TBrückenwerfer auf A1 und A7: Tatverdächtige äußern sich
Auch im Kreis Rotenburg sollen die beiden Männer Gegenstände von einer A1-Brücke geworfen haben. Mehrere Fahrzeuge verunglückten. Foto: JOTO
Auf den Autobahnen in den Kreisen Harburg, Rotenburg und Heidekreis gehen mehrere Unfälle auf das Konto der mutmaßlichen Brückenwerfer. Jetzt haben sie ausgesagt. Was bekannt ist.
Die beiden Tatverdächtigen im Fall der lebensgefährlichen Brückenwürfe auf norddeutschen Autobahnen haben sich zu den Vorwürfen geäußert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Lüneburg machten sowohl der festgenommene 31-Jährige als auch der 22-Jährige in Vernehmungen Aussagen.
Männer handelten gemeinsam
Aus ermittlungstaktischen Gründen gibt die Behörde jedoch bisher keine weiteren Details zu den möglichen Motiven bekannt. Nach ersten Ermittlungen sieht es danach aus, dass die beiden deutschen Staatsangehörigen bei den gefährlichen Aktionen wohl gemeinsam handelten.
Gegen beide laufen jeweils in allen drei Tatfällen Ermittlungsverfahren. Hinweise auf weitere Beteiligte liegen derzeit nicht vor, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg.
Der 31-Jährige war in der Nacht zum Freitag in Hamburg von Spezialeinheiten der niedersächsischen Polizei festgenommen. Sein mutmaßlicher Mittäter ging den Fahndern am Freitagabend in Ingolstadt ins Netz. Im Zusammenhang mit den Festnahmen führten die Ermittler mehrere Durchsuchungen durch, deren genaue Orte die Staatsanwaltschaft nicht preisgab.
Transporterfahrer entgeht knapp einem Unglück
Die Männer sollen in der vergangenen Woche schwere Gegenstände von Brücken auf die Autobahnen A1 und A7 in den Landkreisen Harburg, Heidekreis und Rotenburg (Wümme) geworfen haben. Bei den Angriffen landeten massive Objekte wie ein Baumstamm und Baustellenabsperrungen auf den Fahrbahnen. Besonders gefährlich verlief ein Vorfall bei Soltau, als ein herabgeworfener Baumstamm die Front eines Transporters traf. Der 33-jährige Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt.
Ermittlungen wegen Tötungsdeliktes
Insgesamt wurden 22 Fahrzeuge beschädigt, hauptsächlich mit Reifen- und Achsenschäden. Verletzte gab es nicht. Beide Tatverdächtigen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg begründete den Haftbefehl unter anderem mit Fluchtgefahr. Eine Sonderkommission bei der Polizeiinspektion Heidekreis führt die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und in einem Fall wegen eines versuchten Tötungsdelikts.