TBilanz von Kirsten Quell: So läuft es beim Eichenhof in Helmste
Kirsten Quell betreibt seit dem 1. Mai den Eichenhof in Helmste. Ihren Gästen möchte sie „ein Erlebnis bieten“. Foto: Bisping
Vor gut sechs Monaten hat Kirsten „Kirsche“ Quell den Eichenhof übernommen und es nicht bereut. Was sie Neues plant - und dringend benötigt.
Helmste. Für Events wie „Schnitzel meets 80er“, Livemusik oder „Musical-Dinner“ hat sie ein Händchen: Kirsten „Kirsche“ Quell steckt viele Ideen, Herzblut und Arbeit in ihren Gastronomie-Betrieb.
Nach dem Fiddler’s in Stade und dem Eysten in Deinste - beides hatte die im Landkreis bekannte Gastronomin zwei Jahre lang parallel betrieben - kümmert sie sich jetzt um ihre Gäste im Eichenhof in Helmste. Und die möchte sie immer wieder mit Neuem überraschen.
Lernprozesse - immer wieder Neues ausprobieren
„Kürzlich habe ich am frühen Morgen Kuchen gebacken“, erzählt die Gastronomin. Ganz spontan, einfach so. Während andere noch ungläubig die Köpfe schüttelten, servierte sie ihr Gebackenes im Eichenhof. Das kam gut an.
„Man muss es einfach ausprobieren, um zu sehen, ob es funktioniert“, findet Kirsten Quell. Lernprozesse nennt sie es. Den Eichenhof am 1. Mai zu übernehmen, hat funktioniert. Das zeigen ihr die Reaktionen der Gäste.
„Er wird richtig gut angenommen, wir bekommen nur Zustimmung“, erzählt Kirsten Quell. „Die Leute finden meine Aktionen toll“, ergänzt sie, um dann nachzuschieben: „Läuft.“

Der Eichenhof - auch von außen weihnachtlich-einladend gestimmt. Foto: Bisping
Das könnte auch daran liegen, dass Kirsten Quell ständig Neues auf die Beine stellt - Grünkohl- und Gans-Essen, Frühstück oder eben das Musical-Dinner. Das war in diesem Jahr flugs ausverkauft. „Wir wiederholen es am 30. Oktober im nächsten Jahr, ein paar Karten gibt es noch.“
So lässt sich ein Gasthof auf dem Land führen
Ehemaliges Fiddler‘s-Publikum trifft Kirsten Quell im Eichenhof wieder, zum Beispiel beim legendären Pub-Quiz, das sie in dem Helmster Landgasthof weiterleben lässt. Sie höre oft, dass die Gäste den früheren Irish Pub in der Stader Innenstadt vermissen. Den hatte Quell knapp 22 Jahre lang betrieben.
Sie vermisse es auch, gibt die Gastronomin zu, „die Bedingungen dort vermisse ich aber nicht“. Nun ist sie beruflich von der Stadt aufs Land gewandert, das Ambiente hat sich verändert. Laufkundschaft gibt es nicht, die Leute kommen gezielt zu ihr. Trotzdem läuft‘s, wie sie sagt. Wie hat sie das geschafft?

Der Eichenhof bietet für Veranstaltungen aller Art reichlich Platz. Foto: Bisping
„Es ist wichtig, auf die Wünsche der Leute einzugehen, ein offenes Ohr zu haben“, gibt sie preis. Spezielle Deko oder besonderes Essen spiele ebenfalls eine Rolle. Und natürlich ihre Events. „Viele freuen sich, dass es auch mal was anderes gibt als nur zu essen.“
Das sei auch ihr Credo im Fiddler‘s gewesen, immer etwas anzubieten. „Einfach nur aufschließen ist nicht“, sagt die erfahrene Gastronomin überzeugt. Immer wieder etwas auszuprobieren ist ihr Ding. „Kann ja gut werden.“

Kirsten Quell unterwegs mit Kaffee - ihr selbst gemachter Kuchen ist in aller Munde. Foto: Bisping
Den Eichenhof öffnet Quell von Freitag bis Sonntag, an den anderen Tagen können die Räume für Veranstaltungen gebucht werden. Das reiche von Firmenfeiern über Hochzeiten bis hin zu Trauerfeiern. Auf dem Saal haben circa 150 Gäste Platz, im restlichen Bereich etwa 100.
„Ein Erlebnis bieten“ will Kirsten Quell ihren Gästen. Dazu faltet sie auch mal vor einer Veranstaltung zwei Stunden lang Servietten. Gerne hätte sie mehr Personal - doch das zu bekommen ist ein großes Problem.
Der Eichenhof - eine Heimat zum Arbeiten
Jemand für 30 Stunden pro Woche, der auch mal Tische anders stellt und ihr einiges abnimmt, wie das Serviettenfalten - „das würde schon reichen“.
Sie lobt ihre Mitarbeiter, mit denen sie sehr zufrieden ist: „Ein supertolles Team, auch in der Küche.“ Ihr Resümee nach dieser kurzen Zeit fällt positiv aus: Hier, sagt sie, sei „eine Heimat zum Arbeiten“.
Gastronomie
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Kirsten Quell möchte noch andere Sonderevents anbieten - und hat wieder einen neuen Plan. In dem Gebäude gibt es eine renovierte Wohnung mit zwei Zimmern. Die möchte sie zum Übernachten anbieten. Vielleicht klappt’s - die Nachfrage, sagt sie, sei da.

Auch im Inneren stimmt die Weihnachtsdeko und strahlt Wärme aus. Foto: Bisping
Wie ihre Gäste einen Weihnachtsmarkt annehmen, wird Quell am Sonntag, 8. Dezember, ausprobieren. Von 14 bis 18 Uhr bietet sie Weihnachtszauber auf der Terrasse des Eichenhofs an - mit Glühwein, Punsch, Pulled Pork Burgern und mehr.