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Schulausschuss

TDas lässt sich Buxtehude seine Ganztagsschulen kosten

Grundschüler sind mit Bastelarbeiten beschäftigt (Symbolfoto).

Grundschüler sind mit Bastelarbeiten beschäftigt (Symbolfoto). Foto: picture alliance / dpa

Das Geld von Bund und Land reicht nicht, um das Niveau zu halten: Trotz angespannter Haushaltslage macht Buxtehude aber keine Abstriche an der Ganztagsbetreuung an Grundschulen.

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Von Thomas Sulzyc
Donnerstag, 05.12.2024, 08:00 Uhr

Buxtehude. Er gilt als eines der größten Vorhaben, vor denen die Städte und Gemeinden in Niedersachsen als Schulträger stehen: der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

Von August 2026 an haben in Deutschland alle Kinder der ersten Klassen einen Rechtsanspruch auf täglich acht Stunden Unterricht und Betreuung in der Schule. In den jeweils folgenden Jahren bis 2029 wird der Rechtsanspruch auf die Zweit-, Dritt- und Viertklässler ausgedehnt.

Pionier bei der Ganztagsbetreuung

In Buxtehude gehört die Ganztagsbetreuung an den Grundschulen schon lange zum Alltag. 2011 startete das Angebot bereits an zwei Schulen. Die übrigen Grundschulen folgten ein Jahr später. Heute nehmen nach Angaben der Stadtverwaltung bereits 1000 von 1500 Kindern an dem Modell der offenen Ganztagsschule teil.

Bund und Land fördern zwar die Umsetzung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung mit Geld. Aber die Zuschüsse seien bei Weitem nicht ausreichend, um die hohe Qualität der Ganztagsbetreuung in Buxtehude aufrecht erhalten zu können, sagte die für Schulen zuständige Fachgruppenleiterin Claudia Blaß am Dienstagabend im Schulausschuss.

Allein aus Landesmitteln: Das würde passieren

Stellvertretend für alle Grundschulleiter warb Ulrike Janssen, Leiterin der Grundschule Altkloster, deshalb in den Haushaltsberatungen dafür, dass Buxtehude freiwillig aus eigenen Mitteln das bisherige Niveau der Ganztagsbetreuung sichert. Ausschließlich aus Landesmitteln finanziert, würden einige externe Bildungsangebote bei Musik, Theater oder Sport entfallen, sagte sie. Bei weniger Personal würden betreute Kindergruppen größer werden.

Bei Eltern und Lehrern stieß die Schulausschusssitzung auf großes Interesse. Alle 40 Besucherplätze waren belegt. Mehr Menschen wollten teilnehmen, durften den Sitzungssaal im Stadthaus aber nicht betreten. Auflagen des Brandschutzes stünden dem entgegen.

Schnell wurde deutlich: Trotz angespannter Haushaltslage denkt die Politik in Buxtehude nicht daran, an der Ganztagsbetreuung zu sparen und Abstriche in Kauf zu nehmen. Einstimmig empfahl der Schulausschuss die im Haushaltsplanentwurf vorgesehenen Budgets, die eine Ganztagsbetreuung an Grundschulen auf dem bisherigen Niveau vorsehen.

Nach Angaben der Verwaltung entspricht das Buxtehuder Modell dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen und darf deshalb weitergeführt werden.

Ganztag: Schulpflicht bis 15.30 Uhr

Das Ganztagsangebot an den Grundschulen in Buxtehude ist freiwillig und kostenfrei. Das Mittagessen müssen die Eltern bezahlen. Für Kinder, die angemeldet sind, besteht Schulpflicht bis 15.30 Uhr.

Das Ganztagsangebot an den Grundschulen in Buxtehude im Jahr 2023 kostete nach Angaben der Verwaltung fast 2,5 Millionen Euro. Davon waren 1,9 Millionen Euro Personalkosten. Vor einem Jahr besuchten nur 900 Kinder die Ganztagsschule - in diesem Jahr sind es bereits 1000.

Bund, Land und Kommunen teilen die Kosten untereinander auf. Das Land übernimmt die Kosten für die zusätzlichen Lehrkräfte. Zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung erwartet die Hansestadt Buxtehude einen einmaligen Zuschuss von 1,56 Millionen Euro für Investitionen in Neubau, Umbau und Erweiterung. Laut Verwaltung beabsichtige das Land, ab 2030 jährlich 12 Millionen Euro aus Bundesmitteln für Betriebskosten an die Kommunen weiterzureichen.

Was das für Buxtehude bedeutet, sagte Fachgruppenleiterin Claudia Blaß: „Unsere großen Grundschulen erhalten so ein Ganztagsbudget zwischen 40.000 und 50.000 Euro im Jahr.“

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