TDie Idee ist vom Tisch: Bargstedts Ortsmitte bekommt keinen Supermarkt
Bargstedts Bürgermeister Ulrich Rathjens auf der Fläche vor dem Heimathaus: Hier soll die neue Ortsmitte unter anderem entstehen. Foto: P. Meyer
Was passiert mit der großen Fläche mitten in Bargstedt? Diese Frage ist noch offen. Geklärt ist, dass dort kein Supermarkt hinkommt. Warum nicht?
Bargstedt. Vor rund zwei Jahren rollten hier die Abrissbagger: Wo einst die Silotürme und Gebäude des HANSA-Landhandels emporragten, zeigt sich heute eine große ebene Fläche mitten in Bargstedt. Hier soll die neue Ortsmitte entstehen. Zwischen Kirche und Heimathaus gibt es viel Platz, um etwas für die Dorfgemeinschaft zu errichten.
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Die Bauarbeiten, die derzeit hinter dem Brothöker stattfinden, haben allerdings nichts mit der Entwicklung der öffentlichen Fläche zu tun. „Es handelt sich hierbei um eine rein private Baumaßnahme“, erklärt Bargstedts Bürgermeister Ulrich Rathjens gegenüber dem TAGEBLATT.

Diese Visualisierung der Firma Sebastian Müller Garten- und Landschaftsbau zeigt eine mögliche Variante für die Gestaltung des Außengeländes des Heimathauses Bargstedt. Foto: Rebekka Albrecht-Oest, Sebastian Müller Garten- und Landschaftsbau
Das durch den Abriss der Silotürme entstandene Gelände gliedert sich in drei Abschnitte. Neben der privaten Fläche gibt es noch ein angrenzendes rund 4000 Quadratmeter großes Grundstück und die danebenliegende Fläche rund um das Heimathaus. Letztere hat die Gemeinde in diesem Sommer erworben.
„Uns fehlt so ein richtiger Dorfplatz“, sagt Ulrich Rathjens. Geplant ist, die Außenfläche des Heimathauses neu zu gestalten. Die besteht derzeit nur aus schlichter Pflasterung.
Bargstedts zukünftige Ortsmitte: Zwischen Heimathaus und Kirche
Das neue Außengelände soll dann ein Ort zum Aufhalten werden - mit viel Grün, Wasserspielen, Sitzgelegenheiten und E-Bike-Ladesäulen. So zumindest die ersten Ideen. Die sollen unter anderem gemeinsam mit der Arbeitsgruppe ADEA - Arbeitskreis Dorfentwicklung für alle - in einem Treffen im Januar konkretisiert werden. Erst dann kann in die Detailplanung gegangen werden.

Neben De Brothöker wird gebaut. Bei den Maßnahmen handelt es sich um private Projekte. Foto: P. Meyer
Die zukünftige Zufahrt zum Heimathaus soll von der Poststraße an die Landstraße verlegt werden. Ein Fuß- und Radweg am Heimathaus vorbei Richtung Kirche soll zudem örtliche Verbindungen schaffen.

Angrenzend zu der Fläche, die die Gemeinde neben dem Heimathaus erworben hat, gibt es noch eine weitere, etwa 4000 Quadratmeter große Fläche (hier links im Bild). Foto: P. Meyer
Bis zum 30. September plant die Gemeinde einen Förderantrag beim Amt für Regionale Landesentwicklung zu stellen. Über den könnten bis zu 55 Prozent der Maßnahme finanziert werden. Das wird allerdings seine Zeit in Anspruch nehmen, erklärt Rathjens. Vor Sommer 2027 könne man also nicht mit dem Beginn der Bauarbeiten rechnen.
Kein Nahversorger in der Ortsmitte
Bereits Anfang 2024 hatte es in Bargstedt eine Veranstaltung gegeben, in der Ideen für die Gestaltung der Ortsmitte gesammelt wurden. Zu der zählt auch das noch unverplante, 4000 Quadratmeter große Grundstück direkt neben der Fläche, die für das Außengelände des Heimathauses vorgesehen ist. Hierfür war lange ein Nahversorger im Gespräch. Doch die Idee ist vom Tisch. Das Grundstück des HANSA-Landhandels sei - mit den benötigten Park- und Lieferplätzen - schlichtweg nicht groß genug dafür, so Ulrich Rathjens.
„Es ist noch unklar, was mit der Fläche passiert. Fest steht aber, dass dort nichts ohne das Einverständnis der Gemeinde realisiert wird“, betont er. Das sei im Mai 2024 auch so im Bebauungsplan festgehalten worden. Vorstellbar wäre seitens der Gemeinde etwa die Kombination aus Wohnen und Gewerbe. Für Ideen sei man hier offen.
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