TEine Million Euro aus Brüssel: Was Hammah mit dem Geldsegen vorhat

Holger Falcke und Stefan Holst freuen sich über die Förderzusage. Mehr als eine Million Euro gibt es über die NBank aus Brüssel. Damit soll der Kindergarten saniert werden. Foto: Klempow
Die Gemeinde Hammah will ihren Kindergarten sanieren. Das ist teurer, als manche vermuten würden. Aber die Freude ist groß: Es gibt verblüffend viel Geld aus Brüssel.
Hammah. Wie sich die Gemeinde Hammah entwickelt hat, lässt sich bestens an zwei Gebäuden ablesen. Der Kindergarten Kinderschiff ist im ältesten Teil 50 Jahre alt - gefeiert wird das Jubiläum Ende Mai. So wie die Gemeinde und der Bedarf gewachsen sind, ist auch angebaut worden. Immer neue Räume wurden ergänzt, das letzte Mal vor etwa 20 Jahren. Gleich daneben steht die Kita Abenteuerinsel, die erst 2019 eingeweiht wurde.
Sanierungsbedarf bis unters Dach
Die Gemeinde will nun auch das alte Kinderschiff neu auftakeln. Das Dach muss neu gemacht werden, zum Teil gibt es noch innenliegende Flachdächer, die anfällig für Feuchtigkeit sind. Verschiedene Dachformen auf unterschiedlichen Gebäudeteilen brauchen eine Dämmung. Die ältesten Fensterscheiben haben Schlieren, die Wände sind nicht gedämmt - da kommt einiges zusammen.
Ein auf Energieberatung spezialisierter Bauingenieur hatte das Gebäude unter die Lupe genommen. Inklusive neuer Sanitäranlagen und gedämmter Innenwände muss die Gemeinde 1,9 Millionen Euro investieren, um das Kinderschiff energetisch und modernisiert auf Kurs zu bringen.
Förderprogramm zum richtigen Zeitpunkt
Dennoch strahlt Gemeindedirektor Holger Falcke. Der Hinweis auf ein Förderprogramm ploppte just zum richtigen Zeitpunkt im Rathaus auf. Über die NBank gab es Geld aus dem EFRE-Programm des Landes, speziell für die energetische Sanierung von Nichtwohngebäuden. Die Planungsvorarbeit war erledigt. „Wir haben den Antrag schnell nach Hannover geschickt“, sagt Falcke. Aus gutem Grund.
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„Auch wir hatten einen gewissen zeitlichen Druck“, sagt er. Grund ist die Containerschule Hammah. Die hat die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten aufstellen lassen und beherbergt zurzeit noch 200 Grundschüler. Wenn alles klappt, ziehen die aber im neuen Schuljahr zurück in ihre komplett neue Grundschule.
Komplette Kita könnte umziehen
Vom Kinderschiff ist es nur ein kurzer Törn bis zum Containergebäude, etwa 300 Meter. Als Ausweichmanöver wäre der Umzug aus der Kita dorthin ideal. Die Gemeinde würde in diesem Fall die Miete für die Übergangskita übernehmen, und Kinder und Erzieherinnen-Team hätten für die Dauer der Bauarbeiten ausreichend Platz und einen geregelten Alltag. Diese Option wollte sich die Gemeinde sichern, bestätigt Bürgermeister Stefan Holst.
Das könnte klappen. Die Förderzusage der NBank traf nicht nur rechtzeitig, sondern als richtig gute Nachricht ein: Rund eine Million, genau 1.019 000 Euro, bekommt die Gemeinde für ihr Sanierungsprojekt. „So eine Förderung von über einer Million ist ja nicht so gewöhnlich“, freut sich Falcke. Der Zuschuss wird auf die neuen Dächer, die Dämmung der Außenfassade und des Fußbodens und neue Fenster angerechnet. Die Gemeinde geht nun in die Feinplanung.

Die Kita Kinderschiff in Hammah ist im Kern 50 Jahre alt. Jetzt soll sie energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Foto: Klempow
Die neuen Sanitäranlagen, gedämmte Innenwände und neue Fußbodenfliesen zahlt die Gemeinde komplett - immer noch ein Brocken von 860.000 Euro. Die Wärme soll von der Biowärme GmbH aus Hammah geliefert werden, die auch eine entsprechende Reserve für die Wärmeversorgung bereithalten soll. Eingeplant ist auch eine Photovoltaikanlage auf dem neuen Dach. Der Gemeinde gehören die Gebäude, betrieben werden die Kitas Kinderschiff und Abenteuerinsel vom DRK.
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