TBützfleth – das in vielerlei Hinsicht etwas andere Freibad im TAGEBLATT-Test

Großzügig: Das Schwimmerbecken (links) mit dem Sprungturm und der Nichtschwimmerbereich (rechts). Im Hintergrund die Liegewiese. Foto: Strüning
Ungeachtet der Diskussionen um die Zukunft geht der Betrieb im Freibad Bützfleth ganz normal weiter. Die Ehrenamtlichen vom Trägerverein kümmern sich darum und reden von „einem der schönsten Freibäder Norddeutschlands“. Das muss gecheckt werden.
Stade. Ungewöhnlich ist die Entstehungsgeschichte des Freibads. Sie spielt zurzeit in den Diskussionen, wie es weitergehen soll mit dem in die Jahre gekommenen Freibad, eine große Rolle.
Ins Freibad statt an den Elbstrand
Den Bützflethern war in den 70er Jahren ein großzügiges Freibad gebaut worden als Ersatz für den Verlust des Elbstrandes auf dem Bützflether Sand, wo die Industrie wie Dow angesiedelt wurde. Gleichzeitig war Bützfleth, wo sich viele Menschen noch als Kehdinger verstehen, nach Stade eingemeindet worden. Viele haben das bis heute nicht verwunden und fühlen sich von der Stadt ungerecht behandelt.
60.000 Besucherinnen und Besucher sollten einst das Bad besuchen können, so war es angelegt worden. 20.000 ist derzeit eine realistische Marke. Das Bad muss dringend saniert oder womöglich neu gebaut werden. Da gibt es auch die Idee, das Bad womöglich zu verkleinern und an die Besucherströme anzupassen.

Der Rettungsring am Sportbecken hat eine gewisse Symbolkraft. Denn das Bad ist in die Jahre gekommen und schwer sanierungsbedürftig. Benutzer sehen das aber kaum. Foto: Strüning
„Nicht mit uns“, sagt Dr. Hartmut Meyer als Vorsitzender des 550 Mitglieder zählenden Trägervereins selbstbewusst. Der Verein will das Vorhandene saniert wissen. Und das hat aus seiner Sicht gute Gründe. Ein Rundgang zeigt es.
Regendusche als Fliegenpilz ist das Wahrzeichen
Er beginnt beim Planschbecken in einer ruhigeren Ecke, das großzügig mit einem roten und einem gelben Sonnensegel überdacht ist. Ein Kinderspielplatz und Liegeflächen ergänzen diesen Part.
Nur wenige Schritte daneben steht das Eingewöhnungsbecken mit einer Regendusche in Form eines großen Fliegenpilzes, das Wahrzeichen des Bads. Eine kleine Rutsche in Regenbogenfarben ist aufgebaut.

Das Bad ist perfekt für Kinder und Nichtschimmer: Ein sonnengeschütztes Planschbecken ist vorhanden, Gewöhnungsbecken, Nichtschwimmer- und Sportbereich gehen fließend ineinander über. Foto: Strüning
Im gleichen Becken geht es fließend über in den Nichtschwimmerbereich. Das Wasser ist hier 90 Zentimeter tief, eine große Rutsche ist aufgebaut, auf der drei Kinder gleichzeitig ins Becken rutschen können.
Wasser ist 24 Grad warm, Sprungturm 5 Meter hoch
Abgetrennt, aber auch schwimmend zu erreichen, ist das große, 1,80 Meter tiefe Sportbecken für Schwimmer mit sechs 25-Meter-Bahnen und Startblöcken. Das Wasser ist 24 bis 25 Grad warm.
Wiederum daneben ist das Springerbecken mit einem Turm, von dem Wagemutige auch von fünf Metern Höhe ins 3,80 Meter tiefe Becken springen können. Ein- und Dreimeterbretter sind obligatorisch.
Dieses Konzept der sich steigernden Anforderungen - von Planschbecken bis Fünfmeterturm - will der Verein nicht aufgeben. Das Einschwimmbecken. Direkt aus der Umkleide kann hier noch überdacht bei Wind und Wetter ins Wasser gestiegen werden. Gerade Frühschwimmer schätzen das.
Foto: Strüning
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 4,50 Euro, Kinder und Jugendliche 2,50 Euro. Kinder unter 4 Jahren benutzen das Bad kostenlos. Es gibt 10er- und 30er-Karten. Behinderte zahlen 3 Euro.
Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 6.30 bis 10 Uhr, mittwochs bis sonntags von 13 bis 19 Uhr. Die Saison läuft von Mitte Mai bis Mitte September.
Liegewiese: Eine großzügige Liegewiese von gut 2000 Quadratmetern steht zur Verfügung, hohe Bäume spenden Schatten. Hier ist Platz genug.
Spielmöglichkeiten auch außerhalb des Schwimmbeckens
Attraktionen: Die verschiedenen Schwimmbecken, das weitläufige Gelände, der Fünfmeterturm, die Rutsche und der Pilz gehören dazu. Das Hundeschwimmen nach der Saison und das Sommerfest sind weitere Höhepunkte im Jahr.
Spielplatz und Co: Kleine Kinder spielen an Geräten am Planschbecken, große daneben an neu aufgebauten Geräten. Ein kleiner Fußballplatz und Schach unterm Carport stehen zur Verfügung.
Gastronomisches Angebot: Im Imbiss gibt es Getränke, Eis und Snacks wie Pommes für 3,50 Euro, Fischburger oder Currywurst für je 5 Euro.
Kursangebot: Jährlich finden Schwimmkurse für etwa 30 bis 40 Kinder statt. Der Ortsrat schießt bei den Gebühren zu. Regelmäßig veranstaltet werden Wohlfühlabende mit Aquafitness.
70er-Jahre-Chic mit Charme
Parkmöglichkeiten: Sind ausreichend vorhanden direkt vor der Haustür nebst einfachen Radständern.
Umkleide- und Sanitärbereich: Haben den Chic der 70er Jahre mit knallorangen Spinden, machen aber einen gut gepflegten, sauberen Eindruck.
Barrierefreiheit: Ist gegeben, alles ist ebenerdig; ein Behinderten-WC steht zur Verfügung.
Fazit: Ein schönes Bad mit vielen Möglichkeiten, familiärer Atmosphäre und besonderem Charme.
Bademöglichkeiten im Landkreis Stade auf einen Blick
Alle Freibäder, Badeseen und Naturbäder im Landkreis Stade in der Übersicht.