem dahin, wo sie gebraucht werden.

Das hat einen Effekt auf die Wahrnehmung der Auto- und Lkw-Fahrer. Während die Straße jetzt auf lange Sicht sehr gerade verläuft, „wird sie dadurch später durch den Ort mäandern. Wir hoffen, dadurch das Geschwindigkeitsniveau zu senken.“ Denn optisch sei die Straße dann keine Einladung mehr, schnell zu fahren.

Bessere Sicht auf die Straße zum Einfädeln

An allen Einmündungen der kleineren Straßen werden zu beiden Seiten Hochbords gebaut, dort kann nicht mehr geparkt werden. „Wir halten die Sichtfelder frei“, begründet Salomon. Das erleichtert das Einfädeln in den fließenden Verkehr auf der Bundesstraße.

Querungshilfen mit Mittelinseln gibt es als Markierung auf der Fahrbahn auch jetzt schon. Aber sie werden größer gebaut. Neu ist: Die Busse fahren künftig nicht mehr in die Haltestellen-Bucht. Sie halten auf der Straße, sodass der Verkehr dahinter warten muss. Links von der Haltestelle sorgt eine Mittelinsel dafür, dass keiner überholen kann.

Viele Düdenbütteler fürchten Rückstaus

Das ist gewollt, aber auch ein Kritikpunkt, den viele Düdenbütteler im Austausch mit der Behörde, dem Planer oder Gemeindevertretern beim Infomarkt anbrachten. „Ist das Halten in der Bucht nicht doch besser?“, „Bushaltebucht sollte erhalten bleiben“ vermerkten Besucher auf Moderationskarten. Viele befürchteten durch die neuen Haltestellen lange Rückstaus.

Salomon kennt diese Sorge aus anderen Sanierungsvorhaben. „Aber wir bekommen mehr Aufstellfläche für die Menschen, die auf den Bus warten.“ Außerdem werde der ÖPNV beschleunigt. Der Bus stehe, keiner könne überholen und der Bus kann auch schnell wieder abfahren und muss sich nicht einfädeln. „Und wir senken wiederum das Geschwindigkeitsniveau im Ort“, so Salomon. Die Gefahr von Staus sah er nicht. „Der Bus hält unter einer Minute.“

Baubeginn im Frühjahr

Während sich die Bürger ein Bild machen konnten, gaben sie den Planern Hinweise mit. Eine private Auffahrt war zum Beispiel vergessen worden. Die Pläne werden angepasst, die Ausschreibung vorbereitet. Anfang des nächsten Jahres sollen die Angebote eingeholt werden. Wenn alles glatt geht, ist im nächsten Frühjahr Baubeginn. Fertig sein soll die Ortsdurchfahrt, bevor in Himmelpforten 2026 die Sanierung ansteht.

Jörn Martens (links) zeigt Falk Salomon von der Straßenbaubehörde, welche Kritikpunkte die Bürger zur B73-Sanierung vorgebracht haben.

Jörn Martens (links) zeigt Falk Salomon von der Straßenbaubehörde, welche Kritikpunkte die Bürger zur B73-Sanierung vorgebracht haben. Foto: Klempow

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