TDie Zahlen steigen: Damit lockt Stade Touristen in die Stadt

Ein modernes Angebot: Paddeln auf der Schwinge - hier an der Stader Insel. Die Route ist Fitnessparcours und History-Trail in einem. Foto: Stade Marketing
Der Tourismus steckt mitten im Strukturwandel. Stade spürt das. Die früher beliebten Gruppenfahrten mit dem Bus finden seltener statt. Reisen wird individueller. Stade Marketing hat sich auf diesen Trend eingestellt.
Stade. „Stade darf auf ein erfolgreiches Tourismusjahr 2023 zurückblicken“, jubelt die stadteigene Stader Marketing und Tourismus GmbH. Die vom statistischen Landesamt veröffentlichten Übernachtungszahlen bis September vergangenen Jahres versprächen eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Auch in den anderen touristischen Bereichen zeigten die Jahresstatistiken erfreuliche Werte.
Die Zahlen bestätigten damit den positiven Eindruck des Tourismusjahres 2023, so Stade Marketing in einer Presse-Info. Gezählt werden ausschließlich die Übernachtungen in Häusern ab zehn Betten.
Deutlich mehr Besucher als im Vorjahr
Noch seien die amtlichen Zahlen des Landesamtes für Statistik nicht für das gesamte Jahr veröffentlicht worden, aber die Zahl von knapp 206.000 Übernachtungen bis Ende September lägen deutlich über dem Vorjahresniveau mit 192.600. Die Touristiker ziehen gerne den Vergleich zu den Zeiten vor Corona, weil während der Pandemie ein starker Einbruch zu verzeichnen war.
Das sehr erfolgreiche Tourismusjahr 2019 mit einem Allzeithoch von 222.500 Übernachtungen wird damit voraussichtlich nach 2022 mit 244.600 Übernachtungen noch einmal übertroffen, sagt Dr. Andreas Schäfer, Geschäftsführer von Stade Marketing.
Wohnmobilstellplätze überaus beliebt
Ein Erfolgsfaktor: Auf Stades Wohnmobilstellplätzen wurde das ohnehin schon hohe Niveau erneut gesteigert. Die drei Stellplätze am Schiffertor nahe des Stadeums, in der Festung Grauerort und am Solemio in Campe verzeichneten 2023 zusammen 19.515 Fahrzeugübernachtungen im Gegensatz zu 17.196 im Jahr 2019. Da die Anreise in den meisten Reisemobilen zu zweit erfolgt, kann Stade in diesem Segment 39.030 Gäste-Übernachtungen verbuchen. Das seien so viele wie nie zuvor.
Stade Marketing hat sich zudem bei seinen Angeboten weiterentwickelt. Mit über 20 verschiedenen Themen- und Erlebnisführungen bietet sie nach eigenen Angaben „ein breit gefächertes Gästeführungsangebot in unterschiedlichen Sprachen“. Mehr als 1.100 Führungen durch die Stadt oder durch die Region kamen 2023 zusammen. Auch in diesem Bereich konnte an das Niveau vor Corona anknüpft werden.

Ein klassisches Angebot: Führung durch die Stadt - hier mit der Frau des Apothekers am Hansehafen. Foto: Stade Marketing
Zentrale Anlaufstelle für Stade-Besucher ist die Tourist-Information. Sie verzeichnete mit gut 28.000 Besuchern ein deutliches Plus gegenüber knapp 27.000 im Jahr 2022. Auch die Prospektanfragen sind im Vergleichszeitraum von 1.400 auf 1.566 angestiegen - und sind somit auch zurück auf dem Niveau vor der Pandemie. Dabei informieren sich immer mehr Menschen online über ihren Trip in die kleine Hansestadt und buchen auch per Internet.
Stade setzt auf Wassertourismus
Frequenzbringer sind nach wie vor die maritimen Angebote. Nicht umsonst setzt Stade seit Jahren verstärkt auf den Wassertourismus. Bedauerlich, dass die Elblinien ihr Pendelangebot auf der Elbe mit der Liinsand zwischen Stade und Hamburg im vergangenen Jahr eingestellt haben. Aber die positiven Erfahrungen überwiegen.
Die Fleetkähne auf dem Burggraben - eher was für die ältere Generation - legten in der vergangenen Saison 355 mal ab. An der Schwinge wurden 2023 zudem die Stader Paddeltrails eingerichtet, was sich mehr an jüngere und junggebliebene Gäste mit sportlichen Ambitionen richtet. Sie zogen großes Medien- und Gästeinteresse nach sich, so Stade Marketing.
Bei den Paddeltrails handelt es sich einerseits um einen Fitnessparcours auf dem Wasser, zum anderen um eine Beschilderung von besonders interessanten Orten, die vom Wasser aus eigenständig erfahrbar sind. In den nächsten Jahren soll die Paddelinfrastruktur weiter ausgebaut werden. Außerdem wird auf das nachhaltige Thema Fahrradtourismus in diesem Jahr ein weiterer Fokus gelegt, so Frank Tinnemeyer als Leiter Tourismus und Unternehmenskommunikation von Stade Marketing.