T„Dick wie ein Arm“: Warum es Mensings XXL-Currywurst bald nicht mehr gibt
Keine optische Täuschung: Die XXL-Currywüste bei Wolfgang Mensing wiegen 600 Gramm. Foto: Jan Iven
Die wahrscheinlich längste XXL-Currywurst im Kreis Cuxhaven gibt es im Gasthof Mensing – aber nicht mehr lange. Ein Besuch in Rechenfleth.
Rechtenfleth. Die Kellnerin fragt sicherheitshalber noch einmal nach: „Zwei XXL-Currywurst?“ Wobei die Betonung auf dem Wort zwei liegt. Na sicher, wir sind doch auch zwei Gäste. Erste Zweifel kommen auf. Sollte man sich die Riesenwurst lieber teilen? Wohl kaum. Ein erwachsener Mann wird doch wohl noch mit einer Currywurst fertig. Denkste.
Die XXL-Currywurst aus Rechtenfleth sollte eigentlich nur ein Witz sein
Eine Weile später bringt Gastwirt Wolfgang Mensing in seinem Gasthof in Rechtenfleth zwei wirklich sagenhaft riesige XXL-Currywurst an den Tisch. So lang und fast schon so dick wie ein Unterarm. Die eigentlich ordentliche Portion Pommes macht sich daneben fast schon winzig aus.
Na dann, Prost, Mahlzeit! Wenn das kein Kanzlerschnitzel ist! Der erste Bissen wird abgeschnitten, und die Wurst ist so dick, dass sie kaum in den Mund passt. Der Test-Esser ist geneigt, die Wurst erst einmal quer durchzuschneiden. Doch das gehört sich sicher nicht. Also müssen die Stücke relativ kurz geschnitten werden.

Was für ein Kanzlerschnitzel: Die XXL-Currywurst im Gasthof Mensing in Rechtenfleth. Foto: Jan Iven
Die XXL-Currywurst schmeckt gut, wie eine Currywurst schmecken soll, mit einer recht dicken Haut. Doch die Größe ist immer noch beeindruckend.
„Ich habe die XXL-Wurst eigentlich nur als Witz auf die Karte genommen“, sagt Mensing. Doch die Wurst kam gut bei den Gästen an und blieb daher auf der Karte. Und das, obwohl sie mit knapp 14 Euro fast doppelt so viel kostet wie die normale Riesen-Currywurst.
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„Roh wiegt sie 600 Gramm“, sagt Mensing. Nun kommen doch ernsthafte Zweifel. 600 Gramm hört sich nach viel Fleisch an. Und spätestens nach der halben Wurst setzt ein ziemliches Sättigungsgefühl ein. Die Panik, nicht aufessen zu können, steigt.
Wo kommt die XXL-Currywurst eigentlich her?
Mensing selbst hat die ganze XXL-Wurst noch nicht geschafft. Wenn, dann teilt er sie mit seinem Sohn. Die Curry-Soße schmeckt auf jeden Fall auch gut. Ist die selbst gemacht? „Nee, die Wurst mach‘ ich ja auch nicht selbst“, sagt Mensing trocken. Die Wurst soll von einem Fleischer aus der Region stammen. Woher genau ist ein Betriebsgeheimnis.
Am Ende müssen die Test-Esser kapitulieren. Nach einer halben XXL-Currywurst ist Schluss. Dann geht nichts mehr. Die Kellnerin fragt dankenswerterweise, ob sie die Reste einpacken kann. Gern.
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Man möchte sich fast schon entschuldigen, nicht aufgegessen zu haben. „Kein Problem. Sie können sich gern zum Fensterputzen anmelden“, sagt die Kellnerin keck. Die Sprüche hat sie offenbar beim Chef gelernt.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so satt war. Eigentlich müsste man dafür ein neues Wort erfinden: wurstsatt. „Ihr habt einen Fehler gemacht und erst die Pommes gegessen“, sagt Mensing. Profis essen die zum Schluss. Aber Pommes gehören irgendwie zur Currywurst dazu.
Lohnt sich die riesige XXL-Currywurst von Mensing?
Fazit: Eine leckere Currywurst, die man sich aber locker zu zweit, zu dritt oder vielleicht sogar zu viert teilen kann. Und vielleicht reicht beim nächsten Mal die normale Riesen-Currywurst aus. XXL muss nicht sein.
Eigentlich ist es erstaunlich, dass bisher noch keine Currywurst-Wettesser zu Mensing pilgern.
Offenbar ist die XXL-Wurst nicht sonderlich bekannt. Lange wird es sie aber nicht mehr geben. Denn Wolfgang Mensing macht Ende des Jahres endgültig zu und geht mit 67 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Ein Nachfolger wird gesucht, wurde aber noch nicht gefunden. Gut möglich also, dass die größte Currywurst im Stader Nachbarkreis bald nicht mehr aus Rechtenfleth kommt.