TBuxtehude: So beurteilt die Politik das neue Klimaschutzkonzept

Eine Teilnehmerin hält auf einer Demonstration für Klimaschutz ein Plakat hoch. Buxtehude verabschiedet ein Klimaschutzkonzept mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein. Foto: Federico Gambarini/dpa/Symbolbild
Diese Entscheidung hat Auswirkungen für alle Einwohner und Einwohnerinnen: Mit großer Mehrheit hat der Buxtehuder Stadtrat das neue Klimaschutzkonzept beschlossen. Lediglich eine Fraktion schürt Angst.
Buxtehude. Der Buxtehuder Stadtrat hat mit großer Mehrheit ein ambitioniertes Klimaschutzkonzept beschlossen: 34 Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass die Stadt bis 2035 klimaneutral ist.
Nahezu alle Fraktionen zeigen sich überzeugt von dem Werk, das eine Fortschreibung des ersten Klimaschutzkonzepts aus dem Jahr 2014 ist. Die Stadtverwaltung hat das 122 Seiten starke Papier im Laufe des vergangenen Jahres erarbeitet - in Arbeitstreffen beteiligt waren die Politik und Initiativen von Bürgern.
Die Stadt habe damit ein sehr gutes Fundament, sagte Olaf Riesterer (CDU). Bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz werde seine Fraktion auf ein gutes Verhältnis von Kosten und Nutzen achten.
Zwei Ratsmitglieder lehnen Konzept ab
Neu ist ein Instrument, das die Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen messbar macht. „So wird sichtbar, wie sehr die Einsparpotenziale ausgeschöpft werden“, sagte Gerrit Steffens (SPD).
Bis 2035 will Buxtehude das Ziel erreichen, die Stadt klimaneutral zu bekommen. Was bedeutet, dass dann entweder keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr freigesetzt oder die Emissionen mit dem Kauf von Zertifikaten, aus deren Erlös zum Beispiel überall auf der Welt Aufforstungen finanziert werden, ausgeglichen werden.
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Lediglich die zwei AfD-Stadtratsmitglieder lehnten das Klimaschutzkonzept ab. „Es ist nur ein Katalog, mit dem man hofft, die unserer Meinung nach viel zu ehrgeizigen Ziele zu erreichen“, sagte Karsten Kohls (AfD). Er deutete schädliche Auswirkungen auf die Wirtschaft an - ohne eine zu benennen. Ob Buxtehuder Betriebe konkurrenzfähig bleiben, sei offen, sagte er lediglich.
„Klimaschutz ist nicht das Ende des guten Lebens“
Der Behauptung, Klimaschutz gefährde den Wohlstand, widersprach Philipp Bravos (Die Grünen) energisch: „Guter Klimaschutz ist nicht das Ende des guten Lebens. Es ist die Chance, gemeinsam zu überleben.“
Das neue Stadtratsmitglied Katharina Mewes (BBG/FWG) ließ keinen Zweifel daran, dass sie Klimaschutz für notwendig erachte. Mit dem sehr ambitionierten Ziel, dass die öffentlichen Gebäude bis 2035 klimaneutral sein müssen, gefährdeten Politik und Verwaltung ihrer Meinung nach aber unnötig ihre Glaubwürdigkeit. Sie enthielt sich deshalb der Stimme. Sozial gerecht und für alle Menschen bezahlbar müssten die Klimaschutzmaßnahmen sein, forderte Benjamin Koch-Böhnke (Die Linke).
Maßnahmen sind unter anderen die kommunale Wärmeplanung, die Einrichtung eines Energiemanagements sowie energetische Sanierungen privater und öffentlicher Gebäude. Zusätzliche Windkraftanlagen und Solarparks sind notwendig.
Stadt gibt Grundstücke für Solarpark
Mit einer Entscheidung leitete der Stadtrat einen wichtigen Schritt zum umweltfreundlichen Umbau der Stromversorgung ein: Einstimmig bei drei Enthaltungen beschloss er, den Stadtwerken Buxtehude acht städtische Grundstücke (insgesamt rund 6,7 Hektar) bei Dammhausen zur Errichtung eines Solarparks zu überlassen. Die Stadt kassiert 40 Jahre lang einen Erbbauzins von rund 10.000 Euro jährlich.
Die Stadtwerke planen gemeinsam mit der Genossenschaft Bürgerenergie Buxtehude auf insgesamt 40 Hektar freier Fläche Photovoltaikanlagen. Heinrich Bröhan (CDU): „40 Megawatt Leistung - für unsere kleine Stadt ist das eine ganze Menge.“