TDerby am 1. Spieltag: Das erwartet Fredenbeck und Beckdorf in neuer Regionalliga

Das letzte Derby vor fast 1000 Zuschauern in der Geestlandhalle gewann der VfL Fredenbeck mit 42:26. Foto: Jörg Struwe (Archiv)
Der VfL Fredenbeck und SV Beckdorf gehen in dieser Saison in der neuen Handball-Regionalliga an den Start. Was erwartet sie dort? Wie haben sie sich aufgestellt? Und warum findet das Derby schon am ersten Spieltag statt?
Regionalliga als Sprungbrett
Die Regionalliga löst die bisherigen Oberligen Nordsee und Niedersachsen ab, um das Leistungsgefälle zwischen dritter und vierter Liga zu verringern und es künftigen Aufsteigern aus der Regionalliga eher zu ermöglichen, sich in der 3. Liga zu etablieren.
Die Regionalliga startet mit 14 Vereinen, den fünf beziehungsweise sechs bestplatzierten Vereinen aus den ehemaligen Oberligen Nordsee und Niedersachsen und den drei Drittliga-Absteigern. Künftig steigen die beiden Tabellenersten auf. Abhängig von der Zahl der Absteiger aus der dritten Liga, steigen zwei bis vier Mannschaften in die nun fünftklassige Oberliga ab.
Kein Durchmarsch
Vereinsboss Lars Müller und Trainer Jörg Rademacher vom VfL Fredenbeck zeigen Respekt vor der Leistungsstärke der neuen Liga. Alle Mannschaften rüsteten auf, so Rademacher. „Es gibt eine große Ausgeglichenheit.“ Rademacher glaubt nicht an den Durchmarsch eines Teams. „Keine Mannschaft wird mit zwei oder vier Minuspunkten durchmarschieren.“
Aufsteigen wolle der VfL auch, mindestens die Top 4 seien das Ziel, so Müller. Aber der Umbruch beim VfL Fredenbeck sei zu groß und die neue Liga zu stark, um „mal eben“ den direkten Wiederaufstieg als Ziel auszugeben.
Jugend und Erfahrung
Vereinsboss und Trainer sind zufrieden mit dem neu zusammengestellten Kader. Es gebe eine gute Mischung zwischen jungen Spielern mit Perspektive und erfahrenen Spielern mit zum Teil jahrelanger Erfahrung in höheren Spielklassen. Diese Mischung sei für ihn als Trainer sehr reizvoll und interessant, sagt Rademacher.

VfL-Trainer Jörg Rademacher glaubt nicht, dass eine Mannschaft in der Regionalliga durchmarschieren wird. Foto: Struwe (Archiv)
Es sei eine große Herausforderung für das Trainerteam, zehn neue Spieler auf einen Schlag zu integrieren. Darum sei es bei der Zusammenstellung des Kaders auch darauf angekommen, die richtigen Charaktere zusammenzubringen. „Die haben alle Bock auf den VfL Fredenbeck und wollen hier mithelfen, etwas Neues aufbauen.“ Alle Positionen im 18-köpfigen Kader sind zumindest doppelt, oft dreifach besetzt.
Entscheidend für das Abschneiden in der neuen Saison wird sein, da sind sich Vereinsboss und Trainer einig, wie schnell und gut es gelingt, die Spieler zu einem Team zu formen. Mit der Vorbereitung als Mannschaft starten die Fredenbecker am 22. Juli. Zuvor werden im Athletik- und individuellem Wurftraining schon seit Mitte Juni die Grundlagen gelegt.
Kernteam bleibt zusammen
Der SV Beckdorf ist Ende Juni in der Saisonvorbereitung gestartet. Trainer Robert Frahm und sein Assistent Philipp Warnholtz können auf den gleichen Mannschaftskern wie in der vergangenen Saison zurückgreifen. Aus beruflichen Gründen haben Torwart Lennart Gobrecht, Claas Matzen und Morten Prigge den Verein verlassen. Jannes Haberecht kehrt zum Fischbeker TV zurück.
Wie bei den Fredenbeckern ist auch beim SV Beckdorf der Respekt vor der kommenden Aufgabe groß. Co-Trainer Warnholtz: „Da wird es richtig krachen und ein großes Gehaue geben.“ Vor allem der Körpereinsatz sei in der ehemaligen Oberliga Niedersachsen deutlich ausgeprägter gewesen.
Verstärkungen in Rückraum und Tor
Verstärkung gibt es beim SV Beckdorf vor allem im Rückraum und im Tor. Mit dem 22-jährigen Leon Petersen von der HSG Seevetal/Ashausen wechselt ein Linkshänder und der letztjährige Torschützenkönig der Verbandsliga zu den Beckdorfern.
Weiterhin wird Enno Beyer (23) für Beckdorf auflaufen. Der gebürtige Leipziger spielte in der Jugend für den DHfK Leipzig, ThSV Eisenach und TV Großwallstadt. „Ein Glücksgriff“, so Trainer Frahm. „Enno kann im Rückraum auf jeder Position spielen und verstärkt unseren Innenblock.“
Mit Tim Fock kehrt ein Beckdorfer zu seinen Stammverein nach fünfjähriger Abwesenheit beim VfL Fredenbeck zurück und verstärkt die Abwehr, aber auch den Rückraum. Im Tor bildet Dennis Klingebiel, zuletzt beim TSV Bremervörde, gemeinsam mit Markus Clever das Torwartduo. „Er war unser Wunschkandidat“, so Frahm.
Mut und Zuversicht in Beckdorf
„Wir sind guter Dinge, dass die Neuzugänge uns verstärken werden,“ sagt Frahm. „Wir haben jetzt die Spieler, die wir wollten.“ In der Liga wolle man sich nicht verstecken. „Wir gehen da mutig ran. Die Jungs haben kapiert, dass wir von Beginn an hart arbeiten müssen. Die Bereitschaft das zu tun, legen sie an den Tag. Wir haben eine junge, gierige Truppe.“

Beckdorfs Trainer Robert Frahm: „Die Jungs haben kapiert, dass wir von Beginn an hart arbeiten müssen.“ Foto: Verein (nomo)
Derby zum Auftakt
Am 31. August beginnt die Saison für beide Vereine mit einem Knaller. Das 25. Derby zwischen beiden Vereinen steht auf dem Spielplan, den Staffelleiter Jens Schoof vom Handballverband Niedersachsen-Bremen aufgestellt hat.
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Zuvor waren die Ansetzungswünsche der Vereine abgefragt worden, denen der Verband, „so gut es geht“ (Schoof), nachgekommen sei. Die meisten Vereine, so der Staffelleiter, äußerten keine speziellen Wünsche, allenfalls ein Heimspiel am letzten Spieltag.
Die Verantwortlichen des VfL Fredenbeck und des SV Beckdorf haben sich ein so frühes Derby nicht gewünscht, das aber auch nicht geäußert. „Wir nehmen es, wie es ist“, so die Reaktion der Verantwortlichen beider Vereine.