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Kritik

TBuxtehude auf Einkaufstour: Stadt erwirbt diese Stadtvilla

Diese Stadtvilla an der Stader Straße hieß früher Pension Chemblin.

Diese Stadtvilla an der Stader Straße hieß früher Pension Chemblin. Foto: Weselmann

Hat die Stadt Buxtehude zu viel für eine Villa an der Stader Straße bezahlt? Die CDU kritisiert den Kauf, doch die Verwaltung rechtfertigt den Erwerb. Was die Stadt plant.

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Von Karsten Wisser
Dienstag, 29.10.2024, 13:00 Uhr

Buxtehude. Die Hansestadt kauft für die Stadtentwicklung regelmäßig Grundstücke und Gebäude in Buxtehude. Im Haushalt 2025 sind dafür 5,2 Millionen Euro vorgesehen. Eine Immobilie hat die Stadt gerade gekauft und sorgte damit im Bauausschuss für Verwirrung. Stadtbaurätin Michaela Springhorn bestätigte den Kauf einer Stadtvilla an der Stader Straße.

Stadtvilla: Kaufpreis liegt bei 1,3 Millionen Euro

Das Gebäude hat die Stadt seit Ende 2015 gemietet. Aktuell sind in der Stadtvilla zwölf Flüchtlinge untergebracht.

Da der Eigentümer das Haus einschließlich des 1000 Quadratmeter großen Grundstücks verkaufen wollte, hat die Stadt zugegriffen. Der Kaufpreis liegt bei 1,3 Millionen Euro. Der Mietvertrag wäre Ende 2025 ausgelaufen und nicht verlängert worden.

Der Kauf der Jugendstilvilla an der Stader Straße ist jetzt öffentlich geworden. Grund dafür ist, dass im Haushaltsentwurf für 2025 Gebäudebetriebskosten in Höhe von 15.000 Euro auftauchen. Von Seiten der Politik gab es für den Kauf der Stadtvilla Kritik. Die CDU-Ratsfraktion war bei der Beschäftigung mit dem Haushaltsentwurf auf die Kosten für das Haus gestoßen.

Politik über den Kauf der Villa nicht informiert

„Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Stadt in dieser schwierigen Haushaltslage so viel Geld für das Haus ausgibt“, sagte Heinrich Bröhan, CDU-Ratsherr und Ortsvorsteher von Dammhausen. Ihn störe, dass die Politik über den Kauf nicht informiert gewesen sei, so Bröhan. Formal darf die Bürgermeisterin solche Entscheidungen ohne die Politik treffen, wenn genügend Geld im Haushalt vorhanden ist.

Die CDU-Fraktion kritisiert nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die aus ihrer Sicht wahrscheinlich anfallenden Sanierungskosten für die alte Stadtvilla. Springhorn rechtfertigte den Kaufpreis mit der Möglichkeit, auf dem Grundstück noch ein zweites Gebäude zu bauen. „Derzeit haben wir so etwas aber nicht vorgesehen“, so Springhorn.

Stadt Buxtehude kann Abriss der Villa verhindern

Einen Vorteil hat der Kauf der Stadtvilla auf jeden Fall für die Stadt: Wenn ein Privatinvestor das Grundstück gekauft hätte, hätte das Risiko eines Abrisses bestanden. Das ist in Altkloster an vielen Stellen passiert. Für dieses Gebäude kann die Stadt nun entscheiden, ob es erhaltenswert ist. Denkmalgeschützt ist das Gebäude nicht.

Bei einem weiteren Grundstück ist die Stadt offenbar in guten Gesprächen. Nach Jahren der Suche scheint eine Lösung für die Feuerwehr gefunden. Der Zug 2 braucht ein neues Gerätehaus, wofür ein neues Grundstück nötig ist.

Feuerwehr bekommt wohl neues Grundstück

Die Gespräche seien auf einem guten Weg, verriet Springhorn im Bauausschuss. Bevor gebaut werden könne, müssten aber der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan erstellt werden. Die Stadtbaurätin rechne damit, dass dies ungefähr zwei Jahre dauert, wenn der Kauf abgeschlossen ist.

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Die Entwicklung wurde durch die Nachfrage von Christian Krüger bekannt. Der SPD-Ratsherr ist Ratsvorsitzender und Vorsitzender des Inneren Ausschusses. Krüger wollte wissen, wo die 50.000 Euro Planungskosten für die Feuerwehr im Haushaltsentwurf geblieben sind. Springhorn kündigte an, das Geld bereitzustellen, sobald es gebraucht wird.

Grundschule Altkloster profitiert vom Umzug

Das neue Grundstück für die Feuerwehr ist aus mehreren Gründen wichtig. Neben der Bedeutung für die Feuerwehr geht es um die Nachnutzung des jetzigen Grundstücks. Der Zug 2 ist an der Straße Am Eichholz untergebracht - direkt neben der Grundschule Altkloster. Da die Schule zu klein und sanierungsbedürftig ist, kann die Stadt das Grundstück gut gebrauchen. Dort könnte ein Ersatzbau entstehen. Über mögliche Standorte gab es bereits Spekulationen.

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