TD/A II dreht gegen den Titelfavoriten auf und gewinnt deutlich

Die Drochterser feiern das vorentscheidende 3:0 schon in der ersten Halbzeit. Foto: Bröhan
D/A II spielt meisterlich und besiegt so den bis dahin ungeschlagenen Meisterschaftsfavoriten Lüneburger SK Hansa deutlich. Harsefeld entwickelt sich zum Remiskönig.
Drochtersen. SV Drochtersen/Assel II - Lüneburger SK Hansa 4:0.
Der Tabellenführer kam mit einer blütenweißen Bilanz nach Drochtersen. 15 Spiele, 15 Siege, mit einer Torausbeute von 58:8. Beeindruckend. Auf dem Kunstrasenplatz vor dem Kehdinger Stadion beeindruckte dann aber nur D/A II.
„Da kann man mal sehen, was in den Jungs drinsteckt, und was möglich ist, wenn alle angespitzt sind und die Sinne geschärft haben“, lobte Trainer Benjamin Zielke. Er sah ein „grandioses Spiel“.
Beim Stand von 2:0 bekam D/A II einen Handelfmeter zugesprochen. Der Ball lag schon auf dem Punkt. Niklas von Borstel stand bereit. Doch der LSK-Kapitän weigerte sich, den Ball freizugeben. Er wollte, dass sich der Schiedsrichter mit seinem Assistenten austauscht. Und tatsächlich wurde nach diesem Gespräch der Elfmeter zurückgenommen.
Die Drochterser regten sich darüber nicht groß auf, blieben einfach voll konzentriert. Schon beim anschließenden Lüneburger Angriff setzte Nick Dehde im Mittelfeld zwei saubere Grätschen gegen zwei LSK-Spieler an, eroberte den Ball und sprintete los. Sein Gegenspieler blieb nur die Möglichkeit, den Angriff durch Trikotziehen zu unterbinden. Er sah die Gelbe Karte. Der Freistoß wurde wie die meistern Drochterser Standards brandgefährlich.
Diese Szene untermauerte das Lob von Trainer Zielke. D/A war wacher, bissiger, gieriger - und spielerisch besser.
Jan-Miklas Steffens drehte auf. Er traf zum 1:0 und 3:0 und bereitete das 2:0 von Mika Wehdemeyer vor. Nach seinem Assist lief er Richtung LSK-Bank und legte sich den Zeigefinger auf den Mund. Die Geste war an den Lüneburger Corvin Behrens gerichtet.
Behrens spielte in der Saison 2010/11 für D/A in der Oberliga. Der heute 38-Jährige war in der vergangenen Saison bei seiner Rückkehr ins Kehdinger Stadion mit dem LSK durch Trashtalk aufgefallen, zudem hatte er beim damaligen 4:1-Sieg gegen D/A II zwei Tore erzielt. Nun durfte Steffens seine süße Revanche genießen.
In der zweiten Halbzeit traf Tanju Gülüm noch zum 4:0-Endstand - per Außenrist-Heber aus spitzem Winkel. „Ganz nüchtern betrachtet hätten wir bei dem Chancenplus noch höher gewinnen können“, so Zielke. Von Borstel traf nach Vorarbeit von Steffens unter anderem den Pfosten. Nach dieser Leistung blieb Zielke noch die Feststellung: „Wir könnten in der Tabelle noch besser dastehen.“
Tore: 1:0 (4.) Steffens, 2:0 (37.) Wehdemeyer, 3:0 (45.) Steffens, 4:0 (80.) Gülüm. Nächstes Spiel: A/O - D/A II (Sa., 8. Dezember, 14 Uhr).
TuS Harsefeld - TSV Etelsen 3:3.
Weil die Harsefelder im ersten Abschnitt ein deutliches Chancenplus ungenutzt ließen, haderten sie sehr mit der vierten Punkteteilung am Stück. Zudem kosteten den Favoriten zwei Ballverluste, jeweils vom letzten Mann, die Aussicht auf die volle Ausbeute.
„Wir waren in den entscheidenden Situationen nicht abgeklärt genug“, sagt ein enttäuschter TuS-Coach Nico Matern. „Wenn du dir zwei Gegentore nach individuellen Fehlern fängst, kannst du das nicht jedes Mal kompensieren, auch wenn die Chancen sogar da gewesen wären. Wir müssen trotzdem positiv bleiben, dass wir vier Spiele ungeschlagen sind und mit einem späten Tor wieder eine gute Moral gezeigt haben.“
Mit einem ansehnlichen Abschluss aus der zweiten Reihe wendete Nico Osuch die drohende Pleite ab.
Tore: 1:0 (15.) Schuhmann, 1:1 (20.) Wortmann, 2:1 (22.) Cuckovski, 2:2 (42.) Bischoff, 2:3 (56.) Meyer, 3:3 (86.) N. Osuch.
Nächstes Spiel: TB Lüneburg - Harsefeld (So., 1. Dezember, 14 Uhr).

Jan-Miklas Steffens, der zwei Mal traf und ein Tor vorbereitete, legt sich den Finger auf dem Mund. Die Geste war an einen Lüneburger gerichtet. Foto: Bröhan