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Handball

TDoppelbelastung: Buxtehuder Handball-Talente mit schweren Beinen

Lea Liebetrau spielte am Wochenende in der 1. und 3. Liga.

Lea Liebetrau spielte am Wochenende in der 1. und 3. Liga. Foto: Felix Schlikis/Lobeca.de

Das Juniorteam des Buxtehuder SV war am Wochenende zweimal gefordert. In der A-Jugend-Bundesliga gab es einen Sieg, in der Dritten Liga der Frauen eine Niederlage. Zwei BSV-Talente debütierten sogar in der Frauen-Bundesliga.

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Von Tim Scholz
Montag, 20.11.2023, 15:25 Uhr

Buxtehude. Am Sonntag verlor der BSV in der Dritten Liga zu Hause gegen den SC Markranstädt mit 25:27. „Markranstädt ist eine gestandene Frauen-Mannschaft“, sagt Trainer Adrian Fuladdjusch, also eine große Herausforderung für seine Talente. Früh lag der BSV mit 6:15 zurück.

Das lag aber nicht nur an der Klasse und Erfahrung des Gegners. Der Großteil der BSV-Mannschaft war bereits am Vortag in der A-Jugend-Bundesliga im Einsatz. Fuladdjusch: „Meine Spielerinnen hatten schwere Beine.“

In der Vergangenheit pausierte die Dritte Liga an Spieltagen der Jugend-Bundesliga. Doch das sei jetzt nicht mehr so, sagt Fuladdjusch. Daher hatte sich der BSV zuletzt mit seinen Gegnern auf einen neuen Termin geeinigt, zum Beispiel auf einen Feiertag. Doch dieses Mal habe sich keine Alternative gefunden.

Erst Bundesliga, tags drauf Dritte Liga

So empfing das Juniorteam des BSV im letzten Vorrundenspiel den BSV Sachsen Zwickau und setzte sich 37:29 durch. „Wir konnten in der Tabelle nichts mehr bewegen, hatten aber den Anspruch zu gewinnen“, sagt Fuladdjusch. Der BSV hatte sich vor dem Spiel bereits für die nächste Runde qualifiziert, dagegen hatte Zwickau keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

Wegen der Doppelbelastung hatte der BSV die Zahl der Einheiten in der Woche von vier auf drei reduziert und die Einsatzzeiten am Samstag gleichmäßig verteilt. Gegen Zwickau kamen alle Spielerinnen pro Halbzeit jeweils eine Viertelstunde zum Einsatz, was kein Problem darstellte. Der BSV dominierte den Gegner. Beste Werferin war Malu Sperling (7 Tore).

Im Drittligaspiel gegen Markranstädt am Sonntag standen dann elf Spielerinnen im Kader, die bereits am Vortag in der A-Jugend-Bundesliga gespielt hatten. Hinzu kamen unter anderem Lilli Frey und Lea Liebetrau.

Denn Frey und Liebetrau hatten ein etwas anderes Programm an dem Wochenende. Sie halfen am Samstag in der Frauen-Bundesliga aus. Beim 23:38 gegen den Thüringer HC gaben sie ihr Erstliga-Debüt. Frey bekam wegen des Personalmangels viel Spielzeit auf Linksaußen und erzielte ein Tor. Am Sonntag um 2 Uhr morgens kam der Mannschaftsbus in Buxtehude an.

„Trainertalent“ vertritt Fuladdjusch

Wenige Stunden später spielten sie in der Dritten Liga. Liebetrau traf dreimal, Frey war viermal erfolgreich und gehörte zu den besten Torschützinnen. „Lilli hat das gut gemacht, auch wenn wir mehr von ihr gewohnt sind“, sagt Fuladdjusch über die U18-Nationalspielerin. Er habe aber vollstes Verständnis, „wenn man gestern erst vor 1500 Zuschauern sein erstes Bundesligator geworfen hat und am nächsten Tag müde Beine hat und emotional nicht ganz auf der Höhe ist“.

Auch für Fuladdjusch war es ein intensives Wochenende. Der 35-Jährige vertrat am Samstag in Thüringen den erkrankten Bundesliga-Trainer Dirk Leun. In der A-Jugend-Bundesliga wurde er von seinem Assistenten Skaven Ottens vertreten - „ein großes Trainertalent“, findet Fuladdjusch.

In der Dritten Liga Nord-Ost steht der BSV auf Platz fünf. Ziel ist der Klassenerhalt. Denn ab Platz acht beginnt schon die Abstiegszone, weil der DHB die Zahl der Ligen und Mannschaften reduzieren will. In der Meisterrunde der A-Jugend-Bundesliga trifft der BSV ab Mitte Dezember unter anderem auf den Frankfurter HC und Mainz.

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