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Städtische Kindergärten

TBuxtehude kürzt Kita-Zeiten – Erstmals Einschränkungen in Ferien

Ein Kind geht mit seiner Mutter zum Eingang einer Kita. Erwerbstätige Eltern müssen sich in Buxtehude auf kürzere Betreuungszeiten einstellen.

Ein Kind geht mit seiner Mutter zum Eingang einer Kita. Erwerbstätige Eltern müssen sich in Buxtehude auf kürzere Betreuungszeiten einstellen. Foto: Annette Riedl/dpa

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt, die Betreuungszeiten zu kürzen. Berufstätige Eltern müssen sich umstellen. Vier Neubauten sind in der Hansestadt im Bau oder in Planung.

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Von Thomas Sulzyc
Freitag, 24.11.2023, 10:00 Uhr

Buxtehude. Was tun, wenn die Kita früher schließt? Diese Frage werden sich manche Eltern in Buxtehude womöglich demnächst stellen. Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwochabend empfohlen, die Betreuungszeiten der städtischen Kitas aufgrund fehlender Erzieherinnen und Erzieher zu kürzen - einstimmig und ohne Aussprache.

Zusätzlich zu der Einführung des neuen Online-Anmeldeverfahrens mit einem Punktesystem zur Vergabe von Kita-Plätzen sieht die zweite Änderung der „Benutzerordnung für städtische Tageseinrichtungen für Kinder in Buxtehude“ Einschränkungen der Betreuungszeiten vor.

Zwei Wochen geschlossen in den Sommerferien

Demnach werden städtische Kindertagesstätten in den Sommerferien zwei Wochen lang schließen. Das ist neu. Die Regelung soll ab 2025 gelten. Die Verwaltung begründet das mit dem Fachkräftemangel. Es sei zunehmend schwieriger, Vertretungszeiten abzudecken.

Die Kernöffnungszeit soll spätestens um 16 Uhr enden - bisher ist das um 17 Uhr der Fall. Das soll ab dem 1. Januar 2024 gelten. Eine Betreuungszeit bis 17 Uhr werde kaum mehr gewünscht, heißt es in der Verwaltungsvorlage an den Jugendhilfeausschuss.

Frühestens um 6.30 Uhr öffnet die Kita

Eltern, die in Vollzeit arbeiten, haben die Möglichkeit, Sonderöffnungszeiten in einem Früh- oder Spätdienst in Anspruch zu nehmen. Frühester Beginn wird 6.30 Uhr sein (zurzeit 6 Uhr), spätestes Ende um 17 Uhr (zurzeit 18 Uhr). Ein Sonderdienst kommt nur zustande, wenn mindestens fünf Kinder in einer Kita ihn benötigen und zwei Fachkräfte zur Verfügung stehen. Eine Sonderöffnung von 7.30 Uhr bis 8 Uhr wird die Stadt Buxtehude aber bereits ab einem Kind anbieten. Das sei laut Verwaltung zwingend notwendig.

Seit Jahren fehlen Kita-Plätze in Buxtehude Der letzte bekannte Sachstand ist, dass im Krippen- und Elementarbereich zusammen rund 350 Plätze fehlen. Aktualisierte Zahlen nannte die Fachgruppenleiterin für Jugend und Familien, Andrea Lange-Reichardt, am Mittwochabend im Jugendhilfeausschuss nicht. Das Anmeldeverfahren sei noch nicht abgeschlossen. Bisher seien 170 Anmeldungen auf Krippenplätze (Kinder im Alter ab vier Monaten bis drei Jahren) und 310 für Elementarplätze (Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung) eingegangen. Darunter seien aber auch Anmeldungen für Kita-Plätze ab dem Jahr 2025.

Kita Neuland: 800.000 Euro teurer

Um den Mangel an Kita-Plätzen zu beheben, baut die Stadt Buxtehude zurzeit zwei zusätzliche Kindertagesstätten. Zwei weitere Neubauten sind in Planung. In Bau ist derzeit eine Kita an der Straße Neuland mit Platz für 50 Kinder im Elementarbereich. Im vierten Quartal 2024 soll der Neubau fertig sein. Die Stadt kalkuliert mittlerweile mit drei Millionen Euro Baukosten. Das bedeutet eine Kostensteigerung von 800.000 Euro. Das historische Fachwerkgebäude, das umgebaut wird, habe Überraschungen mit sich gebracht, begründete Andrea Lange-Reichardt den Kostenanstieg. Das Personal sei „nahezu vollständig“ gefunden. 50 Personalstunden müssten noch besetzt werden.

Zudem in Bau ist die Naturkindertagesstätte in Hedendorf. Der auch als Jurten-Kita bekannte Neubau wird voraussichtlich im Sommer 2024 fertig sein und 100 Kindern Platz bieten. Weil 70 Jungen und Mädchen der jetzigen Kita Hedendorf umziehen werden, tragen 30 zusätzliche Elementarplätze zur Linderung der Kita-Platz-Misere bei. 8,1 Millionen Euro kostet der Kita-Neubau.

Kita Giselbertstraße: 2,5 Millionen Euro teurer

In Planung ist eine Kita mit insgesamt 130 Plätzen an der Giselbertstraße. Die Stadt erwartet mittlerweile 9,5 Millionen Euro Baukosten - das sind 2,5 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. 600.000 Euro Förderung erhält die Stadt für den Neubau. Gesucht wird noch ein technischer Planer, damit Ende 2024 mit der Errichtung des Gebäudes begonnen werden kann. Ende des zweiten Quartals 2026 soll die Kita fertig sein. Der Verwaltungsausschuss hat vor kurzem beschlossen, die Lage des Gebäudes im Plangebiet zu ändern, um mehr Außenspielfläche zu schaffen.

Dabei helfen, die Warteliste für die Kinderbetreuung in Buxtehude abzubauen, soll zudem die geplante Kita Hinter der Wettern. Das Unternehmen HBI wird sie auf einem eigenen Grundstück errichten. Jeweils zwei Elementar- und Krippengruppen werden darin Platz finden. Zum 1. November 2024 soll der Bau fertig sein. Ein Festpreis sei vereinbart worden, sagte Andrea Lange-Reichardt, nach TAGEBLATT-Informationen rund neun Millionen Euro. Ein Träger sei noch nicht gefunden.

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