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Odyssee

TEhepaar empört: Kein Augen-Notdienst im Elbe-Weser-Dreieck

Das Elbe Klinikum in Stade verwies an die Augenkliniken in Hamburg oder Bremen.

Das Elbe Klinikum in Stade verwies an die Augenkliniken in Hamburg oder Bremen. Foto: Mario Battmer

Wer am Wochenende ein akutes Augenleiden hat, muss sich unter Umständen auf einen weiten Weg zur nächsten Fachklinik begeben. Diese leidvolle Erfahrung machte jetzt ein Ehepaar aus Hemmoor - auch in Stade konnte ihnen nicht geholfen werden.

Von Wiebke Kramp Sonntag, 31.03.2024, 17:40 Uhr

Hemmoor. Am Sonntagabend nach 18 Uhr passierte es. Andreas Schmahl aus Hemmoor spürte auf einmal am Auge einen stechenden Schmerz. Das sollte sich lieber ein Augenarzt anschauen, gerade mit Augen sei schließlich nicht zu spaßen, befand seine Frau Sonja, nachdem sie einen ersten Blick auf das gerötete und geschwollene Auge geworfen hatte: „Es war feuerrot und dick.“

Das Hemmoorer Ehepaar versuchte es zunächst bei der Patientenservice-Nummer 116 117. In dem Telefonat erfuhren sie allerdings, dass es in Hemmoor um diese Zeit keinen augenärztlichen Notdienst mehr gebe. Doch damit nicht genug: weder im Landkreis Cuxhaven, noch im Kreis Stade oder in Bremervörde war um diese Zeit ein Notdienst-Augenarzt aufgeführt.

Und es kam der Ratschlag, doch ins Stader Krankenhaus zu fahren. Dort erfuhren Schmahls jedoch, dass dort nicht behandelt werden könne. Aus Versicherungsgründen sei man nicht bereit gewesen, ins Auge zu schauen, da sich dies besser ein Augenarzt anschauen sollte. Die Klinik in Stade verwies an die Augenkliniken in Hamburg oder Bremen. Monika Schmahl lud ihren Mann erneut ins Auto und fuhr ihn weiter in die Augenklinik nach Hamburg ans Universitätsklinikum Eppendorf „Wir sind ja Gott sei Dank mobil.“

Unnötiger Zwischenstopp im Elbe Klinikum in Stade

In Eppendorf wurde der Hemmoorer die Angst genommen und er wurde zügig behandelt. Er und seine Frau fühlten sich dort in guten Händen. „Aber wir haben das Gefühl, mit dem Zwischenstopp in Stade Zeit verplempert zu haben, um dann schließlich doch in Hamburg zu landen“, sagen die Schmahls und machen ihre Geschichte öffentlich, damit andere Menschen von dem Umstand erfahren, dass außerhalb der Zeiten von Augenärztlichen Notfallsprechstunden sich die nächsten Kliniken tatsächlich erst in Hamburg und in Bremen befinden.

Von der Geschäftsführung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen (KVN), Bezirksstellen Stade/Verden, war zu erfahren: „Es ist in der Tat so, dass außerhalb des augenärztlichen Bereitschaftsdienstes an die umliegenden Kliniken, sprich Hamburg oder Bremen, verwiesen wird. Eine dauerhafte Besetzung des augenärztlichen Bereitschaftsdienstes ist nach der Bereitschaftsordnung nicht vorgesehen und auch nicht realisierbar.“ Patienten, die nicht mobil seien, müssten sich selbst organisieren.

Die Zeiten für den augenärztlichen Bereitschaftsdienst sind laut KVN Montag, Dienstag und Donnerstag: 20 bis 22 Uhr, Mittwoch und Freitag 18 bis 22 Uhr und am Sonnabend und Sonntag 10 bis 16 Uhr.

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