TD/A bietet Fans Magerkost und zittert um Platz zwei

Jelldrik Dallmann vergibt kurz vor dem Abpfiff freistehend die große Chance zum Siegtor. Foto: Struwe
D/A spielt beim 1:1 gegen den VfB Oldenburg 15 Minuten lang guten Fußball. 15 von 90. Platz zwei wackelt - und damit die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte.
Drochtersen. Der zweite Platz in der Fußball-Regionalliga wackelte in den vergangenen Wochen bedenklich. Den komfortablen Vorsprung hat die SV Drochtersen/Assel aufgebraucht. Dabei verfolgt die Mannschaft nur ein Ziel, seitdem im Dezember so gut wie feststand, dass der Titel und der designierte Meister TSV Havelse unerreichbar sind. Eben jenen zweiten Platz und damit die beste Platzierung in der Drochterser Regionalliga-Historie.
Viel Rotation im Drochterser Kader
D/A verliert im März und im April gegen Norderstedt, Phönix Lübeck und den Bremer SV. Die Konkurrenz nähert sich. D/A-Spieler Justin Plautz erzählt im Podcast „D/A sind wir zuhaus“ vor einigen Tagen, dass ihn die Lage beschäftigt. „Aktuell haben wir das Problem, dass wir nicht immer mit derselben Mannschaft spielen können“, sagt der beste Drochterser Vorlagengeber. D/A habe sehr viel Rotation im Kader, die nicht immer förderlich sei.
Prominente Namen standen lange auf der Verletztenliste. Jannes Elfers und Nikola Serra sitzen wenigstens mal wieder auf der Reservebank. Andere kommen aus einer Verletzung. Wieder andere saßen Gelbsperren ab. Da musste Trainer Oliver Ioannou oft improvisieren. „Die, die reinkommen, geben immer Vollgas“, sagt Plautz. „Aber du bist nie richtig eingespielt.“ Die Automatismen fehlen. Dennoch spiele D/A eine gute Saison. Plautz sagt, er sei sich sicher, dass D/A Platz zwei verteidigt.
Die Tabelle der Regionalliga-Nord
Am frühen Samstagnachmittag zieht Kickers Emden mit einem 7:2-Sieg in Jeddeloh an D/A vorbei. D/A will gegen den VfB Oldenburg ein paar Stunden später die alte Rangordnung wiederherstellen. Aber D/A schläft in der Anfangsphase, stolpert, agiert lethargisch, steht neben sich.
Oldenburger Stürmer trifft leeres Tor nicht
Nach nicht einmal drei Minuten halten die D/A-Fans auf der Tribüne die Luft an und feiern dann den missratenen Abschluss von Moses Otuali. Der Oldenburger hat Keeper Patrick Siefkes schon aussteigen lassen und läuft aufs leere Tor zu. Er legt den Ball rechts vorbei.

Ein Tor des Willens: Matti Cebulla erzielt das 1:0 für D/A mit einer Energieleistung. Foto: Struwe
Trainer Oliver Ioannou gibt alles in seiner Coaching-Zone. Er gestikuliert, gibt lautstark Befehle. Er versucht, seine Mannschaft zu wecken. In der fünften Minute zieht Miguel Fernandes aus 16 Metern ab. Sein Schuss wird geblockt.
Vor eigenem Publikum spielt D/A seltsam uninspiriert. Die Gastgeber wirken mitunter hilflos. Sie überstehen glücklich einen Schuss von Nick Otto und in der 26. Minute einen Oldenburger Angriff, den Nico von der Reith per Kopf gerade noch entschärft.
Vor allem in der ersten Halbzeit fehlen Mittelfeldspieler Dennis Rosin die Ideen. Foto: Struwe
D/A-Spieler erreichen nicht annähernd Normalform
Das Drochterser Trainerteam steckt die Köpfe zusammen, grübelt. Wo soll D/A nachjustieren? Kaum ein Spieler erreicht an diesem lauen Frühlingsabend auch nur annähernd Normalform vor insgesamt 1072 Zuschauern und 300 mitgereisten Oldenburger Fans. Beim 0:0 zur Pause steht D/A in der Blitztabelle zwar auf Platz zwei. Aber die Leistung kann nicht der Anspruch der Drochterser sein.
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D/A stellt in der Halbzeit um. Matti Steinmann rückt aus der Innenverteidigung ins zentrale Mittelfeld. Nikola Serra nimmt seine Position ein. Willi Reincke bleibt draußen. Und Oldenburg schenkt D/A die überraschende Führung.
Oldenburger Geschenk zur D/A-Führung
Bei einem Querschläger eines VfB-Verteidigers schaltet Matti Cebulla am schnellsten. Er rutscht an der Strafraumkante in den hohen Ball und versenkt ihn unhaltbar im rechten Eck. Dieser Treffer macht etwas mit D/A.
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Liam Giwah vergibt nach einem Standard per Kopf. Matti Steinmann zieht in der 55. Minute aus knapp 50 Metern ab. Oldenburgs Torwart Jhonny Peitzmeier steht zu weit vor seinem Tor. Der Ball klatscht ans Lattenkreuz. Nach etwas mehr als einer Stunde zieht Matti Cebullla ab.
Dass D/A jetzt fast schon Chancenwucher betreibt, rächt sich. Nach mehreren Wechseln ist der Gastgeber in der Defensive kurz unsortiert. Markus Ziereis staubt zum 1:1 ab.
D/A verliert erneut die Linie. Bis in die Schlussphase passiert auf dem Kehdinger Rasen nichts. Patrick Siefkes pariert in der 85. Minute einen Schuss von Oldenburgs Markus Ziereis. Drochtersens eingewechselter Jelldrik Dallmann verpasst die Riesenmöglichkeit zur Führung eine Minute später per Kopf.
„Zwischen Weihnachten und Neujahr ist irgendwann die Leichtigkeit verloren gegangen“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen. Aber durch das Remis habe D/A immer noch einen Punkt Vorsprung auf Rang drei. Wenn das so bleibe, sei das eine richtig gute Saison gewesen.
Die Statistik zum Spiel
Tore: 1:0 (47.) Cebulla, 1:1 (68.) Ziereis
D/A: Siefkes; Giwah, Steinmann, von der Reith, Cebulla (67. Aue), Plautz (67. Elfers), Geißen, Rosin, Reincke (46. Serra), Fernandes (78. Dallmann), Hyseni (90. Wendler).
VfB Oldenburg: Peitzmeier; Mai, Adam, Taritas (63. Demaj), Brand (63. Schäfer), Boccaccio (83. Podrimaj), Schröder, Otto, Otuali Omohe (63. Ziereis), Loubongo-M‘Boungou (90.+1 Möschl), Knystock.
Schiedsrichter: Marvin Vogt; Assistenten: André Becker, Daniel Gawron
Zuschauer: 1072
Nächstes Spiel: SV Werder Bremen II - D/A (voraussichtlich am Mi., 30. April, 19 Uhr)