TEinziger Bäcker dicht – Helgoland ist jetzt Insel der Aufbackbrötchen

Das Stammgeschäft des Inselbäckers ist seit Jahresbeginn geschlossen. Foto: Kramp
Silvester gab es noch frische Berliner, seit Jahresbeginn aber ist der Ofen aus. Auf Helgoland gibt es keinen Handwerksbäcker mehr. Doch der Bürgermeister hat noch ein Ass im Ärmel.
Helgoland. Die Insulaner und ihre zahlreichen Gäste und Urlauber müssen auf knusprige Brötchen, Brot und Konditorkuchen aus der Backstube verzichten. Die Bäckerin hat ihren Betrieb eingestellt. Nachdem bereits im November die angemietete Filiale im Unterland geschlossen wurde, ist nun auch das Stammgeschäft im Oberland im Rekwai zu. An der Tür klebt ein handgeschriebener Zettel. „Wegen Personalmangel leider geschlossen!“, ist darauf zu lesen. Im Schaufenster wird aber noch für „Die kleine Pause“ für Kaffee, Kakao und Tee geworben.
Bürgermeister übernimmt Mittlerrolle
Schon vor einiger Zeit hat Helgolands Bürgermeister Thorsten Pollmann die sich abzeichnende Schließung der Bäckerei zur Chefsache erklärt, sich als Mittler zwischen der Inhaberin und potenziellen Interessenten zur Verfügung gestellt und dies auch breit in den Medien kommuniziert. Und noch kurz vor Jahresschluss zeigte sich Pollmann zuversichtlich, dass ein geeigneter Nachfolger vom Festland als selbstständiger Bäcker und Konditor den Laden sowie die im Südhafengelände befindliche Backstube übernimmt.
„Dieser Interessent hat sich mit seinem Konzept besonders hervorgehoben, außerdem ist er mit Helgoland verbandelt und kennt die Insel“, erklärt der Bürgermeister. Doch bei den wirtschaftlichen Verhandlungen zwischen dem Interessenten und der bisherigen Inselbäckerin als Eigentümerin der Immobilien - ohne Beteiligung der Gemeinde - scheint es zu keiner Einigung gekommen zu sein.
Bäcker und Konditor ist nach wie vor an Helgoland interessiert
„Der Interessent hat uns mitgeteilt, dass die Verhandlungen ins Stocken geraten sind, weil die Vorstellungen offenbar weit auseinander liegen. Aber er möchte an Helgoland festhalten und schaut sich jetzt selbst anderweitig nach einer Lösung um“, sagt Thorsten Pollmann. Auf jeden Fall bleibe die Gemeinde am Ball, sichert er zu, und der Gemeindechef kündigt an, gemeinsam mit der Tourismusdirektorin Katharina Schlicht noch einmal das Gespräch mit der Bäckerin zu suchen.
Auf einen echten Notstand, weil die Inselgemeinde jetzt ohne Bäcker auskommen muss, kann der Bürgermeister allerdings nicht plädieren: Schließlich gebe es bei Einzel- und Großhändlern Backwaren zu kaufen.