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TDie Idee ist gut, aber jetzt muss auch Geld nach Balje fließen

Die Idee ist gut, aber jetzt muss auch Geld nach Balje fließen

Die Initiative der Dorfmoderatoren ist gut und zeitgemäß. Die Jungen müssen nicht mehr für den Job das Dorf verlassen. Sie können bleiben. Sie wollen sogar bleiben.

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Von Susanne Helfferich
Sonntag, 19.10.2025, 15:50 Uhr

Balje. Wer Balje nicht kennt, könnte meinen, dort liege der Hund begraben und es sei kein Ort, in dem junge Menschen leben wollen. Tatsächlich ist es so, dass die Einwohnerzahl in den vergangenen 20 Jahren von rund 1230 auf 870 gesunken ist.

Doch die Menschen, die bleiben, leben gerne in Balje. Denn es gibt einen großen Zusammenhalt. So zählt die sehr aktive Dorfjugend 250 Mitglieder; natürlich sind nicht alle jugendlich. Der größte Teil, der dem Verein entwachsen ist, bleibt ihm bis ins hohe Alter treu.

Wie die Politik versucht, junge Menschen in Balje zu halten

Dank Digitalisierung und Homeoffice können die Jungen bleiben. Um sie im Ort zu halten, hatte die Politik bereits 2015 entschieden, im Baugebiet Faulenhofe Bauplätze für 10 Euro pro Quadratmeter anzubieten.

Der Anstoß kam vom damaligen Bürgermeister Hermann Bösch, der sich auch Sorge um die örtliche Grundschule machte, wenn die Einwohnerzahl weiter schrumpft. Er hatte damit Erfolg.

Fördertöpfe müssen angezapft werden

Die niedrigen Grundstückspreise halfen denjenigen, die sich in der Familienplanung befanden. Doch wer gerade die Schule beendet und mit der Ausbildung begonnen hat oder sich ein Einfamilienhaus nicht leisten kann, der findet in Balje keinen Wohnraum. Ältere möchten sich im Ort verkleinern und könnten dadurch Platz für andere schaffen.

Die Initiative der Dorfmoderatoren, den tatsächlichen Wohnbedarf - für Jung und Alt - zu ermitteln, kommt da gerade recht. Es bleibt zu hoffen, dass sich für die Umsetzung auch Fördertöpfe öffnen werden.

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