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Handball-Bundesliga

TBSV gewinnt Traditionsduell gegen Bayer Leverkusen

Charlotte Kähr war neben Teresa von Prittwitz eine der besten Werferinnen des BSV.

Charlotte Kähr war neben Teresa von Prittwitz eine der besten Werferinnen des BSV. Foto: Jan Iso Jürgens

Ohne Cheftrainer und gelernte Spielmacherin: Die Handballerinnen des Buxtehuder SV haben den Bundesliga-Klassiker gegen Bayer Leverkusen gewonnen. Im letzten Heimspiel vor der WM-Pause waren zwei Spielerinnen besonders torhungrig.

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Von Tim Scholz
Samstag, 11.11.2023, 17:51 Uhr

Buxtehude. Der BSV setzte sich mit 26:24 (15:13) gegen Bayer Leverkusen durch und gewann damit auch sein drittes Heimspiel in dieser Saison. Die Mannschaft von Co-Trainer Adrian Fuladdjusch, der den erkrankten Dirk Leun vertrat, kletterte vorübergehend auf den neunten Tabellenplatz. „Danke an die Mannschaft, die den Plan super umgesetzt hat“, sagte Fuladdjusch. Teresa von Prittwitz (8 Tore) und Charlotte Kähr (7) waren die besten Torschützinnen des BSV.

Der BSV feierte damit auch einen Prestigesieg. Denn Buxtehude gegen Leverkusen ist das Traditionsduell der Bundesliga. Kein Spiel gab es häufiger. Leverkusen gehört der Bundesliga seit der Gründung 1975 durchgehend an, ist Rekordmeister mit zwölf Titeln und Erster der Ewigen Tabelle. Der BSV, seit 1989 in der ersten Liga, steht gleich dahinter auf Platz zwei. An diesem Samstag wurde der Klassiker zum 70. Mal gespielt.

Die erfolgreichen Zeiten sind allerdings schon länger her. Leverkusen wurde letztmals 1987 deutscher Meister, der BSV vor acht Jahren das letzte Mal Vizemeister. Inzwischen sind finanzstarke Teams an den Traditionsclubs vorbeigezogen.

BSV geht mit Personalproblemen in das Spiel

Doch Spiele gegen Leverkusen sind anscheinend immer etwas Besonderes, schrieb BSV-Manager Peter Prior im Hallenheft. Vor einem Jahr zum Beispiel holte der BSV einen 10:17-Rückstand zur Pause auf und freute sich am Ende über ein Unentschieden. „Auch heute ist wieder Zeit für ein besonderes Spiel, die Umstände sind für den BSV nicht einfach“, so Prior.

Die Umstände: Der BSV hat nach dem plötzlichen Karriereende von Kalia Klomp keine gelernte Spielmacherin im Team. Denn auch ihre Positionskollegin Sinah Hagen war nach überstandener Knieverletzung noch nicht soweit, da sie sich kürzlich im Training am Daumen verletzt hatte. Fuladdjusch musste also improvisieren und beorderte Cara Reiche an ihrem 23. Geburtstag auf die Spielmacherposition.

Der BSV stand konzentriert in der Abwehr und drehte das Spiel nach dem 2:3 (4.). Die Gastgeberinnen erzielten sechs Tore in Folge und führten sieben Minuten später mit 8:3. Nachdem Torschützin Teresa von Prittwitz jubelschreiend über das gesamte Spielfeld zurückgelaufen war, um mit ihren Teamkolleginnen abzuklatschten, nahm Leverkusens Trainer Michael Biegler eine Auszeit.

Teresa von Prittwitz trifft und trifft

Von Prittwitz war ein Aktivposten im Spiel des BSV. Gleich nach der Auszeit traf die Linksaußen mit einem sehenswerten Dreher. Wenig später bediente sie die enteilte Lotta Heider auf dem Weg zum 9:5 (14.). Fünf Tore erzielte von Prittwitz im ersten Durchgang. Der BSV legte trotz der Personalsorgen einen souveränen Start hin. Auch die Ränge waren mit 976 Zuschauern gut gefüllt - bisheriger Rekord in dieser Saison.

BSV gegen Leverkusen

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen.
26:24-Erfolg des BSV gegen Leverkusen. Foto: Jan Iso Jürgens

Doch Leverkusen hielt den Abstand gering. Dank der wurfgewaltigen Nationalspielerin Viola Leuchter und der effektiven Rechtsaußen Christin Kaufmann kamen die Gäste auf zwei Tore heran (10:8, 17.). Auch Leverkusens Halbrechte Johanna Andresen erzielte einen Treffer gegen ihre Schwester Marie im BSV-Tor - die Keeperin war noch mit dem Bein dran.

Der BSV ließ in dieser Phase einige Großchancen aus. Maj Nielsen warf einen Siebenmeter am Tor vorbei. Kurz vor der Pause verkürzte Leverkusen auf 13:14. Auf der Buxtehuder Bank herrschte durch die Vielzahl der Wechsel zeitweise etwas Verwirrung. Kreisläuferin Maxi Mühlner stand mit ausgebreiteten Armen und fragendem Blick in der Wechselzone.

Auf das Gespann im BSV-Tor ist Verlass

In der zweiten Halbzeit machte Teresa von Prittwitz da weiter, wo sie aufgehört hatte. Sie erzielte die ersten drei Tore nach der Pause. Hallensprecher Jörg Neumann verpasste ihr das Prädikat „Tormaschine“. Die ebenfalls torhungrige Shooterin Charlotte Kähr erhöhte wenig später auf 19:14 (35.). Leverkusens Trainer nahm eine Auszeit. Der BSV hatte zu leichtes Spiel gegen Bayers Deckung.

Der BSV führte eine Viertelstunde vor dem Ende mit sechs Toren (23:17), auch dank seines Gespanns im Tor. Die eingewechselte Laura Kuske verhinderte zu Beginn der zweiten Halbzeit mit starken Reflexen gleich mehrere Gegentore. Marie Andresen wehrte in der 43. Minute einen Strafwurf ab. Leverkusens Trainer Michael Biegler äußerte seinen Unmut gegenüber den Schiedsrichtern und sah die Gelbe Karte.

Eine Vorentscheidung war noch nicht in Sicht. In den Schlussminuten ließ der BSV zu viele Chancen liegen und verspielte seine gute Führung. Leverkusen verkürzte auf 23:24 (56.). Fuladdjusch legte eine Auszeit ein, und die schien zu wirken: Lotta Heider beendete Buxtehudes siebenminütige Torflaute mit dem 25:23. Eine Minute vor dem Ende war Torhüterin Andresen zur Stelle, auf der Gegenseite erhöhte Isabelle Dölle den Vorsprung auf drei Tore. Die Zuschauer standen, die Halle bebte.

Marie Andresen gewinnt das Familienduell

Zwei Tage nach der letzten bestandenen Prüfung ihres Referendariats konnte BSV-Kapitänin Marie Andresen das Duell gegen ihre Schwester gewinnen. Johanna Andresen, die seit dieser Saison in Leverkusen spielt, erzielte ein Tor.

Bis zu 50 Leute aus ihrem Umfeld unterstützten sie von den Rängen. Der eigene „Fanclub“ befestigte ein Banner mit der Aufschrift „Wir sind stolz auf euch!“ in der Halle - versehen mit den Rückennummern der Schwestern.

Am kommenden Samstag tritt der BSV beim Thüringer HC an. Danach pausiert die Bundesliga wegen der WM in Dänemark, Schweden und Norwegen bis zum 27. Dezember.

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