TChristkindmarkt in Himmelpforten eröffnet – Großer Bahnhof für den Weihnachtsmann

Jörn-Hinnerk Abbe ist Wiederholungstäter: Fünf Mal spielte er schon den Weihnachtsmann. Foto: Susanne Helfferich
Alle Jahre wieder zieht der Weihnachtsmann zur Eröffnung des Christkindmarktes in Himmelpforten in die Stube in der Villa von Issendorff ein. Doch zuvor gibt es einen Umzug durch das Dorf. Jetzt sind Groß und Klein willkommen.
Himmelpforten. Gut drei Stunden dauert der Umzug durch das Christkinddorf. Doch zuvor putzen die Wichtel vom Bauhof die Fahrzeuge heraus. Auch wenn der Weihnachtsmann diesmal wieder mit dem Schlitten hätte kommen können, das Bauhof-Team hatte sich wieder auf die Suche gemacht und Bürgermeister Bernd Reimers ließ es sich nicht nehmen, den alten Ackerwagen selbst zu lenken.
„Mal sehen, wann ich mit einem Luftkissenboot nach Himmelpforten gebracht werde“, witzelt Jörn-Hinnerk Abbe über den Einfallsreichtum seiner Wichtel. Vier oder fünf Mal spielte er schon zur Eröffnung des Christkindmarktes den Weihnachtsmann. Langweilig wird ihm dabei nie. „Es ist das schönste Ehrenamt der Welt“, sagt Abbe. Gerade legt er seinen roten Mantel um, dann den Rauschebart. Richtig warm wird ihm dabei. „Im Vergleich zu Lappland ist es hier tropisch.“ Über seine warmen Stiefel ist er dann wenig später doch froh, als er bei 3,5 Grad minus in den Ackerwagen klettert.
Weihnachtsmann ist nicht ganz textsicher
Die Wichtel haben den Wagen mit Fellen ausgelegt, damit es dem Weihnachtsmann nicht zu kalt wird. Schließlich hat er gerade eine Erkältung auskuriert. Kurz nach 16 Uhr ist Soundcheck, schließlich soll er die Stimme schonen. Und die Liedtexte darf er nicht vergessen. Schnell steckt Abbe sie in die Tasche seines roten Mantels. Der Weihnachtsmann ist startklar. Doch die Engel fehlen noch. Emina, Celina, Marta, Tilda und Lotta werden noch herausgeputzt.

Tilda, Marta und Tilda (von links) sind drei von fünf neuen Engeln, die den Weihnachtsmann begleiteten. Foto: Susanne Helfferich
Die Wichtel vom Bauhof mit grüner Büx, braunem Oberteil und roter Zipfelmütze haben bereits mit den Kita-Wichteln ihren Wagen bestiegen und sind bester Stimmung. Fast pünktlich um 16.30 Uhr startet der Umzug.
Heike Buuck strickt nur für den Christkindmarkt
Derweil ist auch auf dem Christkindmarkt richtig was los. Es dauert ja noch, bis der Weihnachtsmann an der Villa ankommt. Mehr als 70 Buden haben geöffnet. Viele Aussteller kommen seit Jahren. Heike Buuck ist seit 17 Jahren dabei. Zwölf Monate strickt sie für den Christkindmarkt: Socken, Stulpen, Schals, Mützen und Stirnbänder in allen Größen und Farben bietet sie an. Andere Märkte besucht sie nur, um sich Anregungen zu holen. Was den Christkindmarkt so besonders macht? „Es ist die Atmosphäre und es sind die Menschen, die ich hier immer wieder treffe“, sagt die Düdenbüttelerin.
Der Markt ist familiär und beliebt wegen des ausgeprägten Kunsthandwerks - das sagen fast alle Aussteller, wenn sie darauf angesprochen werden, warum sie in Himmelpforten dabei sind. Yvonne Brinkmann aus Schwinge, die seit 15 Jahren hier Seifen verkauft, lobt „das gute Miteinander, jeder hilft hier jedem“. Außerdem sei der Markt „supergut organisiert von den Ehrenamtlichen“.
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Hobbykünstler ohne Konkurrenzgefühle
Der pensionierte Lehrer Burghard Klintworth lebt seit 1970 in Himmelpforten. Seit 40 Jahren drechselt er, nachdem er eine alte Drechselmaschine repariert hatte. Seine schönen Holzschalen verkauft er im fünften Jahr auf dem Christkindmarkt. „Es ist schön, dass hier so viele Hobbykünstler ihre Arbeiten anbieten und sich und ihre Arbeit gegenseitig anerkennen.“

Schneewitchen (rechts) mit Bauhof- und Kita-Wichteln. Foto: Susanne Helfferich
Einen Märchenwald aus buntem Filz hat Barbara Lepenies aus Hamburg an ihrem Stand aufgebaut. Sie bietet Alles-wird-gut-Vögel, Glückspilze und Weihnachtsmäuse an - und das im zehnten Jahr in Himmelpforten. „Es ist jedes Mal wie nach Hause kommen“, sagt sie, „hier gibt es keinen Neid, alle sind nett.“ Sie lobt die ehrenamtliche Arbeit und die vergleichsweise niedrigen Standgebühren. Nur wenige Meter weiter steht der Stand von Jutta Meier, auch im zehnten Jahr, auch sie filzt. Besonders schön sind die Feen aus luftiger Wolle. Konkurrenz zu Barbara Lepenies? „Wir kommen uns kein bisschen in die Quere“, sagt die Himmelpfortenerin, „hier herrscht ein tolles Klima.“
Beleuchtete Deko ist das Metier von Carmen Oellrich. Die Oldendorferin hat vor Jahren mit einem Perlenengel als Kettenanhänger angefangen und bietet seit vier Jahren auf dem Christkindmarkt Laternen, Traumfänger, Lichterketten und vieles mehr an, was blinkt und leuchtet. „Hier gibt es ein so tolles kreatives Angebot, das ist hier besonders schön.“
Christkindmarkt bis zum 10. Dezember geöffnet
Bis zum Sonntag, 10. Dezember, ist der Christkindmarkt in Himmelpforten geöffnet: montags bis freitags von 15 bis 19.30 Uhr und sonnabends und sonntags von 13 bis 19.30 Uhr.
Den Weihnachtsmann können Kinder während der Öffnungszeiten des Marktes in seiner Stube in der Villa von Issendorff besuchen und Wunschzettel abgeben. Außerdem ist er auch am Sonntag, 17. Dezember, von 14 bis 17 Uhr dort anzutreffen.