TCenter Parcs mit Nöten: Darum musste schon das Badeparadies geschlossen werden

Schwimmmeister, die Center Parcs im Aqua Mundo einsetzen könnte, sind rar. Teile des Bades mussten deshalb zeitweise schon geschlossen werden. Foto: Center Parcs
Investitionen müssen zurückgestellt werden, Personal fehlt: Im Familienpark an der Nordseeküste kneift es gleich an mehreren Ecken und Enden. Wo es kurz vor dem Osterurlaub derzeit Probleme gibt.
Butjadingen. Der Fachkräftemangel zieht sich durch alle Branchen - auch durch den Tourismus? Mark Schuur, General-Manager des Parks Nordseeküste von Center Parcs in Tossens, beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja.
Center Parcs ist der größte touristische Anbieter in der Feriengemeinde Butjadingen. Der Park Nordseeküste verbucht jährlich 430.000 Übernachtungen. Center Parcs beschäftigt im Nordseebad Tossens 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere 70 bis 80 Beschäftigte kommen bei der Firma Areas, die für die Gastronomie im Park zuständig ist, hinzu. Doch in den Reihen klaffen immer größere Lücken. Und das hat weitreichende Folgen.
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Bereiche mussten zeitweise schon geschlossen werden
Mark Schuur nennt als Beispiel das Aqua Mundo. In dem großen Erlebnisschwimmbad müssen nach Auskunft des General-Managers drei Schwimmmeister am Beckenrand stehen, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten. Einen vierten Schwimmmeister muss Center Parcs an Bord haben, damit alle ihre vorgeschriebenen Pausen einhalten können. Doch Schwimmmeister sind laut Mark Schuur nicht zu finden. Das Ergebnis: Teile des Bades mussten zeitweise schon geschlossen werden.
Nicht nur im Aqua Mundo ist Center Parcs inzwischen auf externe Dienstleister angewiesen. Auch im Bereich Technik gelingt es dem Park Nordseeküste nicht, Fachkräfte an sich zu binden - weil es sie einfach nicht gibt. Wenn in einem Bungalow die Heizung ausgefallen ist, muss Center Parcs eine Fremdfirma mit der Reparatur beauftragen.
Geld fehlt an anderen Stellen
Doch die entsprechenden Handwerksbetriebe sind voll mit Aufträgen. Entsprechend lange Wartezeiten gibt es laut Mark Schuur, bis sie zum Einsatz kommen können. Das führe dazu, dass Bungalows viel länger aus der Vermietung genommen werden müssen, als es notwendig wäre, wenn Center Parcs eigene Leute einsetzen könnte, so der General-Manager.
Und ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Eine Handwerker-Stunde kostet viel Geld - mehr Geld, als der Park Nordseeküste ausgeben müsste, wenn er eigene Leute einsetzen könnte. Dieses Geld fehlt an anderen Stellen. Mark Schuur berichtet, dass Center Parcs vor diesem Hintergrund bereits geplante Investitionen in Tossens zurückstellen musste.
Ein dritter Bereich ist die Grünanlagen-Pflege, hier insbesondere die sensiblen tropischen Pflanzen im Inneren des Zentralgebäudes, für deren Pflege es ausgesuchter Fachkräfte bedarf. Doch auch solche Leute sind schwer bis gar nicht zu finden.
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Hohe Fluktuation und Mangel an Köchen und Service-Kräften
Im Gastronomie-Bereich sieht es nicht besser aus. Der Tossenser Areas-Chef Carsten Feß beklagt einen Mangel an Köchen und Service-Kräften. Er hat seinen Suchradius bereits über die Grenzen Deutschlands hinaus ausgedehnt.
Ein erhebliches Problem ist laut Mark Schuur auch die hohe Fluktuation. Gelingt es, Fachkräfte zu finden und einzustellen, dann sind sie nach Auskunft des General-Managers oftmals schnell wieder weg - weil sie feststellen, dass ihnen das Ländliche in Butjadingen nicht zusagt, und sie andernorts mit Kusshand genommen werden. Einen Mangel an Job-Angeboten gibt es schließlich nicht.