TSinah Hagen schlägt lukratives BSV-Angebot aus – Nachfolgerin aus dem Ausland

Sinah Hagen lenkt noch bis zum Saisonende das BSV-Spiel. Foto: Jan Iso Jürgens
Der Buxtehuder SV verliert seine Spielmacherin. Sinah Hagen möchte ihren Vertrag nicht verlängern. Das BSV-Management hat bereits einen Ersatz gefunden - der aus einer namhaften Schule kommt.
Buxtehude. Der nächste Abgang beim Buxtehuder SV: Sinah Hagen hat eine Verlängerung ihres auslaufenden Vertrags abgelehnt. Die 27-Jährige hätte künftig zu deutlich verbesserten Konditionen das BSV-Spiel lenken können. Zudem hatte sie nach ihrem Referendariat am Gymnasium Süd die feste Zusage für eine Lehrerstelle. „Aber das alles hat nicht gereicht, um Sinah zu halten“, so Manager Peter Prior, der sich auf Rückraum Mitte mehr personelle Kontinuität gewünscht hätte.
Darum lehnte Hagen ab
„Nach reiflicher Überlegung habe ich mich schweren Herzens entschlossen, das Verlängerungsangebot des BSV nicht anzunehmen“, sagt Hagen. Sie zieht es künftig wieder in den Süden, wo sie näher bei ihrer Familie wohnen und als Lehrerin (Englisch und Sport) an einem Gymnasium arbeiten wird.
Obwohl die Sehnsucht nach der Heimat größer war, werde Hagen sich aber gerne an den „schönen Norden“ erinnern: „In Buxte war es trotz meiner langen Verletzungspause eine tolle Zeit mit wunderbaren Mitspielerinnen in einem tollen Team und mit phantastischen Fans. Den Verantwortlichen danke ich für das große Vertrauen.“
Ein Jahr verletzt
Hagen war vor zwei Jahren vom VfL Waiblingen aus der 2. Liga zum BSV gekommen und hatte sich im Januar 2023 einen Anriss des hinteren Kreuzbandes zugezogen. Weihnachten feierte sie gegen Neckarsulm ein starkes Comeback und ist mitverantwortlich für den sportlichen Aufschwung in Buxtehude.
„Es ist schade, dass Sinah sich entschieden hat, uns nach zwei Jahren und einer fast einjährigen verletzungsbedingten Auszeit wieder zu verlassen. Sie hat gerade nach Ihrer Rückkehr gezeigt, wie wichtig eine gute Spielmacherin für unser Team ist“, sagt Trainer Dirk Leun.

Sinah Hagen feierte im Weihnachtsspiel gegen Neckarsulm eine starke Rückkehr. Foto: Jan Iso Jürgens
BSV ein herzlicher Verein
Eine Nachfolgerin ist bereits gefunden: Die Niederländerin Isa Ternede von Zweitligist Füchse Berlin hat beim BSV einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Sie gilt als aufstrebende Handballspielerin.
„Buxtehude kommt als ein herzlicher Verein rüber, mit einer guten Ausstattung, die mir helfen wird, mich als Spielerin zu entwickeln“, sagt sie in einer Vereinsmeldung. Ternede weiter: „Ich bin daher sehr froh, dass ich die Möglichkeit bekomme, auf einem höheren Niveau zu spielen und alles für diesen Verein zu geben.“

Isa Ternede spielt derzeit noch in Berlin. Foto: Füchse Berlin
Neuzugang fällt im ersten Spiel auf
Isa Ternede war erst im vergangenen Sommer zu den Füchsen gewechselt und ist derzeit die beste Torschützin der Berlinerinnen (89 Treffer in 19 Spielen). Auf sich aufmerksam macht Ternede direkt in ihrem ersten Spiel: Im DHB-Pokal gegen den Buxtehuder SV erzielte sie fünf Tore.
„Sie ist mir schon da sehr positiv aufgefallen“, erzählt Dirk Leun, der sich auf eine „sehr gut ausgebildete und technisch versierte Spielmacherin“ freut.
Spielmacherin kommt aus Elite-Schule
Seit ihrem sechsten Lebensjahr hatte die 1,70 Meter große Rückraumspielerin beim VOC Amsterdam Handball gespielt. VOC ist für eine hervorragende Jugendarbeit bekannt. Fast jede zweite Spielerin, die 2019 für die Niederlande das WM-Finale gewann, wurde von der VOC ausgebildet oder spielte in jungen Jahren dort - darunter Torhüterin Tess Lieder (aktuell Borussia Dortmund) und Estavana Polman, eine der besten Spielerinnen, die Oranje je hervorgebracht hat.
Ternede durchlief die nationalen Jugendauswahl-Mannschaften der Niederlande und wurde - nach auskuriertem Kreuzbandriss - 2019 mit der U19 in Ungarn Vize-Europameisterin.
Personalplanungen schreiten voran
Mit der Verpflichtung von Ternede sind die Personalplanungen auf der Spielmacher-Position abgeschossen. Der BSV hatte zuletzt bereits die Verpflichtung von Anika Hampel bekannt gegeben. Die 20-Jährige wechselt gemeinsam mit Mitbewohnerin Jolina Huhnstock von der HSG Bad Wildungen.
Zudem kommt mit Levke Kretschmann die beste Feldtorschützin der 2. Bundesliga und Torhüterin Sophie Fasold neue Qualität nach Buxtehude. Während Isabelle Dölle ihren Vertrag verlängerte, hört BSV-Kapitänin Marie Andresen auf und Maxi Mühlner wechselt zur HSG Blomberg-Lippe.