Zähl Pixel
Prozess

TCannabis an Kinder verkauft? Vater und Sohn stehen vor Gericht

Vor dem Landgericht Verden müssen sich zwei Männer (Vater und Sohn) aus Wilstedt und Grasberg verantworten. Sie sollen Cannabis auch an Kinder verkauft haben.

Vor dem Landgericht Verden müssen sich zwei Männer (Vater und Sohn) aus Wilstedt und Grasberg verantworten. Sie sollen Cannabis auch an Kinder verkauft haben. Foto: Charisius

In einem Prozess beim Landgericht in Verden um Cannabis-Anbau sind ein Vater und sein Sohn angeklagt. Besonders brisant: Es geht auch um den Verkauf an Minderjährige.

Von Wiebke Bruns Samstag, 06.09.2025, 18:08 Uhr

Wilstedt/Verden. Seit einem halben Jahr sitzen ein 54 Jahre alter Mann aus Grasberg und sein 23 Jahre alter Sohn aus Wilstedt in Untersuchungshaft. Dorthin brachten sie ihre gemeinsamen „gärtnerischen Bemühungen“, wie es in der Anklageschrift heißt, beim Anbau von Cannabis. Vorgeworfen wird den Männern in dem Landgerichtsprozess zudem der Verkauf des Marihuanas. Das Gras aus Grasberg sollen sie auch an ein Kind und mehrere Jugendliche in Oyten und dem Flecken Ottersberg verkauft haben.

Vorwurf: Verstoß gegen das Konsumcannabisgesetz in 49 Fällen

Vorgeworfen wird dem Duo der Verstoß gegen das Konsumcannabisgesetz in 49 Fällen. Seit Oktober 2022 sollen die Männer „aufgrund eines gemeinsamen Tatplanes und in wechselseitiger Ausführung“ in Grasberg den Anbau betrieben haben, gemeinsam mit einer Tochter des 54-Jährigen. Gegen die junge Frau läuft ein gesondertes Verfahren. Vater und Bruder wird vorgeworfen, dass sie die Gewinne für ihre Lebensführung verwenden wollten.

Bei einer Vielzahl der Vorwürfe geht es um den Verkauf kleinerer Konsumeinheiten durch den zu Beginn der ersten Fälle 20 Jahre alten Sohn. Zwischen November 2022 und Februar 2023 soll der junge Mann sich mindestens 13-mal mit einem 15-Jährigen am Oyter See oder dem Friedhof in Otterstedt getroffen haben. Am Ottersberger Bahnhof und in Fischerhude seien in anderen Fällen die Drogen übergeben worden. In mindestens einem Fall habe der Sohn an einen 13-Jährigen verkauft.

Drogenprozess: Urteil noch für September 2025 geplant

Selbst Hausdurchsuchungen sollen die Männer nicht von einem weiteren Anbau abgehalten haben. Am 4. März 2025 bereitete die Polizei dem Ganzen offenbar ein Ende. Es folgte die Festnahme, und bei dieser vierten Durchsuchung sollen Cannabispflanzen in Grasberg und Teile der früheren Ernte, versteckt in Eisteebehältern, sichergestellt worden sein. In Wilstedt soll der 23-Jährige drei Pflanzen im Schlafzimmer gehabt haben.

Beim Prozessauftakt führten die beiden Verteidiger, der Staatsanwalt und die 3. Große Jugendkammer ein nicht öffentliches Rechtsgespräch. Ob es eine Verständigung geben wird, bleibt abzuwarten. Diese beinhaltet immer auch ein umfassendes Geständnis. Davon abhängig ist der weitere Prozessverlauf. Die bisherige Terminplanung sieht noch diesen Monat eine Urteilsverkündung vor.

Weitere Themen

Weitere Artikel

ICE bleibt im Landkreis Harburg liegen

Rund 300 Fahrgäste müssen am Mittag auf der Strecke zwischen Hamburg und Lüneburg einen ICE verlassen. Sie können in einen Ersatzzug umsteigen. Was ist passiert?