TBSV geht am Ende die Luft aus: 23:29-Niederlage in Metzingen

Charlotte Kähr bot vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Offensivleistung. Foto: IsoluxX Fotografie
Die Handballerinnen des Buxtehuder SV haben am Samstagabend in der Bundesliga eine 23:29 Auswärtsniederlage beim TuS Metzingen kassiert. Dabei spielte der BSV eine gute erste Halbzeit, in der zwei Spielerinnen herausstachen.
Metzingen. Der BSV spielte eine gute erste Halbzeit in Metzingen. Eine noch bessere hätte es werden können, wenn sich die Spielerinnen von Trainer Dirk Leun nicht neun technische Fehler in 30 Minuten geleistet hätten. In der Defensive fehlte manchmal die Cleverness. Metzingen kam häufig nach dem gleichen Schema zum Erfolg, vor allem über die Außenspielerinnen.
Zwei BSV-Spielerinnen drückten der Partie in der ersten Halbzeit ihren Stempel auf. Torhüterin Marie Andresen und die Rückraumlinke Charlotte Kähr. Kähr erzielte in der ersten Halbzeit sechs ihrer neun Treffer. Andresen parierte sieben Würfe, darunter einen Siebenmeter. Vor allem Andresen spielt in Buxtehude seit Wochen überragend. Nicht umsonst steht sie im Fokus der Nationalmannschaft.
Maxi Mühlner erhält schnell zwei Zeitstrafen
Andresen war von Anfang an voll da. Dennoch konnte sich Metzingen in der neunten Minute eine 5:3-Führung erspielen. Die Gastgeberinnen profitierten dabei auch von den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Denn mit Maxi Mühlner war nach acht Minuten bereits eine zentrale Buxtehuder Spielerin mit zwei Zeitstrafen belastet. Bei der dritten setzt es die Rote Karte. Mühlner spielte fortan nur noch in der Offensive. Aus taktischer Sicht nahm diese Tatsache dem BSV frühzeitig einige Möglichkeiten.
Metzingen lag nach 13 Minuten mit 8:4 in Führung. Abschütteln konnten die Gastgeberinnen den BSV jedoch nicht. Metzingens Trainer Werner Bösch in einer Auszeit: „Die liefern uns ein Gratis-Spiel. Und wir nutzen das nicht.“ Er bemängelte, dass seine Spielerinnen die Fehler des Gastes nicht konsequenter nutzten. Auch bei Metzingen standen bis zur Halbzeit ein halbes Dutzend technische Fehler in der Statistik.
BSV geht mit 13:16-Rückstand in die Pause
Isabelle Dölle und Charlotte Kähr sorgten am Ende der ersten Halbzeit mit ihren Toren dafür, dass der BSV zur Pause noch in Schlagdistanz war. 13:16 lag Buxtehude zurück. Im Handball sind drei Tore nichts.
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BSV schlägt Aufsteiger Solingen-Gräfrath
BSV-Trainer Dirk Leun hatte Metzingen vor dem Spiel zum Favoriten erklärt. Sein Metzinger Kollege Werner Bösch erwartete zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Bei Bösch hörte sich das nach Understatement an. Leuns Aussage („Wir wollen mithalten und dem Tempo standhalten.“) klang da deutlich realistischer. Zumal Metzingen sich zuletzt Selbstvertrauen bei einem Sieg in Dortmund holte und der BSV zwar einen Kantersieg gegen Aufsteiger Solingen einfuhr, aber unterm Strich an den ersten Spieltagen noch nicht wirklich überzeugte.
Nach der Halbzeit häufen sich technischen Fehler
Der BSV kam nicht gut aus der Pause. Der BSV ermöglichte Metzingen einen Drei-Tore-Lauf zur 19:14-Führung. Zu durchschaubar agierte Buxtehude im Angriff. Die Abwehr antizipierte die Pässe. Die Würfe waren unvorbereitet. Mit mehr Disziplin, Konzentration und Überzeugung wäre da mehr drin gewesen für Buxtehude.
Die Zuschauer sahen bis zur 45. Minute nicht gerade ein hochklassiges Handballspiel. Und plötzlich war der BSV nach Toren von Isabelle Dölle und Magda Kasparkova beim 19:21 wieder dran. Gerade in dieser Phase kamen die Fehler wie Nadelstiche daher. Schrittfehler Isabelle Dölle. Chancen vergeben von Maxi Mühlner und Cara Reiche. Und Metzingen baute seine Führung wieder aus.
BSV schläft in der Defensive
In der 50. zog Dirk Leun die dritte Auszeit. Die schwache Chancenverwertung nahm er hin. Aber die Abwehrleistung nicht. Leun in der kurzen Unterbrechung: „Schlafen in der Abwehr ist nicht okay. Wir müssen bereit sein, sonst machen sie uns mit ihrem Tempo platt.“ Zu diesem Zeitpunkt lag Buxtehude mit 19:24 vorentscheidend hinten.
Das Spiel war gelaufen. Der BSV riss das Ruder nicht mehr rum. Die Luft war raus. Vielleicht war es ein Kraftproblem. Denn Buxtehude reiste mit dezimiertem Kader nach Metzingen. Am 11. November, 16 Uhr, geht es für den BSV im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen weiter.
„Auf das Spiel gegen Leverkusen kommt es jetzt an. In Metzingen kann man verlieren“, sagte BSV-Spielerin Maxi Mühlner nach dem Abpfiff. Stolz sei sie auf die Mannschaft. „Wir haben ganz schöne Personalprobleme und müssen improvisieren. Wir haben gut gespielt“, so Mühlner. Ähnlich sah es ihr Coach. Er bescheinigte seiner Mannschaft 50 Minuten lang eine hervorragende Leistung. Ohne gelernte Spielmacherin zu agieren, schränke den BSV sehr ein. „Ich kann mit dem Ergebnis angesichts der Umstände ganz gut leben“, sagte Leun.