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Bauarbeiten

TDauerregen: Nässe bremst Bauprojekte in Nordkehdingen aus

Baustopp in Krummendeich: Wo bis März der Wohnmobilstellplatz stehen sollte, ist eine Schlammwüste.

Baustopp in Krummendeich: Wo bis März der Wohnmobilstellplatz stehen sollte, ist eine Schlammwüste. Foto: Susanne Helfferich

Wochenlanger Regen hat die Bauarbeiten am Wohnmobilstellplatz in Krummendeich gestoppt. Das kommt die Gemeinde teuer zu stehen. Auch andere Projekte verzögern sich.

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Von Susanne Helfferich
Sonntag, 04.02.2024, 09:50 Uhr

Freiburg, Krummendeich. Wie Bauamtsleiter Ernst Hülsen berichtet, steht die Umgestaltung des Wohnmobilplatzes seit November still. Die Fläche beim Naturfreibad, auf der 16 Stellplätze und sechs Plätze für Tiny Houses geplant sind, ist eine einzige Schlammlandschaft. „Tiefbauarbeiten für Wegebau, Sanitärcontainer und Stellplätze sind dort wegen des nach wie vor hohen Wasserstandes nicht möglich“, so Hülsen. Eigentlich sollten diese bereits im November abgeschlossen sein.

Strafzinsen für nicht verbrauchtes Fördergeld

Das Bittere: Das Fördergeld in Höhe von 489.000 Euro aus der Dorferneuerung wurde schon Anfang 2023 ausgezahlt, weil es andernfalls verfallen wäre. „Wir mussten uns entscheiden, eine Förderung von 90 Prozent anzunehmen oder auf das Geld zu verzichten, mit dem Risiko, dass ein neuer Antrag nicht gewährt wird“, erklärt Hülsen. Ohne diese Förderung hätte sich die ziemlich klamme Gemeinde Krummendeich die Umgestaltung des Wohnmobilstellplatzes nicht leisten können.

Zwei Monate Zeit blieben nach Auszahlung, um das Geld auszugeben. Dass das nicht komplett gelingen wird, war schon damals klar. Dass es aber so dicke kommt, damit hatten weder Politik noch Verwaltung gerechnet. „Seit Februar 2023 zahlt die Gemeinde Strafzinsen von derzeit fünf Prozent, so der Bauamtsleiter.

Ausgegeben sind bisher 261.000 Euro. So wurden bereits die Leerrohre für Leitungen gelegt. Auch die Sanitärcontainer stehen bereit. Jetzt muss der Untergrund trocknen, um mit dem Bodenaufbau beginnen zu können. „Wir hoffen, in 14 Tagen loslegen zu können. Dann könnten wir, wenn alles gut läuft, bis Ostern fertig sein“, schätzt Hülsen.

Die Sanierung der Laufbahn in Freiburg verzögert sich. Hier bereiten die Temperaturen Probleme.

Die Sanierung der Laufbahn in Freiburg verzögert sich. Hier bereiten die Temperaturen Probleme. Foto: Susanne Helfferich

Mit einer ähnlichen Situation ist das Bauamt in Wischhafen konfrontiert. Für die 700.000 Euro teure Erneuerung der Straßenbeleuchtung im Hauptort wurde zum 31. Dezember 2023 eine Fördersumme von 500.000 Euro ausgezahlt. Da auch hier wegen der Nässe vorerst nicht weitergearbeitet werden kann, sind ab 1. März auch hier Strafzinsen fällig. Immerhin 300.000 Euro werden bis dahin ausgegeben sein, da Lampen und Masten bereits bestellt sind und auch schon Ingenieurleistungen abgerechnet werden konnten.

Für Bauarbeiten an der Laufbahn nicht warm genug

Nicht die Nässe, sondern die Temperaturen machten dem Bauamt bei der Sanierung der 400-Meter-Laufbahn in Freiburg einen Strich durch die Rechnung. Das Millionen-Projekt wird mit 900.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Lebendige Zeiten“ bezuschusst.

Seit dem Kälteeinbruch Ende November kommt auch diese Baustelle nicht weiter. Zwar ist die Entwässerung fertig und auch Schotter liegt auf der Bahn, aber solange die Temperaturen nicht stabil zwischen 5 und 10 Grad liegen, könne der Asphalt nicht eingearbeitet werden, erklärt der Bauamtsleiter. Und auch für die oberste Kunststoffschicht müsse es deutlich wärmer sein. Ernst Hülsen rechnet mit einer Fertigstellung im April oder Mai. Hier hat die Gemeinde wenigstens nicht mit Strafzinsen zu kämpfen. „Die Summen, die wir bis Ende 2023 abrufen mussten, sind längst verbraucht.“

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