TDiese „jungen Wilden“ verstärken den VfL Fredenbeck in der Regionalliga

Rückraumspieler Danny Müller, Torwart Niklas Itzen und Tarek Wafdi als Rechtsaußen (von links) verstärken den VfL Fredenbeck. Foto: Berlin
Es ist schwer, im leistungsorientierten Handball Talente auf die Stader Geest zu locken. Für den VfL Fredenbeck ist die Entwicklung eigener Talente überlebenswichtig. Darum investiert der Verein in die Nachwuchsarbeit. Mit Erfolg.
Fredenbeck. Jakob Ritscher, Laurenz Reiners und zuletzt Jesper Müller haben bereits den Sprung in die derzeitige Regionalligamannschaft geschafft und sind Leistungsträger geworden. Nun versuchen drei weitere Eigengewächse in der ersten Mannschaft Fuß zu fassen.
Torwart Niklas Itzen, Rückraumspieler Danny Müller und Tarek Wafdi als Rechtsaußen verstärken ab sofort den Kader des Handball-Regionalligisten VfL Fredenbeck. Sie rücken als Eigengewächse aus dem erfolgreichen Jahrgang 2005, die Mannschaft gewann die Meisterschaft in der Oberliga, in den Kader der Ersten auf.
Mitten in der Saisonvorbereitung treffen sie sich mit dem TAGEBLATT kurz vor dem Training zum Gespräch. Es sollte schnell gehen. Der Trainer, erzählen sie, erwartet sie pünktlich auf dem Spielfeld.
Junge Talente treten selbstbewusst auf
Itzen, Müller und Wafdi strahlen den puren Spaß am Handball aus. Sie treten selbstbewusst, aber auch geerdet auf. Die bisherige Vorbereitungszeit hat bei ihnen Eindruck hinterlassen. „Das Training ist jetzt auf einem höheren Niveau. Es ist professioneller“, sagt Niklas Itzen.
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Tarek Wafdi beeindrucken das Tempo und die Wurfgewalt. Alle drei wissen, dass sie in der Saison bei Spielanteilen hintenanstehen werden. „Ich erhoffe mir aber erste Einsatzminuten“, sagt Danny Müller. „Vielleicht in den letzten Minuten eines Spiels“, ergänzt Tarek Wafdi. Es sei schon immer ihr Traum gewesen, vor einer großen Zuschauerkulisse, wie bei Fredenbecks Heimspielen, spielen zu dürfen.
Niklas Itzen kämpft im Tor um Platz zwei
Niklas Itzen sieht sich als Torwart mit Arsenij Kotenko auf Augenhöhe. „Die Nummer Eins im Tor ist klar besetzt, wir kämpfen um Platz zwei.“
Zum Handball sind die drei Nachwuchsspieler auf unterschiedlichen Wegen gekommen. Für Danny Müller liegt das Handballspielen im Blut. Schon Großvater, Vater und jetzt der ältere Bruder sind im Handball erfolgreich gewesen. „Ich hatte mein erstes Training mit vier. Seitdem spiele ich Handball.“
Niklas Itzen wurde vom besten Freund mit dem Handballvirus infiziert und begann in der D-Jugend des TSV Bremervörde. Spätstarter ist Tarek Wafdi. Bei ihm war es die Handball spielende Freundin, die ihn als Anfänger in die B-Jugend des TV Fischbek lotste. Bis dahin hatte sich Tarek Wafdi über zwölf Jahre im Kampfsport Aikido bis zum schwarzen Gürtel gekämpft.
Talente schätzen Stärken und Schwächen ein
Beim Handball sind alle drei geblieben. Beim Handball lerne man Freunde, auch für außerhalb des Sports, kennen, habe Spaß mit der Mannschaft. Und man könne sich auspowern, wenn man mal Stress habe.
Itzen, Müller und Wafdi sind sich ihrer Stärken bewusst, wissen aber auch, wo sie noch zulegen müssen. Danny Müller sieht sich als Rückraum-Allrounder. „Ich kann auf jeder Position spielen, dazu auch im Mittelblock in der Abwehr.“ Seine Stärke im Angriff sei das Eins-gegen-Eins, meist gegen die Wurfhand. Zulegen müsse er vor allem hinsichtlich seiner Torgefährlichkeit aus dem Rückraum.
Rechtsaußen Tarek Wafdi „kann laufen bis zum Geht-nicht-mehr“. Er springe hoch und weit. Verbessern will er die Beweglichkeit seines Handgelenks. „Da kann ich mir viel von Jan Möller abgucken.“ Niklas Itzen hält seine Fähigkeit, das gegnerische Spiel „zu lesen“ und Würfe zu antizipieren, für eine seiner besonderen Stärken. Allerdings müsse er, so seine Einschätzung, seine Leistungen noch konstanter erbringen und sich an die Schnelligkeit des Spiels bei den Männern gewöhnen.
Die Perspektivspieler sind sich sicher, dass ihr Engagement im Leistungshandball sie auch außerhalb des Sports weiterbringt. „Man muss Druck aushalten“, sagt Danny Müller und Fehler oder Misserfolge schnell abhaken können und weitermachen. Der Sport erfordere viel Zeit. Das setze Durchhaltevermögen und Disziplin voraus. „Wir haben immer mehr gemacht und alles gegeben, haben es durchgezogen.“ Dies seien Eigenschaften, die einem im Leben weiterbringen, sagen die drei Handballer übereinstimmend.
Die Saison startet mit Knaller gegen SV Beckdorf
Sie haben ihre Rolle als Lehrlinge angenommen, wollen aber von Beginn an positiv auf das Mannschaftsklima einwirken. Itzen will „nicht so einen Stress machen“, wenn mal etwas verkehrt läuft. Müller will helfen „die Ruhe zu bewahren“ und Wafdi ergänzt: „Wir sind auf der Platte und auch auf der Bank immer positiv geblieben und haben versucht, unsere Spielkameraden zu unterstützen.“
Am 31. August beginnt die Saison für den VfL Fredenbeck mit einem Knaller. Das 25. Derby gegen den SV Beckdorf steht auf dem Spielplan.