TMit Oma und Opa: Das ist die sportlichste Triathlon-Familie im Kreis

Im Alten Land zuhause - hier auf der Altschleusenbrücke im Guderhandviertel (von links): Heinzfrieder Dürkes, Damian Castaneda, Henrike, Max (vorne), Matti und Ute Dürkes. Foto: Thies Meyer
Opa, Sohn und Enkel, Oma, Tochter und ein Austauschschüler, der mittlerweile zur Familie gehört. Was die Dürkes aus Steinkirchen motiviert, beim Triathlon Altes Land mitzumachen.
Hollern-Twielenfleth. Heinzfrieder (Jahrgang 1947), Philipp (1974) und Matti Dürkes (2007), Ute (1944), Henrike Dürkes (1977) und Damian Castaneda (2005) - sie nehmen mit zwei Staffeln und in drei Generationen am Stackmann Triathlon Altes Land in Hollern-Twielenfleth am 29. Juni teil.
Die Geschwister Philipp und Henrike schwimmen 500 Meter, danach dürfen ihre Eltern 20 Kilometer radeln. Zum Schluss laufen Philipps Sohn Matti und der ehemalige Austauschschüler Damian fünf Kilometer.
Erst die Frauen, dann die Männer: Wie es zur Schnapsidee kam
„Eigentlich war das Ganze eine Schnapsidee - ohne Schnaps“, verrät Ute Dürkes. Alles begann mit Henrike Dürkes. Sie engagiert sich im Förderverein des Hollern-Twielenflether Freibads und erfuhr daher früh von dem Event vor ihrer Haustür.
„Ich wollte alleine mitmachen, hatte aber Respekt, weil das schon eine Strecke ist“, sagt die Steinkirchenerin über die Volksdistanz. Sie wartete mit der Anmeldung. Irgendwann war kein Startplatz mehr frei für die Einzelathleten - für Staffeln aber schon.
Deshalb überzeugte sie ihre Mutter Ute und Nichte Janna. Eine halbe Stunde später führte das zum Dominoeffekt. Die Männer sagten: „Wir machen aber auch mit“, erzählt Henrike Dürkes. Doch aus „Dürkes Damen 3 Generationen“ wurde „Dürkes Mixed 2 Generationen“. Dennf Janna Dürkes verletzte sich am Knie.
Ein Ersatz in der Familie war schnell gefunden: Damian Castaneda. „Der gehört auch zur Familie“, sagt Ute Dürkes. Während seines Austauschjahres in Deutschland hauste der Guatemalteke bei den Dürkes. Zurück in Mittelamerika machte er seinen Schulabschluss.
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Jetzt will er in Deutschland studieren und bereitet sich dafür mit einem Sprachkurs in Stade vor. „Ich wohne bei Philipp“, sagt Castaneda. Ute Dürkes ergänzt: „Damian war gerne bei der Familie und die hat ihn auch gerne wieder aufgenommen.“
Henrike Dürkes: Ganz Steinkirchen ist am Start
Etwas Erfahrung mit anspruchsvollen Strecken hat die Familie. Henrike Dürkes lief schon mal den OsteeMan in Glücksburg, Vater Heinzfrieder fuhr das Eintagesrennen Mailand-Sanremo und Ute Dürkes war Leistungsschwimmerin. Sie sagt: „Deswegen haben wir gedacht: Das hier können wir auch.“
„Hier läuft das ganze Dorf mit“, freut sich ihre Tochter. Wie es in einem Dorf so sei, wird viel getratscht: „Machst du auch mit? Ja, ich mache auch mit, ich trainiere schon“, sagt Henrike Dürkes über das „lustige“ Gerede zwischen den Steinkirchenern.
580 Triathleten starten am Sonntag ab 9.30 Uhr bei dem Event, organisiert und ausgerichtet von der Triathlonabteilung des Buxtehuder SV und der Samtgemeinde Lühe. Es ist der erste Triathlon im Landkreis Stade.
260 Kinder und Jugendliche sind am Start. Für sie zählt der verkürzte Triathlon im Rahmen der Niedersächsischen und Bremischen Schülerserie und der Hamburger Kids Cup Serie. Auch Henrike Dürkes Söhne Max und Paul machen mit.

Triathleten vom Buxtehuder SV trainierten im Freibad Hollern-Twielenfleth für den Triathlon im Alten Land. Die Dürkes probten mit diesem Training auch für Sonntag. Foto: Olaf Voss (nomo)
Ute und Heinzfrieder Dürkes sind fit
Die älteste Dürkes-Generation hatte von Anfang an Lust teilzunehmen. Zumal sie sich auch im Alter fithalten: „Einfach Spaß haben am Leben, interessiert bleiben und in dem Maße, in dem es möglich ist, Sport treiben - Radfahren in erster Linie“, verrät Ute Dürkes ihren Weg, fit zu bleiben.
Vor Kurzem radelten sie viele Kilometer am Rhein mit alten Freunden. Solange Beine und Kopf mitmachen, wollen sie und ihr Mann diese Leidenschaft nicht aufgeben.
Beide wollen mit der Teilnahme die Vereine in Hollern-Twielenfleth unterstützen und zeigen, „dass wir mutig sind und sagen: Komm, wir machen da mal mit“. Unter anderem haben die Dürkes an dem Rookie-Training des BSV teilgenommen.
Wenn Heinzfrieder Dürkes über das Radfahren redet, flammt sein Hobby von früher wieder auf: „Mit 50 Jahren bin ich viel Rad gefahren.“ Als er mit seinen Enkeln eine Radtour nach Horneburg gemacht hat, habe er sich wie früher über den Lenker seines Rennrads gebeugt.
Dürkes sagt, dass der schnellere Fahrstil von früher - sich nach vorne zu lehnen - für ihn nicht mehr möglich ist. Deswegen gab er es Enkel Matti. Der will das Rennrad seines Opas in diesem Sommer wieder viel bewegen.
Spaß ist wichtiger als Ehrgeiz
Ihn begeisterte die Idee des Drei-Generationen-Triathlons auch. Matti Dürkes sagt: „Ich traue mir die fünf Kilometer auf jeden Fall zu, aber nicht mit dem Ziel, der Allererste zu sein“. Am Tag zuvor feiert er auf einem Abiball.
Das Ziel zu erreichen, sei das größere Ziel als irgendwelche Zeiten. „Bist du auch beim Abiball?“, fragt Henrike Dürkes Castaneda. „Jaja“, muss dieser schmunzeln - und alle lachen. „Reißt euch zusammen, wir wollen gewinnen“, scherzt Heinzfrieder Dürkes. Fünf Kilometer seien aber nicht anstrengend, antwortet der Jugendliche aus Guatemala.
Der sportliche Ehrgeiz bei den jüngsten Dürkes hält sich wie bei den ältesten in Grenzen. „Das heißt nicht, dass ich langsam fahren werde“, sagt Ute Dürkes. Die Dürkes seien eine Schwimm-Familie, sagt sie.
Doch sie treten auch alle gerne in die Pedale und laufen. Wenn die drei Generationen am Sonntag zum Triathlon-Heimspiel antreten, wird die Schnapsidee zum Familienspaß.
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