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Neue Sportanlage

TDrohnenflug zeigt neue A/O-Anlage – Badur-Bruder verstärkt Team

Enes Badur erzielte das 3:1 und musste in der 71. Minute verletzt ausgewechselt werden. In der kommenden Saison stürmt er zusammen mit seinem Bruder Eren.

Enes Badur erzielte das 3:1 und musste in der 71. Minute verletzt ausgewechselt werden. In der kommenden Saison stürmt er zusammen mit seinem Bruder Eren. Foto: Struwe

Das A/O-Spiel läuft bis zur 60. Minute überragend. Dann verspielt der Gastgeber seine Führung und darf sich sogar über einen Punkt freuen. Wie über vieles andere auch.

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Von Jan Bröhan
Samstag, 22.03.2025, 16:00 Uhr

Ahlerstedt. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf hatte drei Auswärtsspiele in Folge. Auf den Derbysieg gegen den TuS Harsefeld folgten zwei vermeidbare, knappe und ärgerliche Niederlagen in Schneverdingen (1:2) und Bornreihe (2:3). Im Heimspiel gegen den seit Anfang Oktober ungeschlagenen FC Hagen/Uthlede (sechs Siege und sechs Remis) sollte ein Sieg her. Doch A/O verspielte seine 3:1-Führung und musste nach einer ganz starken ersten Hälfte sogar mit dem einen Punkt nach dem 3:3 zufrieden sein.

Mehr als zufrieden sind sie bei A/O mit ihrer erweiterten Anlage. Richtig stolz sind sie. Zurecht. Der Kunstrasenplatz ist eine Pracht. Da läuft der Ball rund und die Fußballer weich. Thorsten Meyer, langjähriger Vorsitzender der Spielvereinigung, verfolgt das Spiel zusammen mit seinem Nachfolger Niklas Nissen und anderen Projekt-Machern.

Len Behnke (Mitte) erzielte das frühe 1:0.

Len Behnke (Mitte) erzielte das frühe 1:0. Foto: Struwe

Meyer hat ein Video auf seinem Handy. Einen Drohnenflug über die mit Flutlicht hell erleuchtete Anlage. Aufgenommen vor dem jetzigen Freitagabendspiel. Vom neuen Vereinsheim über den Hauptplatz und Trainingsplatz bis zum Kunstrasenplatz. Das könnte ein Werbeclip sein. Meyer hält im April einen Vortrag, auf Einladung des schleswig-holsteinischen Fußballverbandes. Er wird interessierten Vereinsmitgliedern erzählen, wie man so eine Anlage realisieren kann.

A/O lässt den Ball und den Gegner laufen

A/O-Trainer Kevin Speer, seit dem Derbysieg gegen Harsefeld verantwortlich, nachdem Dennis Mandel frühzeitig zum Rotenburger SV gewechselt ist, war vor dem Spiel optimistisch. Er glaubte fest an einen Sieg.

Seine Mannschaft spielt dann auch äußerst souverän. „Überragend“, bezeichnet Speer - nicht übertrieben - die erste Halbzeit. A/O dominiert. Der Gastgeber lässt den Ball und den Gegner laufen.

Die 1:0-Führung steht für die Überlegenheit und den A/O-Spielplan. Der nach seiner Zerrung genesene und sehr gut aufgelegte Marcel Brunsch spielt einen seiner vielen öffnenden Pässe auf Jannik Peters, der leitet weiter auf Enes Badur, der wiederum in den Rücken der Abwehr auf Torschütze Len Behnke passt. Das geht alles viel zu schnell für den Gegner und passiert schon in der vierten Minute.

„Genau so wollten wir spielen“, lobt Speer. A/O wollte das Spiel breit machen, die Dreier-Kette des FC so aushebeln.

A/O macht aber zu wenig aus der Überlegenheit

Der so überlegene Gastgeber muss zur Halbzeit eigentlich mit mindestens vier Toren führen. Es fehlt aber an der nötigen Effektivität bei klaren Chancen. Oft mangelt es auch an den finalen Pässen. Zudem wird A/O ein Elfmeter verweigert. Und A/O bekommt zu leichte Gegentore.

Alle drei Gegentore waren individuell mangelhaft verteidigt. Der FC hat in der ersten Halbzeit nur zwei Chancen, eine führt zum schnellen 1:1-Ausgleich. A/O geht nach vielen vergebenen Chancen zumindest mit einer verdienten 2:1-Führung in die Pause. Corvin Höft trifft noch per Kopf nach einer Ecke.

In der Pause sitzen die Spieler auf provisorisch aufgestellten Stühlen. Kabine eins und Kabine sechs im neuen Vereinsheim werden bei diesem Heimspiel sozusagen eingeweiht. „Testlauf“, nennt Meyer das. Sie wollen testen, ob die Duschen warm laufen und das Wasser richtig abläuft.

Perfekter Start in zweite Halbzeit wird verspielt

Nach dem Seitenwechsel hat sich Hagen/Uthlede besser auf das A/O-Spiel eingestellt. Der seit zwölf Spielen ungeschlagene FC ist nun ebenbürtig.

Doch A/O-Stürmer Enes Badur macht sein 18. Saisontor zur 3:1-Führung schon nach wenigen Minuten. „Er ist bei uns voll eingeschlagen“, freut sich Speer. Der erst 19-Jährige spielt seine erste Saison für A/O. Er habe jetzt schon Angebote von Oberligisten gehabt, so Speer, doch Badur bleibt. In der 71. Minute muss der Stürmer aber verletzt raus.

Da steht es schon 3:2 durch ein Kontertor. A/O ist nicht mehr überlegen, verliert die Bälle zu schnell und überhastet. Der FC agiert schnörkellos, wird mit langen Bällen in die Tiefe immer wieder gefährlich.

In der Nachspielzeit trifft dann Shaun Minns mit einem ganz stark getretenen Freistoß aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 3:3. Der Freistoß war unnötig, wie schon das 2:3 vermeidbar gewesen. Kurz darauf hat A/O sogar ganz viel Glück, als ein Abschluss von Minns den langen Pfosten ganz knapp verfehlt.

„Wir haben leider schon über die ganze Saison immer wieder diese Schwächephasen“, sagt Speer. Die Mannschaft sei insgesamt noch sehr jung. Routinier Brunsch musste angeschlagen raus. Merten Hiller fehlte hinten heraus die Kraft. Kapitän Timo von Holt ist verletzt. Der nötige Ruhepuls in der Schlussphase fehlte so also.

Testlauf ist erfolgreich - wie auch die Transfers

Nach dem unnötigen Remis war der „Testlauf“ im Vereinsheim aber erfolgreich. Die Duschen wurden warm, berichtet Speer. Schon bald ist alles komplett eingerichtet. In die neue Saison geht A/O auch mit einem erweiterten und verstärkten Kader.

Am Freitag gab A/O bekannt, dass Eren Badur, Bruder von Stürmer Enes, vom Oberligisten Heeslinger SC kommt. Speer freut sich auf dieses Duo. „Eren ist technisch stark und in der Box eiskalt“, sagt er. Sie hätten gute Überzeugungsarbeit bei A/O geleistet, sagt Speer.

Trainer Kevin Speer bei der Ansprache nach dem 3:3. Seine Mannschaft habe immer wieder solche Schwächephasen in Spielen, sagt er nach dem Unentschieden.

Trainer Kevin Speer bei der Ansprache nach dem 3:3. Seine Mannschaft habe immer wieder solche Schwächephasen in Spielen, sagt er nach dem Unentschieden. Foto: Struwe

Zur kommenden Saison kommt auch Leander Hoppenrath, Torhüter beim Heeslinger SC. Zudem Jonas Lüdemann, Kapitän der erfolgreichen U19-Regionalligamannschaft des JFV A/O/B/H/H. Der jetzige Kader bleibt so gut wie bestehen. Weitere Zugänge kommen sicherlich auch noch.

Wenn A/O jetzt noch diese Schwächephasen vermeidet - dann wäre die Fußballwelt am Auetal märchenhaft.

Tore: 1:0 (4.) Behnke, 1:1 (10.) Noé, 2:1 (45.) Höft, 3:1 (53.) Badur, 3:2 (60.) Klaus, 3:3 (90.+1) Minns.

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