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Kinderbetreuung

TBuxtehude passt Kitagebühren an: Wer mehr und wer weniger bezahlt

Die Stadt Buxtehude ändert zum 1. Januar 2025 die Kitagebühren für Krippenkinder. Die meisten Doppelverdiener müssen dann mehr bezahlen.

Die Stadt Buxtehude ändert zum 1. Januar 2025 die Kitagebühren für Krippenkinder. Die meisten Doppelverdiener müssen dann mehr bezahlen. Foto: Bisping

Zum 1. Januar 2025 gelten neue Gebühren für Krippenkinder in den Buxtehuder Kitas. Eltern mit niedrigeren Einkommen zahlen weniger - und andere Eltern bis zu 25 Prozent mehr.

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Von Thomas Sulzyc
Samstag, 12.10.2024, 09:50 Uhr

Buxtehude. Der Besuch einer Kindertagesstätte ist für Kinder unter drei Jahren beitragspflichtig. Seit neun Jahren sind die Elternbeiträge für die sogenannten Krippenkinder an den Kindertagesstätten in Buxtehude unverändert geblieben. Zum 1. Januar 2025 gelten neue Preise. Das hat der Rat der Stadt Buxtehude mit großer Mehrheit beschlossen.

Teilweise steigen die Gebühren an den städtischen Kitas kräftig - bis zu 25 Prozent. Betroffen sind Familien in der höchsten Beitragsstufe - das sind Haushalte mit mehr als 6500 Euro Bruttoeinkommen im Monat.

Linke kritisiert: zu wenig Entlastung

Dagegen bezahlen Eltern mit niedrigeren Haushaltseinkommen in vielen Fällen weniger. Die Entlastung fällt nach Meinung einiger Ratsmitglieder aber zu gering aus.

Die Ratsgruppe von Die Linke und Die Partei stimmte deshalb gegen die Änderung der Kitagebühren für Krippenkinder. „In den unteren Einkommensbereichen bringt sie nicht die Entlastung, die wir uns wünschen“, sagte Benjamin Koch-Böhnke (Die Linke). Aus „Gerechtigkeitsgründen“ könne die Gruppe nicht zustimmen. Das bedeutete drei Gegenstimmen.

Die Stadtverwaltung begründet die Anpassung der Kitagebühren für Krippenkinder mit gestiegenen Verbraucherpreisen und höheren Löhnen.

Aus 18 unterschiedlichen Beitragsstufen berechnen sich die Elternbeiträge. Die Stadtverwaltung nannte auf Nachfrage dem TAGEBLATT vier Beispiele, was Familien mit zwei Kindern mit jeweils unterschiedlichen monatlichen Haushaltseinkommen für einen 8-Stunden-Krippenplatz nach der neuen Satzung bezahlen werden.

Das bezahlt eine Familie mit zwei Kindern

Demnach kostet der Ganztagskrippenplatz für eine Familie mit einem monatlichen Haushaltseinkommen von 3300 Euro (brutto) ab dem nächsten Jahr 54 Euro. Das ist deutlich weniger als zurzeit: 220 Euro.

Auch für Familien mit einem monatlichen Gesamteinkommen von 4300 Euro (brutto) bringt die neue Preisstaffel eine Entlastung: Der Elternbeitrag sinkt von 302 Euro auf 257 Euro.

Für Haushalte mit einem Familieneinkommen von 5300 Euro (brutto) ändert sich nahezu nichts: Der Elternbeitrag sinkt von 368 auf 366 Euro.

Dagegen werden Familien mit einem monatlichen Gesamteinkommen von 6500 Euro (brutto) ab dem neuen Jahr deutlich stärker belastet: Der Elternbeitrag für einen Ganztagskrippenplatz steigt von 368 Euro auf 460 Euro.

Höhere Preise in den Randzeiten

Auch Eltern von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren müssen ab dem nächsten Jahr mehr als bisher für die Kinderbetreuung bezahlen. Betroffen sind Eltern, die ihr Kind besonders früh (6 bis 7 Uhr) zur Kita bringen oder es besonders spät (17 bis 18 Uhr) aus der Kita abholen.

Sie zahlen ab 2025 zwischen 30 und 70 Euro je angefangene halbe Stunde in diesen Randzeiten. Das bedeutet laut Verwaltung eine Erhöhung der Beiträge um 40 Prozent.

Eltern finden mittlerweile deutlich leichter als in den vergangenen Jahren einen Platz zur Kinderbetreuung. Die Kitakrise mit langen Wartelisten gilt in Buxtehude als fast beendet.

Bei den drei bis sechs Jahre alten Kindern könne die Stadt nach Angaben der Verwaltung jedem Kind einen Kitaplatz anbieten, hieß es im September im Jugendhilfeausschuss. Zum 1. Februar 2025 werde die Versorgungsquote in dieser Altersgruppe 104 Prozent betragen. Die Zeit der Wartelisten sei damit vorbei.

Bei den bis zu drei Jahre alten Kindern dagegen sei das Platzangebot weniger üppig. Bei 43 Prozent werde die Versorgungsquote zum 1. Februar 2025 liegen.

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