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Investition

TDank unterirdischer Riesenröhren: Keine Wasserknappheit mehr in Harsefeld

Die neue Druckerhöhungsstation des Trinkwasserverbands Stader Land von innen: Die drei blauen Röhrenspeicher haben einen Durchmesser von knapp 3,5 Metern.

Die neue Druckerhöhungsstation des Trinkwasserverbands Stader Land von innen: Die drei blauen Röhrenspeicher haben einen Durchmesser von knapp 3,5 Metern. Foto: P. Meyer

Wenig Wasser in Harsefelds Haushalten: Jahrelang war das in den Sommermonaten ein großes Thema. Eine neue Anlage soll das Problem dauerhaft lösen.

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Von Pauline Meyer
Montag, 08.12.2025, 05:50 Uhr

Harsefeld. Im Butendiek, zwischen Klärwerk und Ehrenberg-Friedhof, befindet sich ein Bauwerk, deren Bedeutung nicht sofort ersichtlich ist. Für Harsefelds Wasserversorgung spielt es eine zentrale Rolle. Der Trinkwasserverband Stader Land hat hier eine sogenannte Druckerhöhungsstation mit Röhrenspeicher errichtet.

Die Druckerhöhungsstation des Trinkwasserverbandes liegt teilweise unter einem grasbewachsenen Hügel.

Die Druckerhöhungsstation des Trinkwasserverbandes liegt teilweise unter einem grasbewachsenen Hügel. Foto: P. Meyer

Drei Stahlrohre, jeweils etwa 45 Meter lang und 3,5 Meter im Durchmesser, bilden das Herzstück der Anlage. Zusammen fassen sie gut 1000 Kubikmeter Wasser. Wer vor Ort vorbeikommt, sieht davon allerdings kaum etwas. Die Station liegt größtenteils unter einem grasbewachsenen Hügel versteckt. Weil das Gebiet an ein Naturschutzareal grenzt, entschied man sich bewusst gegen einen großen oberirdischen Speicher und für eine unauffällige unterirdische Lösung.

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„Wir können den Wasserdruck in Harsefeld damit dauerhaft stabil halten“, sagt Stephan Missal vom Trinkwasserverband. Damit wird sichergestellt, dass für die Spitzen genug zusätzliches Wasser vor Ort zur Verfügung steht. Also dann, wenn die Menschen besonders viel Wasser verbrauchen.

Harsefeld wird nun aus zwei Richtungen versorgt: weiterhin aus Dollern sowie zusätzlich aus dem Werk Heinbockel über eine neue Leitung. Unterschiede in der Wasserqualität seien aber kaum messbar, versichert der Verband.

Niedriger Wasserdruck schon länger ein Problem

Wie notwendig diese Investition war, zeigt die Vergangenheit: Im Sommer 2018 war in weiten Teilen der Geest der Wasserdruck eingebrochen. In Harsefeld löste das eine breite Diskussion aus: Reicht das Leitungsnetz für eine wachsende Kommune noch aus? Wie lässt sich verhindern, dass der Wasserdruck an heißen Sommertagen wieder in den Keller geht? Der Vorfall markierte den Beginn einer grundsätzlichen Neubewertung der Wasserversorgung.

Bau der Druckerhöhungsstation: Die Röhrenspeicher haben einen Durchmesser von 3,5 Metern.

Bau der Druckerhöhungsstation: Die Röhrenspeicher haben einen Durchmesser von 3,5 Metern. Foto: TWV

2023 spitzte sich die Lage erneut zu. Nach wochenlanger Trockenheit und großer Hitze riefen Wasserverbände zum sparsamen Verbrauch auf. In Harsefeld sanken zeitweise erneut die Druckwerte, ein Entnahmeverbot stand im Raum. Vor allem die Spitzenzeiten, morgens (duschen) und ab dem frühen Abend (Rasen sprengen), stellten das Netz vor enorme Herausforderungen.

Röhren vom Gesundheitsamt abgesegnet

Die riesigen Röhren mussten 2023 erst per Schwertransport aus Hessen angeliefert und vor Ort zusammengesetzt werden. Der Zeitplan geriet zeitweise ins Wanken, doch die Genehmigungen für den Transport über die Autobahn kamen rechtzeitig.

Stephan Missal vom Trinkwasserverband erklärt Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück und dem Ersten Samtgemeinderat Bernd Meinke, wie die Duckerhöhungsstation funktioniert.

Stephan Missal vom Trinkwasserverband erklärt Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück und dem Ersten Samtgemeinderat Bernd Meinke, wie die Duckerhöhungsstation funktioniert. Foto: P. Meyer

Bis die Station ans Netz gehen konnte, führte der Verband noch Spülungen und andere Hygienemaßnahmen durch. Erst dann gab es grünes Licht durch das Gesundheitsamt. Seit Jahresbeginn 2025 ist die Technik nun in Betrieb. So unscheinbar die Station von außen auch wirkt, stellt sie nun einen wichtigen Baustein bei der sicheren Trinkwasserversorgung in Harsefeld dar.

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