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Pferdesport

TDas Fredenbecker Voltigier-Märchen geht weiter: WM im Fokus

Sie wurden in dieser Kombination im April schon Weltcup-Sieger: Das Fredenbecker Trio Kathrin Meyer, Pferd Capitain Claus und Longenführerin und Trainerin Gesa Bührig.

Sie wurden in dieser Kombination im April schon Weltcup-Sieger: Das Fredenbecker Trio Kathrin Meyer, Pferd Capitain Claus und Longenführerin und Trainerin Gesa Bührig. Foto: Julia Schwartz

Beim CVI Ermelo haben Henry Frischmuth und Kathrin Meyer ihre Visitenkarte abgegeben. Beide haben mit neuen Highlights gute Aussichten auf einen Start in Österreich.

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Von Miriam Fehlbus
Samstag, 10.05.2025, 07:50 Uhr

Fredenbeck. Die 10,0 eines Richters für den dritten und abschließenden Durchgang von Henry Frischmuth im niederländischen Ermelo war das Sahnehäubchen. Auch ohne diese Bestnote hätte es in der Junior-Konkurrenz der Voltigierer für den 15 Jahre alten Fredenbecker zum unangefochtenen Sieg gereicht.

Mit 8,727 Punkten holte sich Henry Frischmuth auf dem Rücken von Capitain Claus und an der Longe von Trainerin Gesa Bührig den Sieg im internationalen CVI**. Zweit- und Drittplatzierter kamen hier auf 7,639 beziehungsweise 7,298 Punkte.

Turnerisches Feuerwerk: Aber es geht noch schwieriger

Zwei Risiko-Teile habe er noch, die bisher nicht in der Kür eingebaut sind, verrät Henry Frischmuth. Erst einmal aber möchte der Stader Gymnasiast, der für den RV Fredenbeck startet, die Leichtigkeit bei seinen Übungsteilen erreichen, die er sich dafür vorstellt. Dann könnte er bei den Schwierigkeiten noch einmal was drauflegen - wenn es denn nötig wäre.

Henry Frischmuth hat die Junioren-Konkurrenz in Ermelo dominiert. Am nächsten Wochenende steht nun für ihn der Preis der Besten in Warendorf an.

Henry Frischmuth hat die Junioren-Konkurrenz in Ermelo dominiert. Am nächsten Wochenende steht nun für ihn der Preis der Besten in Warendorf an. Foto: Julia Schwartz

Vier- bis fünfmal in der Woche trainiert Henry Frischmuth in seinem Heimatort Fredenbeck dafür. Was er in dem Programm zur Musik verkörpert, beginnt mit einem traurigen Clown und endet mit einem turnerischen Feuerwerk auf dem Pferderücken.

Wettkampfpause will Kathrin Meyer für sich nutzen

Damit ist der Nachwuchs-Voltigierer nicht allein im erfolgsverwöhnten Verein von der Geest. Kathrin Meyer, 2021 Weltmeisterin mit der Fredenbecker Mannschaft im ungarischen Budapest, geht als frisch gekürte Weltcup-Siegerin in die neue Saison.

Auch sie zeigte in Ermelo Höchstschwierigkeiten und wurde mit dem Sieg belohnt. Brücke, Bogengang, Bodensprung - diese Kombination ist das neue Highlight ihrer Kür. Aber auch das Technikprogramm ist neu.

Als erste Voltigiererin drei Weltcup-Final-Siege in Folge

Während es für Henry Frischmuth in einer Woche zum Preis der Besten nach Warendorf geht, hat Kathrin Meyer eine kleine Wettkampfpause. „Ich habe das eigentlich ganz gerne“, sagt sie, „da kann ich noch etwas an den Programmen feilen.“

Sonst sei das manchmal schon eher Alibitraining gewesen, in den kurzen Pausen, bevor der nächste Wettkampf anstand. Sechsmal die Woche trainiert die 24-Jährige, die in Basel den dritten Titel bei einem Weltcup-Finale in Folge gewann: Damit hat sie sich in die ewige Bestenliste eingetragen. So eine Serie gelang vor ihr keiner Voltigiererin.

Die Weltreiterspiele 2026 sind das mittelfristige Ziel

Kathrin Meyers Kür ist futuristisch, das Technikprogramm klassisch edel in Schwarz mit Glitzersteinen und Konzertflair. Alles läuft auf ein paar herausragende Termine und Ziele zu. In diesem Jahr sind dies das CHIO Aachen Ende Juni und die Europameisterschaften Ende Juli, Anfang August in Stadl Paura in Österreich.

Die Trainingsprogramme sind aber noch auf einen anderen Höhepunkt ausgelegt: die Weltmeisterschaft bei den Weltreiterspielen 2026 in Aachen. „Man schaut immer schon, dass man die Schwierigkeiten jetzt in den Übungen mit einbaut“, sagt die erfahrene Longenführerin und Trainerin Gesa Bührig aus Fredenbeck. Sie hat sich zu dieser Saison zum ersten Mal auf die Einzelvoltigierer konzentriert.

Mirja Krohne ist diese Saison nicht mehr dabei

Nach der märchenhaften Weltmeisterschaft der Fredenbecker in Budapest 2021 kam es zu einem Umbruch im Team. Fredenbeck startete mit seiner U18-Mannschaft erneut international durch: Weltmeister Juniorteam 2023, Europameister Juniorteam 2024 und Nationenpreissieger.

Kathrin Meyer ist seit dem Umbruch als aktive Einzelvoltigiererin für Fredenbeck am Start. Als erwachsene Trainer blieben Gesa Bührig, Malte Möller und Mila Koböck dem Verein treu.

Weltmeisterin Mirja Krohne, die auch noch als Einzelvoltigiererin erfolgreich auf dem Pferderücken in Junioren-Prüfungen war, hat jetzt mit 16 Jahren ihre Voltigier-Karriere in Fredenbeck beendet.

Für Henry Frischmuth geht es zusammen mit Gesa Bührig am 16. Mai nach Warendorf. Ziel ist es, sich die Fahrkarte für die U18-Weltmeisterschaft zu sichern. Auch diese Weltmeisterschaften finden in Stadl Paura, zeitgleich zu den Erwachsenen, statt.

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