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Fußball-Regionalliga

TD/A-Trainer Ioannou will mit Männerfußball seinen alten Trainer ärgern

Oliver Ioannou an der Seitenlinie: Von seinen Spielern will der Trainer „Männerfußball“ sehen.

Oliver Ioannou an der Seitenlinie: Von seinen Spielern will der Trainer „Männerfußball“ sehen. Foto: Struwe

Oliver Ioannou soll die SV Drochtersen/Assel aus dem Abstiegskampf in der Regionalliga hieven. Der Trainer muss viel Pendeln und dabei die Balance finden zwischen Job und seinem Familienleben bei Osnabrück. Nun erwartet ihn eine besondere Begegnung.

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Von Jan Bröhan
Freitag, 20.10.2023, 06:00 Uhr

Drochtersen. Der neue Trainer ist seit gut drei Wochen im Amt. Da muss sich noch einiges zurechtruckeln. Grundsätzlich pendelt der 34-jährige Ehemann und Vater von zwei Kindern zwischen seinem Wohnort Gesmold nahe Osnabrück und Drochtersen.

2022, nachdem er sich nach acht Jahren bei D/A verabschiedet hatte, ist Ioannou bekanntlich in die Heimat seiner Frau gezogen und hat dort als Spielertrainer den SV Viktoria Gesmold in die Landesliga Weser-Ems geführt. Dass sich bei diesem Balanceakt auch bei der Drochterser Trainingsgestaltung einiges ändert, ist klar. „Es hat sich schon etwas geändert und es wird sich weiterhin etwas ändern“, sagt Ioannou, das müsse sich alles finden.

Neuer Coach wurde ins kalte Wasser geworfen

Vor dem Pokalspiel gegen Meppen wurde er über Nacht nach der Freistellung von seinem Vorgänger Frithjof Hansen sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen. Einen Tag hatte Ioannou, sich der Mannschaft vorzustellen und sie auf das Halbfinale (7:8 n.E.) einzustellen.

Vor dem folgenden Ligaspiel gegen SSV Jeddeloh (2:2 nach 2:0-Führung) gab es zwei Trainingseinheiten. In der Folgewoche und in dieser Woche trainierte D/A vier Mal. „Das Wichtigste ist, dass die Spieler vor einem Spiel topfit sind - das ist das Hauptaugenmerk“, sagt Ioannou. Er wisse aus seiner Spielerlaufbahn inklusive der Pendelei zwischen Lüneburg und Drochtersen, dass zu eng getaktete Einheiten nicht förderlich sind.

Die Stunden im Auto sinnvoll nutzen

Etwa drei Stunden im Schnitt dauert die Fahrt. Die Zeit nutzt Ioannou für viele Gespräche. „Gute Kommunikation mit den Spielern ist wichtig, das war mir als Spieler auch immer wichtig“, sagt er. Mit dem Trainerteam, Sportdirektor Sören Behrmann, den Physiotherapeuten herrsche eigentlich täglicher Austausch.

Insgesamt hat Ioannou nach seinen ersten drei Wochen „ein gutes Gefühl“, das betreffe die Mannschaft als auch sich selbst. In der Mannschaft stimme die Chemie, so Ioannou. Zudem habe die Mannschaft „recht schnell“ angenommen, was er als neuer Trainer umsetzen will. „Wir müssen uns Stück für Stück nach vorne arbeiten“, sagt er, derzeit haben Ergebnisse absoluten Vorrang.

Beim Heimspiel gegen St. Pauli kommt es zu einem Wiedersehen

Nachdem das Spiel beim Eimsbütteler TV ausgefallen ist, will D/A nun im Heimspiel am Samstag (17 Uhr) den ersten Dreier unter Ioannou gegen den FC St. Pauli II einfahren. In der jüngeren Vergangenheit ging D/A meistens als Verlierer bei diesen Duellen vom Platz, in den letzten sieben Spielen verlor D/A fünf Mal. Statistiken interessieren Ioannou nicht. „Ich habe grundsätzlich gute Erinnerungen bei Spielen gegen zweite Mannschaften“, sagt er.

Gegen St. Pauli steht Ioannou seinem alten Lüneburger Trainer Elard Ostermann gegenüber, mit ihm stieg der LSK in die Regionalliga auf, wo Ioannou dann zum Kapitän wurde. D/A erwartet einen Gegner, der spielerische Lösungen sucht, mit Tempo kommt und individuelle Klasse hat, so Ioannou.

Er schaut aber auf D/A, die soll Spielverderber sein. „Ich will eine Mannschaft sehen, die bereit ist, Männerfußball zu spielen.“ Ordnung und Mentalität seien Grundvoraussetzungen. Von Donnerstag bis Samstag bleibt der Trainer in Kehdingen, um die Grundvoraussetzungen zu forcieren.

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