T„Bei uns passiert viel“: Wie sich Bargstedt weiterentwickelt

Bargstedts Bürgermeister Ulrich Rathjens (links) mit Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück und Moderator Heiko Fischer. Foto: Bisping
Bargstedter scheinen anzupacken und zusammenzuhalten. Warum Harsefelds Samtgemeindebürgermeisterin trotzdem Herzklopfen hat und was sich die Bürger wünschen.
Bargstedt. Die Bargstedter scheinen sich wohl in ihrem Ort zu fühlen. So wirkt es auf dem Neujahrsempfang am Sonnabend. Die Stimmung ist gut und bleibt es auch. Gute Nachrichten kämen häufig zu kurz, sagt Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück. Ihren Bericht will sie darum überwiegend positiv halten.
Die neuen Fuß- und Radwege kommen im Ort gut an
Kück hat Rück- und Ausblicke im Gepäck, spricht von steigenden Einwohnerzahlen in der Samtgemeinde - „sie ist unheimlich attraktiv“. In 2024 waren es 23.775 Einwohner, im Jahr davor 23.697. In Bargstedt gibt es mehr Grundschüler, 20 mehr als in 2023 und damit 156.
Ebenfalls positiv sei die Aufnahme in die Leader-Region, in der Projekte beraten werden und Fördergelder von Bund und Land fließen. Da seien Fördersätze bis zu 70 Prozent drin - nicht nur für Vereine, auch für Privatpersonen mit einem tollen Projekt. „Sprechen Sie uns an“, animierte Kück die Gäste.
Neujahrsempfang
T „Höhen und Tiefen“: Horneburger sind zufrieden mit der Arbeit im Rathaus
Ministerpräsident
T IHK-Jahresempfang in Stade: Wo bleibt das Positive in der Wirtschaft?
Eines ihrer Lieblingsprojekte sind die neuen Radwege. Sie verlaufen zwischen Hollenbeck, Kakerbeck und Wohlerst oder an der K48 zwischen Bargstedt und Brest. Dieser wurde Ende 2023 eingeweiht und kostete circa 900.000 Euro. Davon wurden 75 Prozent der Bau- und Grunderwerbskosten durch Fördermittel des Landes Niedersachsen gedeckt.
Die neuen Radwege und weitere, die in Planung sind, begrüßt Björn Quelle. „Ich fahre viel Rad“, sagt der Bargstedter, „und bin für jeden Radweg offen, der neu gebaut wird“. Er wünscht sich, dass alle bestehenden gut erhalten bleiben. Und: „Der Radweg nach Frankenmoor könnte verbessert werden.“

„Fahrradwege erhalten und weiter ausbauen": Björn Quelle. Foto: Bisping
Quelle gefällt auch der Zusammenhalt im Ort, der funktioniere ganz gut, findet er. „Wir sind füreinander da und kommen gut voran.“

Bei den kleinen Fitnessübungen von Platt-Entertainerin Lisa Wrogemann kommt noch mehr gute Laune auf. Foto: Bisping
Elke Wiebusch vom Kirchenvorstand ist genauso zufrieden mit dem neuen Fuß- und Radweg, der direkt an der Kirche vorbeiführt. „Dadurch sind wir das Zentrum des Dorfes geworden - eine richtig tolle Sache“, sagt sie.
Trinkwasserbrunnen, Kläranlage und Freibad
Ute Kück kündigt an, dass Bargstedt, gefördert durch Leader, im Frühjahr einen Trinkwasserbrunnen bekommt. Dann bringt sie die Ertüchtigung der Kläranlage zur Sprache. Die nicht so gute Nachricht: Das Ganze verschlingt neun Millionen Euro. „Das bereitet mir manchmal ganz schön Herzklopfen“, gibt die Samtgemeindebürgermeisterin zu. Im Oktober soll die Ertüchtigung fertig sein.
Neues Format
T Gemeinde Jork setzt beim Neujahrsempfang auf Novum
Wirtschaftspolitik
Weil: „2025 muss ein Jahr des Turnaround werden“
Ein Bürger fragt nach den Zukunftsaussichten des Freibads. Die scheinen noch offen zu sein. „Wir hatten und haben mittelgroße Probleme mit dem Personal.“ Darum mussten Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Es reiche eben nicht, sagt Ute Kück, wenn nur ein Rettungsschwimmer da sei, es müsse auch ein Fachangestellter vor Ort sein.
Über die Entwicklung von Bargstedts neuer Ortsmitte gibt es kaum Neues zu berichten. Es wurden Ideen gesammelt, sagt Bargstedts Bürgermeister Ulrich Rathjens. Ein Workshop zu dem Thema findet am 27. Januar von 10 Uhr an im Heimathaus statt.
Mehr Informationen über neue Dorfmitte werden gewünscht
Doch gerade darüber wünschen sich die Bargstedter mehr Infos, so wie Marek Decker von der Freiwilligen Feuerwehr Bargstedt. Die neue Dorfmitte sollte einen Mehrwert für alle mitbringen, sagt er. Vielleicht mit einem Nahversorger und mehr Wohnungen für junge Leute. „Davon haben wir ein bisschen wenig.“

„Eine Ortsmitte mit Nahversorger und Wohnungen für junge Leute": Marek Decker. Foto: Bisping
Ingrid Klensang hatte auch auf Einblicke in die Planung der Dorfmitte gesetzt. „Ich hoffe auf eine weitere Zusammenkunft, damit die Politik auch die Bevölkerung hört und auf sie eingeht.“

„Hätte mir mehr Infos zur Entwicklung der Dorfmitte gewünscht": Ingrid Klensang. Foto: Bisping
Die Bargstedterin findet den Zusammenhalt im Ort gut, wünscht sich aber, „dass sich noch mehr Leute fürs Ehrenamt zur Verfügung stellen“. Und dass es mehr Anerkennung für Ehrenamtler gibt: „Oft fehlt der Dank“, sagt sie.
„Bei uns ist schon viel passiert“, lobt Marion Gerken und meint damit die neuen Rad- und Fußwege. Was ihrer Meinung nach angepackt werden sollte: die große Fläche, auf der früher die alte Mühle stand. Dem Umbau der Mühle in Kirchennähe sieht sie erwartungsvoll entgegen. „Ich finde hier aber nichts schlecht“, fasst sie zusammen.

„Neue Pläne für die große Fläche der abgerissenen Mühle": Marion Gerken. Foto: Bisping
Durch den Empfang moderiert Heiko Fischer. Er gibt auch Einblicke in das Jahr der Arbeitsgemeinschaft Dorfentwicklung Bargstedt, Ohrensen, Frankenmoor (ADEA).
Neujahrsbegegnung
T Bürgermeisterin fordert mehr Optimismus und mehr Engagement
Neujahrsempfang
Günther ruft Menschen im Land zur Zuversicht auf
Das Bürgerfest, der Fußball-Cup oder das Erntedankfest, alle in 2024, kamen bei den Bürgern ebenso an wie der 24-Stunden-Lauf. Dabei kamen 20.560 Euro für Bargstedt zusammen. Ein Bürgerfest, ein Laufevent und eine Müllsammelaktion will die ADEA unter anderem im neuen Jahr auf die Beine stellen.