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Konzerte

TBuxtehudes Kleine Fleth-Philharmonie: Sogar Justus Frantz spielt hier

Musikgröße Justus Frantz gibt in der Kleinen Fleth-Philharmonie ein sehr persönliches Klavierkonzert.

Musikgröße Justus Frantz gibt in der Kleinen Fleth-Philharmonie ein sehr persönliches Klavierkonzert. Foto: Weselmann

Mit der Kleinen Fleth-Philharmonie hat Hasko Witte in Buxtehude ein besonderes Schaufenster für Kunst und Kultur geschaffen. Das Projekt zieht immer größere Kreise und beschert Buxtehude den nächsten Clou in Sachen Kulturprogramm.

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Von Fenna Weselmann
Montag, 27.11.2023, 14:30 Uhr

Buxtehude. Als Hasko Witte vor gut eineinhalb Jahren zum ersten Mal die Türen seiner Kleinen Fleth-Philharmonie für die ersten Konzerte öffnete, waren die Veranstaltungen noch so etwas wie ein Geheimtipp. Heute ist der besondere Konzertsalon am alten Buxtehuder Hafen ein Renner.

Konzerte sind jedes Mal im Nu ausverkauft

Wer Karten ergattern möchte, darf nicht lange fackeln. Bei 36 verfügbaren Plätzen ist das Kontingent schnell erschöpft. Wenn Hasko Witte per Newsletter neue Termine bekannt gibt, sind diese im Nu ausverkauft. Kein Wunder. Hasko Witte holt Musiker auf die Bühne seiner Fleth-Philharmonie, die sonst große Säle füllen. Hier garantiert jeder Konzertabend ein intimes Musikerlebnis im kleinen Kreis. Das Publikum ist ganz nah dran am Künstler - und umgekehrt genauso.

Mit dem Konzertsalon hat sich Hasko Witte einen Traum erfüllt. Seinen Lebensunterhalt verdienen muss er damit nicht. Die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an die Künstler. Die Fleth-Philharmonie ist sein Hobby. Das kommt nicht von ungefähr. Im täglichen Beruf spielt Musik ebenfalls eine tragende Rolle.

Der Buxtehuder ist selbstständig im Künstlermanagement tätig, lebt mit seiner Familie in Immenbeck. Um nicht mehr pendeln zu müssen, hat er sein „Büro für Künstler“ schließlich von Hamburg nach Buxtehude verlegt - in ein ehemaliges Ladengeschäft am Westfleth. Dort ist nicht nur Platz zum Arbeiten, sondern auch Raum für Kultur.

Geschenk für Kulturbegeisterte und Künstler

Den füllt der Buxtehuder jetzt nach Lust und Laune. „Ich möchte den Kulturbegeisterten einfach etwas schenken und für Leben am Fleth sorgen“, sagt er. Bildenden Künstlern gibt er ebenfalls ein Forum und macht die Fleth-Philharmonie gleichzeiitg zum Ausstellungsort.

Das Konzertprogramm speist sich aus Künstlern, zu denen der Buxtehuder über die Arbeit einen kurzen Draht hat. Die kleine, aber feine Location mit einem von der Hamburger Klangmanufaktur komplett überholten Steinway-Flügel als Herzstück hat sich aber nicht nur beim Publikum herumgesprochen. Inzwischen fragen Künstler von sich aus bei ihm an. „Es ist unglaublich, welche Kreise die Fleth-Philharmonie inzwischen zieht“, sagt der 49-Jährige.

Mit der Kleinen Fleth-Philharmonie hat Hasko Witte sich einen Traum erfüllt.

Mit der Kleinen Fleth-Philharmonie hat Hasko Witte sich einen Traum erfüllt. Foto: Weselmann

Bei einer Anfrage fiel Hasko Witte aus allen Wolken. Ein Konzert von Musikgröße Justus Frantz in seiner Kleinen Fleth-Philharmonie? „Ich hätte mich nie getraut, ihn zu fragen. Das ist eine riesige Ehre“, erzählte Hasko Witte bei der Begrüßung des Publikums. Und als Justus Frantz von der begrenzten Zuschauerzahl hörte und wie schnell natürlich die Karten vergeben waren, bot er sofort ein Zusatzkonzert an.

In legerem Jacket und mit bequemen Turnschuhen nahm er am Flügel im Schaufenster Platz. So als hätte er eine Gästerunde in sein Wohnzimmer eingeladen, spielte er einfach persönliche Lieblingsstücke und erzählte Spannendes zu Entstehungsgeschichte und Komponist. Den Auftritt in Buxtehude erlebte auch Justus Frantz als Geschenk. „Ich wünschte, wir würden noch mehr Zeit miteinander verbringen“, sagte er und lobte die wunderbare Atmosphäre. Außerdem schätze er die Freiheit, das Programm in einem solchen Rahmen einfach spontan umstellen zu können.

Peter Urban kommt für eine Lesung nach Buxtehude

Eine der jüngsten Anfragen kam vom Hamburger Journalist, Musiker und Radiomoderator Peter Urban, mit dem Hasko Witte seit vielen Jahren verbunden ist. Er wollte gerne für eine Lesung in der Kleine Fleth-Philharmonie kommen. Allerdings hatte auch Peter Urban die begrenzte Platzmöglichkeit nicht präsent. Peter Urban wird trotzdem in Buxtehude lesen - nur eben auf einer anderen Kulturbühne.

In diesem Fall holte Hasko Witte das Kulturforum mit ins Boot, wo Peter Urban am 4. Februar mit seinem Buch „On Air - Erinnerungen an mein Leben mit der Musik“ zu Gast ist. Kulturakteure und -veranstalter in der Stadt vernetzen sich immer weiter, um gemeinsam noch mehr auf die Beine stellen zu können. Weitere Ideen haben mehrere Kulturmacher rund ums Fleth schon in der Pipeline.

Karten für die Konzerte in der Kleinen Fleth-Philharmonie kosten 20 Euro, erhältlich direkt im Büro oder unter www.fleth-philharmonie.de. Ende November erscheint der nächste Newsletter mit Terminen für Januar und Februar.

Zum Beispiel ist Michael Krebs am 26. Januar zum zweiten Mal zu Gast. Bevor der Kabarettist und Klavier-Comedian auf große Tour geht, gibt er seine größten Hits und seine neuesten Ideen in Buxtehude zum Besten. Vormittags wird er einen Workshop für den Musik-Leistungskurs der HPS geben, um mit den Schülern einen gemeinsamen Song zu schreiben.

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