TBuxtehuder Wintermärchen: Warum Besucher den Weihnachtsmarkt lieben

„Die Preise sind im Vergleich zu anderen Weihnachtsmärkten günstig“, findet Ralf Dessel (links). Gemeinsam mit Ehefrau Dagmar (Zweite von rechts) und Victoria van Dyk und Christoph Jochimsen genießt er die Feuerzangenbowle. Foto: Knappe
Einheimische wie Touristen schätzen den Buxtehuder Weihnachtsmarkt. Die Erweiterung kommt bestens an. Einige Kritikpunkte gibt es aber.
Buxtehude. Es ist die Atmosphäre, die die Menschen anlockt. Bei vielen Marktbesuchern fallen die Worte „gemütlich“ und „kuschelig“. „Die Atmosphäre ist ziemlich cool. Das ist hier alles schon sehr schön mit den vielen Weihnachtsbäumen und den Holzhütten, wirklich sehr, sehr nett gemacht“, findet Paul Paege (21) aus Jork. Er ist mit seinen Freunden Tim Vogel (21) aus Apensen und Paul Söcker (20) aus Jork beim Wintermärchen Buxtehude.
Das angebotene Programm spreche sie altersbedingt nicht unbedingt an, aber den Freunden gefällt es trotzdem: „Es ist ganz nett, dass hier ein bisschen was gemacht wird“, sagt Söcker. Die Erweiterung des Weihnachtsmarktes durch die Einbindung des Petri-Platzes finden die Freunde höchst gelungen. Vor allem das Weihnachtswäldchen gefällt.
Interaktive Karte
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Besucher schätzen vergleichsweise moderate Preise
Außerdem schätzen die drei wie die meisten Besucher die Preise. Bratwurst gibt’s für 4 Euro. Auch Ralf (53) und Dagmar Dessel aus Buxtehude finden die Preise im Vergleich zu anderen Weihnachtsmärkten „günstig: Die Feuerzangenbowle kostet hier 4,50 Euro. In Hamburg bin ich da bei 7 Euro“. Ralf Dessel ist in Buxtehude als Erster Stadtrat aus der Verwaltungsspitze gut bekannt. Am Sonnabend während der TAGEBLATT-Umfrage war er privat unterwegs.
Die Ausweitung des Marktes zum St.-Petri-Platz habe das Markttreiben „gut entzerrt“, sagt er. „Am Rathausplatz kam man sonst kaum durch.“ Die Dessels sind zusammen mit dem befreundeten Ehepaar Victoria van Dyk und Christoph Jochimsen aus Norderstedt auf dem Markt.

Drei Vertreter der jungen Generation mögen den Buxtehuder Weihnachtsmarkt, auch wenn das Programm nicht ganz ihrem Geschmack entspricht: Tim Vogel (21) aus Apensen mit seinen Freunden Paul Söcker (20) und Max Paege (21) aus Jork. Foto: Knappe
„Markt hat die richtige Größe“
Die Eheleute kommen gerne aus Norderstedt zum Buxtehuder Weihnachtsmarkt: „Hier gibt es alles, was man braucht.“ Beide Paare finden: Der Markt hat die richtige Größe. „Wenn er größer würde, würde er an Flair verlieren.“
„Die Enge macht es gemütlich. Auch wenn man mal alleine geht, trifft man spätestens nach 10, 15 Minuten Bekannte“, sagt Ralf Dessel. „Wir haben am 21. Dezember 2018 in Buxtehude geheiratet - wir hatten damals dringend einen Ort gesucht, wo man noch kurzfristig einen Termin beim Standesamt bekam “, erzählt Christoph Jochimsen.
Wie viele Buxtehuder bedauert Dessel, dass es aus Brandschutzgründen nicht möglich war, den Weihnachtsmarkt in Richtung Wasser auszuweiten. Aber durch die stimmungsvolle Beleuchtung am Fleth sei auch der alte Hafen gut eingebunden, findet er.
Zwei Buxtehuder vermissen die Weihnachtsmusik
Uwe Godehart (65) und Claus Blieffert (64) aus Buxtehude genießen ihren Punsch am Stand, an dem Godehart und dessen Frau Taschen verkaufen. „Dass der Petri-Platz jetzt einbezogen wird, das finde ich sehr gut - das war immer ein totes Stück“, lobt Blieffert.
Allerdings bedauert er, dass die Wochenmarkt-Beschicker deshalb auf den Altstadt-Parkplatz ausweichen mussten. „Die sind abgeschnitten. Ich frage mich, ob man die nicht in die Breite Straße hätte integrieren können“, sagt Blieffert. Was ihm und Godehart fehlt beim Wintermärchen Buxtehude: die Adventsmusik. Es ist trotz der Menschenmengen auffallend ruhig auf dem Markt. Das Livemusik-Programm des Marktes ist zwar dieses Jahr umfangreicher, spielt aber nicht ständig.

Der Buxtehuder Weihnachtsmarkt gefällt dem Quartett aus Celle ausnehmend gut - sie verreisen seit 25 Jahren zusammen und besuchen gern Weihnachtsmärkte: Anja und Frank Heinz und André und Frauke Lowag. Foto: Knappe
„Auch wenn man ,Last Christmas‘ nicht mehr hören kann - die Musik fehlt mir. Selbst vom Kinderkarussell höre ich nichts“, sagt Godehart. „Das hat natürlich seinen Grund: die Gema-Gebühren. Das kann man nachvollziehen. Aber irgendwie muss man das Problem doch lösen können. Da fehlt einfach am Ambiente etwas“, kritisiert Blieffert.
Ihm mangelt es außerdem an Parkplätzen. „Ich wollte eben am Stadthaus parken. Da war gesperrt. Wenn man viele Leute in die Stadt ziehen möchte, dann muss man auch Parkmöglichkeiten anbieten“, sagt Blieffert.
Zu viele Fressbuden - mehr Vielfalt gewünscht
Conny Meier aus Neu Wulmstorf lobt die zahlreichen aufwendig geschmückten Tannenbäume und die stimmungsvollen Lichtobjekte am Fleth. Beim Angebot wünscht sich Conny Meier mehr Vielfalt - „ein paar mehr Handwerksbuden, Strickmützen und so etwas“. Es gebe im Verhältnis zu viele Verzehrbuden. Sie und Ehemann Knut wünschen sich längere Marktöffnungszeiten - bis 21 Uhr. Sie freut sich aber, dass das Wintermärchen dieses Jahr bis Ende Dezember verlängert wurde.
Anja und Frank Heinz und Frauke und André Lowag aus Celle sind beste Freunde, die beiden Ehepaare machen seit 25 Jahren gemeinsame Ausflüge, im Winter ist je ein Weihnachtsmarkt dran.
„Wir mögen kleine eigentlich lieber als große“, da sind sich die vier einig. Ihnen gefallen das Flair, die moderaten Preise und die Tannenwäldchen in Buxtehude. Die Märchenfiguren des Buxtehuder Wintermärchens haben es Anja Heinz angetan: „Ich habe alle fotografiert.“
Regine Albers (65) aus dem Oldenburger Münsterland ist mit fünf Freundinnen hier, sie haben eine der zahlreichen Weihnachtsmarkt-Buxtouren gebucht. Direkt zuvor waren sie auf dem Stader Weihnachtsmarkt - „aber hier in Buxtehude ist alles netter arrangiert“.
Was den Besucherinnen und Besuchern des Stader Weihnachtsmarkts gefällt und was nicht, darüber berichtet das TAGEBLATT kommende Woche.