Blauzungenkrankheit droht unaufhörlich im Kreis Stade

Kühe sind für die Blauzungenkrankheit empfänglich - und sollten deshalb geimpft werden. Foto: Lars Penning/dpa
Hundete Tiere starben 2024, nun schlagen die Kreis-Veterinäre erneut Alarm. Als Mahnung dient der Blick in ein Nachbarland.
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Landkreis. Hunderte Tiere erkrankten im vergangenen Jahr an der Blauzungenkrankheit im Landkreis Stade - viele verendeten daran. Um dies zu verhindern, rät das Kreisamt Veterinärwesen und Verbraucherschutz, für die Blauzungenkrankheit empfängliche Tiere zu impfen.
Die Krankheit wird von Gnitzen übertragen
Dabei ist Tempo gefragt, schließlich steht der Frühling vor der Tür. Die Temperaturen steigen, und somit beginnt die aktive Zeit der Gnitzen. Diese wenigen Millimeter großen Mücken übertragen das Virus.
„Eine Impfung gegen die Blauzungenkrankheit bietet den einzigen wirksamen Schutz vor schweren Symptomen und somit vor Tierleid, Tierverlusten und wirtschaftlichen Einbußen“, sagt Veterinärmedizinerin Dr. Mareke Claußen. „Gleichzeitig wird durch Impfungen mit einem effektiven Impfstoff eine Weiterverbreitung der Seuche eingedämmt.“ Spätestens im April sollten die Impfungen abgeschlossen sein.
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Wiederkäuer sind für die Viruserkrankung anfällig
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigenpflichtige Tierseuche. Wiederkäuer sind für die Viruserkrankung anfällig. Für Menschen ist die Blauzungenkrankheit völlig ungefährlich.
Fachleute gehen davon aus, dass in diesem Jahr wieder zahlreiche Tiere von der Blauzungenkrankheit betroffen sein werden, so Dr. Mareke Claußen weiter: „Die Erfahrung aus den Niederlanden zeigt, dass es auch in Gebieten, die bereits mit dem Virus konfrontiert waren, im Folgejahr zu Ausbrüchen kommt. Um eine robuste Herdenimmunität zu erreichen, sollten auch Herden geimpft werden, in denen 2024 eine Infektion festgestellt wurde.“
Typisch für die Krankheit ist die dicke blaue Zunge
Zu den Symptomen der Krankheit zählen massive Ödeme und Blutungen mit Fieber und Entzündungen der Schleimhäute. Typisch und namengebend für die Krankheit sind die übermäßige Durchblutung und Schwellung der Zunge, die dicke blaue Zunge. Außerdem kommt es häufig zu Trächtigkeitsstörungen mit Fehlgeburten und Missbildungen.
In Deutschland wurde im Oktober 2023 erstmals ein Blauzungenausbruch festgestellt. Allein seit Mai 2024 wurden mehr als 15.000 Ausbrüche amtlich ermittelt. Im vergangenen Jahr registrierte das Amt Veterinärwesen und Verbraucherschutz im Landkreis Stade etwa 185 betroffene Betriebe.