TBaustelle ab Frühjahr: Sanierung der B73 ist einen Schritt weiter

Die B73 hat zu beiden Seiten der Fahrbahn in Düdenbüttel üppige Mehrzweckstreifen, die auch als Parkstreifen genutzt werden. Nach dem Umbau werden Parkflächen ausgewiesen. Foto: Klempow
Die B73 in Düdenbüttel wird saniert. Für Fußgänger wird es einfacher, sicher über die Straße zu kommen. Und Grünnasen sorgen für freie Sicht. Die Arbeiten sollen schon bald beginnen.
Es ist fast 20 Jahre her, da war die Sanierung der B73 heftig umstritten. Schon 1999 hatten die Bürger einen Rückbau mit Fahrbahnreduzierung mit großer Mehrheit abgelehnt. 2005 kam die Sanierung, aber mit einem Kompromiss.
Die breiten Spuren rechts und links der Fahrbahn blieben, obwohl sie schon damals zurückgebaut werden sollten. Straßenbaubehörde und Bürger einigten sich: Die seitlichen Mehrzweckspuren wurden zu Standspuren, drei Verkehrsinseln wurden im Laufe der Ortsdurchfahrt gebaut, außerdem Linksabbiegespuren.
Bedenken ausführlich besprochen
Beim Thema Straßensanierung ist in Düdenbüttel also Umsicht gefragt. „Ich denke, wir haben alle Bedenken und alle Themen aus dem Weg räumen können“, sagte Bürgermeister Klaus-Peter Borchers-Saß in der jüngsten Ratssitzung.
Bei zwei Bürgerbeteiligungen konnten sich in den letzten Monaten alle Interessierten informieren, hatten Planer und Straßenbaubehörde sowie Kommunalpolitiker als Ansprechpartner. Sie konnten ihre Bedenken, Lob und Kritik loswerden und machten davon fleißig Gebrauch.
Anlieger und Gewerbe einbezogen
Gewerbetreibende und Landwirte wurden noch einmal extra eingeladen. „Alle haben sich konstruktiv eingebracht“, so Borchers-Saß. Einstimmig fiel deshalb auch die Zustimmung des Gemeinderats zum Sanierungsentwurf aus. Anders übrigens 1999: Da beugte sich der Rat in geheimer Abstimmung dem Willen der Bürger und revidierte seine zwei Jahre zuvor beschlossene Zustimmung.
Ordentlich Tempo hatten in diesem Jahr alle bei der Planung gemacht. Denn die Sanierung soll noch im nächsten Jahr abgehakt sein - bevor die aufwendigen Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Himmelpforten anstehen. Kurzfristig hatte die Straßenbaubehörde das Gespräch in Düdenbüttel gesucht, weil noch Geld zur Verfügung stand.
Fahrstreifen für Radfahrer
Autos und Lkw haben künftig weniger Platz. Radfahrer bekommen auf der jetzigen Fahrbahn einen eigenen Fahrstreifen. Kinder bis zehn Jahre dürfen aber weiter mit ihrem Fahrrad auf dem erhöhten Fußweg fahren. Der jetzige Mehrzweckstreifen wird in Parkflächen eingeteilt. An den Einmündungen von Straßen und Einfahrten werden Grünnasen gebaut. Das sind kleine, niedrig bepflanzte Hochbord-Bereiche, die das Zuparken verhindern und somit für bessere Sicht auf die Bundesstraße sorgen sollen.
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Busbuchten werden zum Teil zurückgebaut, der fließende Verkehr wird durch die haltenden Busse ausgebremst. Die Fußgänger kommen an drei Stellen per Querungshilfe sicherer über die vielbefahrene Straße (etwa 18.000 Fahrzeuge pro Tag).
Querungshilfen für Fußgänger
Das Okay des Gemeinderats macht den Weg für die Ausschreibungen frei. Insgesamt wird die neue Bundesstraße in Düdenbüttel rund 1,9 Millionen Euro kosten. Dort, wo die Bushaltestellen angepasst werden und für die Querungshilfe, die in Höhe der Haltestelle an der Einmündung der Kreisstraße 57/Heinbockeler Straße gebaut wird, steuert die Gemeinde ihren Anteil dazu. Das sind knapp 90.000 Euro. Planungs- und Nebenkosten trägt allein der Bund.
Beginnen sollen die Arbeiten im Frühjahr 2025, gebaut wird überwiegend mit Teilsperrungen und Ampelschaltungen bis zum Herbst 2025.
Gleich zwei gewichtige Themen hatten Düdenbüttel in diesem Jahr beschäftigt. Neben der Bundesstraße war das das Sandabbaugebiet. Auch dazu hatte es einen Informationstag gegeben. Neues gibt es aber noch nicht. „Das formelle Bauverfahren läuft“, so Borchers-Saß.
Hinweis: Zunächst hatte die Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Stade, die Aussage getroffen, Kinder bis zwölf Jahre dürften auf dem Gehweg mit dem Rad fahren. Die Behörde hat ihre Aussage revidiert, der Text wurde entsprechend korrigiert.

Die Bundesstraße 73 soll als Ortsdurchfahrt von Düdenbüttel erneuert werden. Grünnasen im Verlauf der Parkstreifen am Rand sollen Abstand zu Einfahrten und freie Sicht ermöglichen. Foto: Planung: Contour