Zähl Pixel
Volksfest

TBegegnungsstätte für Jung und Alt: Das war der erste Tag auf dem Pfingstmarkt Neukloster

Bereits am Sonnabend, kurz nach der Eröffnung, strömten die Besucher auf den Pfingstmarkt.

Bereits am Sonnabend, kurz nach der Eröffnung, strömten die Besucher auf den Pfingstmarkt. Foto: Franziska Felsch

Volksfeste gibt es zuhauf. Aber es gibt nur einen Pfingstmarkt. Was an dem Volksfest in Neukloster so besonders ist, erzählen Besucher, Organisatoren und Schausteller am Eröffnungstag.

Sonntag, 19.05.2024, 11:50 Uhr

15 Uhr, kurz nach dem Fassanstich von Hein Höft, dem ehemaligen Wirt von Höfts Markthaus, verziehen sich die dunklen Wolken und die ersten Besucher strömen auf den Platz. Der 145. Pfingstmarkt, für den - einzigartig in Deutschland - eine Bundesstraße gesperrt wird, ist offensichtlich für viele Menschen eine liebgewonnene Tradition, die sie nicht missen wollen.

„Wir kommen, wenn das Wetter gut ist, jeden Tag“, so Ilona Marder und Drago Bör. „Eine super Veranstaltung, es gibt nichts zu meckern“ bringen es die beiden Buxtehuderinnen auf den Punkt. „Für eine Familie ist das schon teuer, aber das ist das Einzige, was mir negativ auffällt“, sagt Hobbyfotograf Thomas Lausen aus Ruschwedel.

Ihre Bratwürste waren der Renner: Angela und Michael Tolisch.

Ihre Bratwürste waren der Renner: Angela und Michael Tolisch. Foto: Franziska Felsch

„Wir haben die Preise nicht erhöht, auf dem Hamburger Dom nehmen wir etwas mehr“, verrät Michael Tolisch, dessen Schwiegereltern vor vielen Jahren mit einer Bude auf dem Pfingstmarkt angefangen hatten. Die Bratwurst kostet - wie im vergangenen Jahr - 4,50 Euro, und geht weg wie warme Semmeln. Beschwert habe sich niemand. „Mein Problem ist eher, Mitarbeiter zu finden, denn der Job ist hart am heißen Grill“, gibt der Chef zu.

Schausteller lieben die persönliche Atmosphäre

„Wenn die Sonne scheint, machen wir ein gutes Geschäft, soviel, dass ich jeden Abend nach Hause, nach Itzehoe fahre, um Nachschub zu holen“, erzählt Lorenzo Basso, der seinen Sohn Giacomo zur Unterstützung mitgenommen hat. Vater und Sohn freuen sich über den idealen Platz, den sie mit ihren Helioballons ergattert haben. Die bunten Ballons sind gefragt, obwohl Lorenzo einen Euro mehr verlangt, da das Helium teurer geworden ist.

Eher ruhig geht es bei Vera Bode zu. „Am besten laufen gebrannte Mandeln, Zuckerwatte und Liebesäpfel bei den Stamm- sowie Neukunden“, so die 46-Jährige, die das Geschäft ihrer Tante weiterführt, die ein halbes Jahrhundert lang die traditionellen Jahrmarkt-Süßigkeiten in Neukloster verkauft hat.

Als die Sonne sich so richtig ins Zeug legt, führt es viele zu den Getränkeständen und Eisbuden. Die sind auch rein optisch ein Hingucker, wie der pinke Laden von Jenny Petter, die seit 2010 ihr Pfingstfest in Neukloster verbringt. „Meine Schwiegereltern waren früher mit einer Fischbude vertreten, wir lieben es, weil es so familiär ist“, schwärmt sie. Ein Lob, das Robin Robram vom Schaustellerverband Bremen nur unterstreichen kann: „Der Pfingstmarkt in Buxtehude-Neukloster ist eine riesengroße Begegnungsstätte.“

Besser als auf dem Hamburger Dom

„Es ist eine andere Atmosphäre als auf dem Dom, gefällt mir besser, deswegen fahren wir so oft hierher“ meint die Hamburgerin Gudrun Linker. Stammgäste sind auch Phil und seine Freunde, Robin, Daniel, Christoph, Sascha und Dunken. „Kein Jahr ohne Pfingstmarkt“ lautet ihr Slogan.

Rund 130 Aussteller nehmen diesmal teil. Klassiker wie das Riesenrad, Autoscooter, Kinderkarussell und der „Dom-Dancer“ dürfen natürlich nicht fehlen und erweisen sich erneut als Publikumsmagnet „Die Leute wollen das Altbekannte, deshalb sind wir uns in dem elfköpfigen Team einig, dass wir darauf nicht verzichten“, so Ralf Meyer, der erste Vorsitzende vom Heimatverein Neukloster. „Wenn man bedenkt, wie klein das einmal angefangen hat und was die Ehrenamtlichen heute auf die Beine stellen, das ist beachtlich“, so Schirmherrin und Buxtehuder Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt.

Jeden Tag auf den Pfingstmarkt: Stammgäste Ilona Marder und Drago Bör. (von rechts).

Jeden Tag auf den Pfingstmarkt: Stammgäste Ilona Marder und Drago Bör. (von rechts). Foto: Franziska Felsch

Bis Pfingstmontag, 23 Uhr, dauert das Spektakel. Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Familie. Am Pfingstmontag lädt die Kirche zu einem Gottesdienst ein. Davor, ab 9.30 Uhr, gibt es auf dem Festplatz ein Konzert des Posaunenchors.

Weitere Artikel