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Baustellen

TDurchfahrtsverbot: Bargstedt blickt mit Sorge zum Festplatz

Gegenüber liegt der Festplatz mit dem Turniergelände. Die umliegenden Straßen sind als Sackgassen gekennzeichnet und gesperrt, weil im Bereich des Bahnhofs die Kreisstraße 64 erneuert wird.

Gegenüber liegt der Festplatz mit dem Turniergelände. Die umliegenden Straßen sind als Sackgassen gekennzeichnet und gesperrt, weil im Bereich des Bahnhofs die Kreisstraße 64 erneuert wird. Foto: Fehlbus

Aus ganzen Wohngebieten in Bargstedt sind Autos und Müllabfuhr derzeit ausgesperrt. Vier Wochen lang fehlte die Anwohner-Info. Und der größte Anreiseverkehr kommt noch.

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Von Miriam Fehlbus
Dienstag, 22.04.2025, 09:50 Uhr

Bargstedt. Halb Bargstedt ist Sackgasse - so wirkt es derzeit für Autofahrer, die versuchen, in Teile des Ortes zu kommen. Grund ist eine Baustelle im Bereich des Bahnhofs. Hier wird die Kreisstraße 64 in drei Abschnitten gen Kakerbeck erneuert. Das Wohngebiet mit den Straßen Zum Erlengrund und Wiesengrund mit rund 60 Häusern ist nur für Ortskundige regulär von der Rückseite aus zu erreichen. Für die Müllabfuhr gibt es Tonnen-Sammelplätze. Nachdem die Bauarbeiten fast vier Wochen liefen, kam das entsprechende Informationsschreiben an die Anwohner. Manche sprachen da schon von Absperr- und Müllabfuhrchaos.

Informationsschreiben kommt mit fast vier Wochen Verspätung

„Eine Anliegerinformation zu den Sammelstellen der Müllbehältnisse wurde durch die Baufirma am Dienstag, den 15. April, per Postwurfsendung verteilt“, sagt ein Sprecher der für die Müllabfuhr zuständigen Landkreis-Verwaltung auf TAGEBLATT-Nachfrage. Diese Information sei „nach mehrfacher Aufforderung des Auftraggebers“ geschehen und Vertragsbestandteil der am 10. März begonnenen Maßnahme.

Für die Gewährleistung der Müllentsorgung sei die ausführende Baufirma zuständig. „Für diesen Zweck wurden notwendige Sammelplätze für den Hausmüll durch den Landkreis Stade mit dem Entsorgungsunternehmen abgestimmt“, so der Landkreis-Sprecher. Die Übersichtslagepläne mit den abgestimmten Sammelstellen seien dem Auftragnehmer rechtzeitig übergeben worden.

Die Baufirma muss danach in Abstimmung mit den Anwohnern den Transport der Müllbehälter zu den eingerichteten Sammelstellen je Bauabschnitt sicherstellen. Nach der Entleerung sorgt die Baufirma auch wieder dafür, dass die Müllbehälter am selben Tag zum jeweiligen Grundstück zurückgebracht werden. In den ersten Wochen hatte die Müllentsorgung nicht in allen betroffenen Anliegerstraßen funktioniert.

Kein zeitweises Versetzen der Verkehrszeichen für die Müllabfuhr

Einige Anwohner in den betroffenen Straßen fragten sich, warum die Lösung mit den Sammelstellen überhaupt gewählt wurde. Würden kurz für die Müllfahrzeuge die ohnehin für Radfahrer und Fußgänger verbliebenen Durchlässe in den Absperrungen vergrößert, könnten die Fahrzeuge durchfahren, so ihre Argumentation.

Der Landkreis verweist bei dieser Frage auf die Straßenverkehrsordnung. „Absperrungen sind nur in Abstimmung mit der örtlichen Bauüberwachung und der ausführenden Baufirma nur begrenzt zeitlich zu öffnen.“ Die vorhandene Verkehrssicherung der Baumaßnahme ist nach verkehrsbehördlicher Anordnung der Samtgemeinde Harsefeld aufgestellt worden. Generell gelte für die Müllabfuhr wie für alle anderen Externen auch: Das Versetzen von Verkehrszeichen ist nicht gestattet. Zudem seien Müllfahrzeuge nicht für unebenen Boden geeignet und die Gefahr von Verletzungen der Mitarbeiter groß.

Zwei wichtige Termine: 19. Mai und 11. Juni

Mit dem Infoschreiben der Baufirma sind viele Fragen der Bargstedter geklärt, eine Frage wurde aber neu befeuert: Freundlich werden die Anwohner um Mithilfe beim Transport der Mülltonnen gebeten. „Das würde der Verkürzung der Bauzeit dienen“, heißt es wörtlich. Damit hat die ortsfremde Firma mit guten Referenzen rund um Verden den Finger unbewusst in eine Bargstedter Wunde gelegt: Am 11. Juni beginnt in Bargstedt das größte Reitturnier des Landkreises mit vielen Tausend Besuchern und zahlreichen Pferdetransportern, die nicht unter der Bahn-Unterführung hindurchpassen.

„Die Befahrung des Festplatzes in Bargstedt zum Zeitpunkt des Reitturniers ist aus Richtung Bargstedt über die K64/Poststraße möglich“, heißt es offiziell von Landkreis-Seite. Die Asphaltierungsarbeiten in diesem Abschnitt seien ab dem 19. Mai terminiert, vorbehaltlich der Witterung. Alternativ sei die Zufahrt zum Festplatz über die eingebaute Schottertragschicht möglich. Ein Großteil der Parkplätze wäre damit aber wohl nicht erreichbar.

Die Strecke zwischen Ohrensen und Harsefeld ist wieder frei. Hier wurden Teile des Gehwegs erneuert.

Die Strecke zwischen Ohrensen und Harsefeld ist wieder frei. Hier wurden Teile des Gehwegs erneuert. Foto: Fehlbus

Früher als erwartet sind die Arbeiten an der Kreisstraße 46 zwischen Harsefeld und Ohrensen fertiggestellt worden. Eigentlich sollte die Vollsperrung bis zum 25. April andauern, um Geh- und Radwegpflaster am Ortseingang Harsefeld zu erneuern.

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